Mein errechneter Termin war der 11.11.2013 und als er kam... passierte natürlich erstmal garnichts. Das hat mich aber auch nicht gewundert, wurde doch schon mein erster Sohn erst bei ET+12 per Kaiserschnitt geholt. Damals hatte ich eine Gestose aber diesmal sah alles gut aus.
So verging Tag um Tag, öfter hatte ich Wehen, die zwar in der Badewanne nicht weggingen, aber immer nach wenigen Stunden von selbst nachließen.
Am Freitag, ET+11, hatte ich einen Termin in dem Krankenhaus in dem auch meine Hebi arbeitete um mal nachzusehen ob es dem Kindlein von der Versorgung her noch gut ging. Es war eine kleine Klinik mit gerademal 300 Geburten im Jahr. Das Ergebnis war beruhigend, alles soweit super nur der Kopf noch nicht im Becken und der Arzt vermutete das mein Becken evtl. zu klein sein könnte, aber so machte ich mit dem Chefarzt ab, das wir noch bis ET+15 warteten ehe wir etwas unternehmen.
Abends ging ich dann noch in die Badewanne, schließlich war der Tag anstrengend und steckte mir doch ziemlich in den Knochen. Kaum hatte ich mich danach abgetrocknet kam endlich etwas, worauf ich solange gewartet hatte: Ein eindeutiges Zeichen das es losgeht, mir ist die Fruchtblase gesprungen. Da ich aber wusste, das das Baby mit dem Kopf nicht richtig im Becken war (er lag mit dem Rücken an meinem Rücken) hab ich mich erstmal auf die Couch gelegt und meine Hebamme angerufen damit sie mal nachsieht wie es nun aussieht. Sie kam, untersuchte mich und stellte leider auch fest, dass der Kopf immernoch nicht richtig unten war, also sollte ich erstmal rumliegen und möglichst wenig laufen während wir auf Wehen warteten die den Kopf ins Becken bringen sollten. Direkt liegend in die Klinik fand ich keine prickelnde Idee (dann wäre ich nur in die nächstgelegene gekommen und das war leider die, der ich die Horrorgeburt meines ersten Babys zu verdanken hatte) und sie hielt es auch nicht für nötig, immerhin hatte sie in ihren 30 Jahren als Hebi noch nie einen Nabelschnurvorfall erlebt. Die Wehen kamen auch bald alle 10 Minuten, aber nach 2,5 Stunden waren sie wieder wie weggezaubert. Wir schoben es erstmal auf meine Erschöpfung, schließlich war ich jetzt schon 20 Stunden auf den Beinen gewesen und so gingen mein Mann und ich schlafen. Die Nacht war ruhig, zu ruhig... also rief ich morgens meine Hebamme wieder an und sie meinte ich solle dann mal lieber in die Klinik fahren während sie mich dort schonmal ankündigte. Nach einem kleinen Frühstück haben wir das dann auch getan.
Dort angekommen wurden wir erstmal von einer Schwester in empfang genommen und zum CTG gebracht. Die Diensthabende Hebamme war nämlich gerade mit einer Geburt im anderen Kreißsaal beschäftigt, dort ging es gerade in die heiße Phase... das war nicht zu überhören :lol:
Unser CTG sah leider garnicht so rosig aus... Herztöne bei 180, keine Wehen. Der Doc meinte, das wir nun leider nicht mehr länger abwarten können und das Kindlein zügig geholt werden solle, also ein KS wohl nötig sei. ... er sollte recht behalten...
Nachdem aus dem anderen Kreißsaal inzwischen Babygeschrei zu hören war lernte ich auch "meine" Hebamme kennen. Sie hieß Katja und war wirklich sehr nett. Meine Vor- und Nachsorgehebamme hatte bereits mit ihr gesprochen und ihr von den Problemen die es bei meinem ersten KS gab erzählt. Damals hat man mir mein Baby nur ganz kurz gezeigt und mich dann 2 Stunden im Aufwachraum liegen lassen was für mich wirklich traumatisch war. Sie versprach mir dafür zu sorgen, dass ich mein Baby jede Sekunde bei mir haben werde.
2 Stunden nach unserer Ankunft in der Klinik war ich dann im OP und es sollte die Spinale gelegt werden. Leider klappte das nicht ganz so reibungslos, erst beim 3. Versuch saß das Ding. Ich war wirklich erleichtert, es war der letzte Versuch, sonst hätte es eine Vollnarkose werden müssen. Trotz allem war die Stimmung die ganze Zeit wirklich locker und so ging es auch mir gut :BIEN:
Als dann alles soweit fertig war kam mein Mann rein. Jetzt wurde es ernst und unser Ü-Ei würde sich gleich Outen! Zeit also für letzte Wetten! Ich war überzeugt das es ein Mädchen ist, mein Mann meinte es ist ein Junge. Also gut, dann wetteten wir eben und weil uns gerade nix besseres einfiel war der Wetteinsatz ne Pizza von unserem Lieblingslieferdienst :lol:
Wir haben uns noch ein bisschen unterhalten als das erste zarte Babygeschrei übers Tuch zu hören war :love:
Der Arzt hielt das Baby übers Tuch, aber ich hab nix gesehen... nur mein Mann sprang auf mit den Worten "Du schuldest mir wohl ne Pizza!" :arrow: Ein Junge also :love:
Katja hat ihn mir sofort gezeigt, ich durfte ihn streicheln und ihm ein küsschen geben bevor sie ganz ganz kurz mit ihm raus ist, ihn eine Sekunde angesehen hat und in ein Handtuch gewickelt zurückbrachte. Danach hatte mein Mann ihn die ganze Zunähzeit über auf dem Arm und ich konnte den Kleinen anschaun und streicheln :love:
Er war also wirklich die ganze Zeit bei mir, nur beim "ausschleusen" aus dem OP war er kurz bei Katja, die ihn mir aber sofort danach auf den Arm gegeben hat. Dann war mein Mann auch schon wieder da, ohne das schicke OP- Grün (steht ihm wirklich gut! ;-) ) und so sind wir zusammen direkt zurück in den Kreißsaal wo wir ausgiebig kuscheln konnten und auch das erste anlegen klappte wie von selbst. Erst nach 2 Stunden wurde unser Kleiner dann von Katja und Papa gewogen und gemessen.
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Auch wenn es wieder ein KS wurde war diese Geburt für mich komplett anderst als mein erster KS. Es war trotzdem total schön und vor allem - es hatte wirklich seinen Sinn!
So dramatisch es klingen mag, eine normale Geburt hätte mein Kind evtl. nicht überlebt. Er hatte die Nabelschnur 2x ziemlich eng um den Hals und der Rest war so kurz, wäre er im Becken tiefer getreten hätte er sich wahrscheinlich stranguliert. Das Fruchtwasser war auch bereits grün...
Heute bin ich froh das mein Körper so schlau war die Wehen immer wieder zu stoppen.
Das KKH hab ich am Montag wieder verlassen und heute merke ich schon kaum noch was von der Narbe :super:
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So kam also unser 2. Sohn zu uns
L.ennox Alex.ander
am 23.11.13 um 14.23 Uhr
3670 Gramm, 50 cm, 36,5 cm KU