So Ihr Lieben, hier nun mein verspäteter Geburtsbericht von Muhammed Ali, geboren am Freitag 23.05.2008 nach 2 Stunden heftiger Wehen um 18:55 per Wassergeburt im Südklinikum Nürnberg...9 Tage nach ET!
Am Donnerstag, 22.05.2008 war hier in Bayern ein Feiertag. Mein Schatz und ich machten uns einen Faulenz-Taggingen spazieren und zu McDoof Meine gesamte SS über blieb ich von größeren Wehwehchen und irgendwelchen Senk- und Übungswehen verschont. An diesem Donnerstag aber merkte ich schon morgens beim Aufwachen ein Ziehen im Unterleib, welches sich aber nur alle paar Stunden wiederholte.
Um 23:00 gingen wir ins Bett, das Ziehen wurde in der Nacht häufiger und ich deutete sie nun eindeutig als WehenJUHUUU! Meinem Schatz sagte ich jedoch, er solle ruhig schlafen, da es mir sehr gut ging obwohl die Abstände nun nur 10 Minuten betrugen und ich mich noch unterhalten und auch bewegen konnte. Wenn was sein sollte, würde ich ihn ja eh wecken. Er schlief also selig ein, während ich die Nacht durchmachte, mich eine Stunde zur Entspannung in die Wanne legte, mich noch pflegte und rasierte und zwischendurch auch mal einnickte.
Am nächsten Morgen um 09:00 musste ich eh zu meiner FÄ zum CTG, welches leichte Wehen aufzeichnete. Die Ärztin sagte schon, dass wir uns wahrscheinlich nicht mehr in schwangerem Zustand wieder sehen. Na Dann!
Anschließend gingen wir mit meinem Schatz noch lecker frühstücken und einkaufen, meine Wehen kamen im Abstand von 12 Minuten, waren aber nach wie vor gut auszuhalten. Danach, es war ca. 11:30, beschlossen wir so langsam in die Klinik zu fahren, die Tasche war bereits im Auto.
Um 12:00 kamen wir in der Klinik an, sehr nette Hebi und genauso nette Kreissaalärztin untersuchten mich nacheinander, Mumu war 5 (!!!) cm offen und ich super happy, dass ich dableiben und endlich meinen Krümel auf die Welt bringen konnte. Anschließend sollten wir laaaaaaange auf dem Klinikgelände spazieren gehen, Wehen kamen in regelmäßigen Abständen, die ich gut veratmete und die auch noch auszuhalten waren. Um 15:00 gingen wir noch mal rein, nun andere noch nettere Hebi, CTG wurde geschrieben und Mumu kontrolliert: 7 cm! Ich bekam einen Einlauf und äußerte den Wunsch einer Wassergeburt.
Um 17:00 beschlossen die Hebi, mein Schatz und ich, uns nun in den Kreissaal zu begeben. Die Hebi hatte dort bereits angenehm warmes Wasser in die Gebärwanne eingelassen, indische Entspannungsmusik aufgelegt und den Raum in gedämpftes Licht gehüllt. Sie half mir in die Wanne und entspannt warteten wir nun Wehe für Wehe. In der Zwischenzeit sprengte die Hebi meine Fruchtblase, Mumu war nun bei 8 cm. Ich wechselte oft die Position, mal auf dem Rücken, mal im Vierfüßlerstand, um die Wehen leichter ertragen zu können.
Ich wurde gefragt, ob eine Hebi-Azubine bei der Geburt dabeisein durfte um Erfahrung zu sammelnmir war es recht. Die Azubine war auch total nett und total verblüfft, wie ich während der Wehen so gelassen bleiben konnte. Sowas motiviert einen natürlich noch mehr. Wir waren nun die gesamte Geburt über zu viert im Kreissaal und unterhielten uns während der Wehen, die nun in kürzeren Abständen kamen, über Gott und die Welt.
Die Wehen wurden langsam stärker und ließen mich teilweise laut aufstöhnen und ich murmelte oft etwas von KEINE LUST MEHR und erschrak über die kleinen echt harmlosen Blutfetzen im Wasser, woraufhin die Hebi-Azubine sofort die kleinen Fetzen aus dem Wasser fischte, um mich nicht zu beunruhigen. Im warmen Wasser schwitzte ich und die Hebi und mein Schatz wischten mir mit kalten Waschlappen die Schweißperlen von der Stirn. Mumu war mittlerweile schon komplett offen. Der Druck untenrum wurde enorm und ich fragte, wann ich endlich mitpressen durfte. Ich sollte mein rechtes Bein laut der Hebi auf den Wannenrand legen, so dass ich nun auf der linken Seite lag und mich am Wannenrand festhielt. Ich solle nun bei der nächsten Wehe das Knie anziehen und langsam mitpressen. Ich ließ es einfach geschehen, und war froh, dass ich nun mitmachen durfte. Die beiden Hebis und mein Schatz standen um mich herum und feuerten mich an, dass die Haare schon zu sehen wären und im Wasser schwimmen würden. Ich dachte mir nur: SCHEIßENUR DIE HAARE???!!!!
Bei den nächsten Presswehen drehte mich die Hebi dann langsam auf den Rücken, ich merkte, wie der Kopf rausdrückte und schon nach einigen Sekunden der gesamte Körper meines Babys aus mir raus und endlich um 18:55 ins Wasser flutschte. Oh man, war das ein geiles Gefühl, es war so erlösend! Sofort nahm die Hebi den Kleinen und legte ihn mir auf die Brust, der Kleine starrte mich an und fing laut an zu schreien, ich fing an zu heulen und auch mein Schatz hatte feuchte Augen. Er war so winzig und soooo hübsch!!! MEIN BABY!!!
Mein Schatz schnitt die Nabelschnur durch, der Kleine wurde dann meinem Schatz in die Arme gegeben, während das Wasser aus der Wanne gelassen, die Nachgeburt rausflutschte und ich abschließend warm abgeduscht wurde.
Anschließend wurde ich noch etwas genäht, hatte einen inneren kleinen Scheidenriss, der völlig harmlos und mittlerweile auch fast verheilt ist.
Muhammed Ali hatte eine Größe von 50cm, wog 3030gr und hatte einen Kopfumfang von 35cm. Nach 2 Stunden im Nebenraum kamen wir 2 aufs Zimmer und genossen dort die erste Nacht zu dritt :-)
Im Nachhinein hatte ich eine rundherum traumhafte Geburt, denn es war alles so, wich ich es mir erhofft hatte...und das wünsche ich jedem!
Alles Liebe!