Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass viele gern Geburtsberichte lesen. Hier also nun mein persönliches Erlebnis. Viel Spaß beim Lesen.
Vorgeschichte:
Ich habe bereits vor 6 Jahren ein Kind geboren. Damals ist mir bei 36+5 die Fruchtblase gesprungen. Nach 12 Stunden Wehen kam es leider zum Geburtsstillstand und es musste bei 36+6 ein Kaiserschnitt gemacht werden. Ich habe lange damit zu kämpfen gehabt und mir diesmal umso mehr eine Spontangeburt gewünscht.
Die Geburt von Josefine:
In der Nacht vom 17.07.14 zum 18.07.14 (40+0 zu 40+1) bin ich wach geworden, weil ich Unterleibsschmerzen hatte. Ich dachte, ich müsse auf Toilette, aber da kam nichts. Also bin ich erstmal wieder ins Bett. Das ging dann immer so weiter. Gegen 3 Uhr morgens bin ich aufgestanden, weil mich dieses "Aufs-Klo-Gerenne" genervt hat und ich mir leichte Hoffnung gemacht habe, dass es vlt. doch losgehen würde.
Also habe ich Fernsehen geguckt und immer auf die Schmerzen geachtet. Sie kamen im 10-Minuten-Takt, aber so richtig sicher, war ich mir immer noch nicht. Gegen 5 Uhr habe ich dann meinen Mann wach gemacht und gesagt, dass ich baden will. Erst hat mein Mann wohl gedacht, dass ich bescheuert bin, aber als ich ihm sagte, dass ich wahrscheinlich Wehen habe, war er hellwach. Also rein in die warme Wanne. So langsam wurden die Schmerzen doller und als ich aus der Wanne raus bin, kamen die Schmerzen schon im 5-Minuten-Takt. Plötzlich wurden die Wehen dann auch so stark, dass ich sie veratmen musste. Also doch ab ins Krankenhaus. Zu dem Zeitpunkt wollte ich immer noch nicht richtig glauben, dass es losgeht.
Gegen 7 Uhr sind wir im Krankenhaus angekommen. Die Wehen kamen mittlerweile im 3-Minuten-Takt und ich konnte der Hebamme im Kreißsaal gerade noch sagen, dass ich Wehen habe, bevor ich die nächste veratmen musste. Es wurde erst einmal CTG geschrieben und der Muttermund untersucht - 2cm offen, regelmäßige Wehen und die erlösende Nachricht der Hebamme: "Sie gehen hier heute nicht mehr weg!"
Wir sind dann rüber in den Kreißsaal. Die Wehen waren nun schon sehr schmerzhaft, so dass ich mir nicht mehr zu helfen wusste. Ich habe gezittert, geschwitzt, gejammert und der Muttermund war erst bei 4cm. Ich habe dann nach einer PDA gebettelt. Ich wusste gar nicht mehr, dass es so schwierig ist, sich unter Wehen eine PDA legen zu lassen. Danach war lange Zeit aber alles gut. Die PDA war so eingestellt, dass zwar Wehen hatte, aber diese gut ertragen konnte.
Gegen 15 Uhr war der Muttermund dann endlich komplett offen, aber die Blase noch nicht gesprungen. Die Ärzte wollten noch warten, ob sie von allein springt, aber gegen 16 Uhr musste sie dann gesprengt werden.
Und dann kamen die Presswehen. Die Schmerzmittel waren mittlerweile komplett eingestellt und die Wehen einfach nur noch heftig. Der Drang zu Pressen wurde immer stärker, aber da gleichzeitig 6 Geburten in Gang waren, sollte ich weiter veratmen. Ich habe vor dieser Geburt nicht verstanden, warum Frauen unter der Geburt schreien - nun ja, ich hatte 2 Tage lang Halsschmerzen.
Endlich kamen dann Hebamme und Arzt und ich durfte Pressen. Das tat richtig gut. Und um 17.54 Uhr war unser Engel dann wirklich da!! Ich war so überrascht, dass da auf einmal ein Baby zwischen meinen Beinen lag. Ich habe gedacht, dass ich noch Stunden pressen muss.
Durch einen Dammschnitt musste ich danach leider noch genäht werden, aber auch das überlebt man. Und wenn ich Weichei das sage, dann ist das auch so.
Ich bin so unglaublich glücklich und stolz, dass ich meinen Murkel spontan auf die Welt bringen durfte. Es war eine schöne Geburt.
Liebe Grüße
Wollina + Murkel (heute 4 Tage alt)