Danke für den ersten Beitrag ;-)
Hallo Vanessa,
ich denke, es gibt sehr viele Mütter, die genauso denken. Wenn Kriege auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden, stehen die Mütter meist hilflos und machtlos da. Wer hat mehr zu verlieren? Wenn der Vater seine Intrigen spielt oder gar mit offenen Hasstiraden gegen die Mutter hetzt, bekommt er bestenfalls einen Rüffel und ein "Du Du!" vom Jugendamt. Wenn die Mutter dergleichen tut, setzt man ihr unter Umständen die Pistole auf die Brust und droht mit Sorgerechtsentzug bis hin zur gewaltsamen Kindeswegnahme, wenn sie sich nicht immer schön KOOPERATIV und LOYAL verhält und das Kind auch schön brav dazu animiert, eine Bindung zum Vater aufzubauen und die Kontakte zu fördern. Das ist jetzt vielleicht sehr krass ausgedrückt, aber es ist nicht so weit weg von der Wahrheit. Das haben viele Mütter im Hinterkopf, trauen sich deshalb nicht, ihren Mund aufzumachen und ihre Meinung offen zu vertreten. Wenn Jugendämter sich ein Bild zurecht gelegt haben, ist da nicht mehr viel dran zu rütteln. Dann verfolgen sie straight ihren Weg. Sie geben einem das Gefühl, verstanden zu werden und einzig und allein immer zum Kindeswohl zu entscheiden. Man vertraut diesen Menschen sein Kind an. Sie geben einem das Gefühl, immer mit entscheiden zu dürfen, weil man ja die Mutter ist und das Kind besser kennt. Aber wenn sich die Meinungen über gewisse Dinge mal zweigen, dann wird man behutsam in die Richtung geschoben, in die sie einen gerne hätten. Und wenn man seinen Standpunkt fest vertritt, dann schwindet gemächlich diese verstehende Lächeln aus dem Gesicht des so vertrauensvollen Sachbearbeiters. Und die Fassade fängt an zu bröckeln, schlimmstenfalls steht dann hinterher in irgendeiner Stellungnahme "Die Mutter war nicht bereit und fähig zu kooperieren..." Man bewegt sich auf einem schmalen Grat. Wenn man einmal abweicht und nicht mehr zuläßt, daß andere wie die Fäden einer Marionette mit einem spielen, dann bekommt man schnell einen Stempel aufgedrückt, den man schwer wieder los wird. Es wird einem jedes Wort im Munde umgedreht. Die Puzzleteile werden immer schön so gelegt, wie sie sie haben wollen. Und wenn das Kind mal weint, weil es etwas nicht will oder sich gar unwohl fühlt, dann sind es selbstverständlich die Spannungen und die negativen Aspekte der Mutter, die sich auf das Kind übertragen. Ein kleines Kind hat ja keinen eigenen Willen zu haben. Es wird verlangt, dem Kind etwas vorzugaukeln, was nicht ist. Theater spielen ist aber eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Aber Ehrlichkeit und Offenheit sind im Bezug auf das Umgangsrecht nicht mehr gefragt. Da geht es nur darum, das Kind in eine rosa Wattewolke zu packen, während draußen Hass und Feindschaft zu erbitterten Kriegen und Kämpfen vor Gericht führen. Aber ein kleines Kind bleibt nicht klein. Kinder sind oft naiv, aber sie sind nicht dumm. Und ein jedes Kind hat es verdient, in Frieden aufzuwachsen, in einer ausgeglichenen Atmosphäre, wohlbehütet. Nicht jedem Kind dieser Welt wird dieses Privileg zuteil. Aber um nicht abzuschweifen, in solchen Umgangsrechtsstreitigkeiten kann man dem ganzen Übel einen Riegel vorschieben, bevor die Kinderseelen Trauer tragen. Wenn Eltern sich trennen, aber die Rolle der Eltern weiter vertreten können und sei es nur, daß sie auf sachlicher Ebene miteinander kommunizieren, dann ist es ganz sicher nicht schädlich und den Eltern eher löblich, wenn sie es fertigbringen, eine gemeinsame Basis zu schaffen, um auf der Elternebene miteinander umgehen zu können. Aber dieser Fall ist in unzähligen Fällen nicht gegeben. Und man kann so etwas auch nicht erzwingen. Und bevor diese Kinder in diesem tiefen Zwiespalt aufwachsen müssen, zum Spielball der Justiz werden und nur Angst, Hass und Trauer kennenlernen, sollte man da nicht lieber einen Umgang ausschließen, um das Wohl des Kindes zu sichern? Es heißt immer, wissenschaftlich gesehen, ein Kind, das ohne Vater aufwächst, wäre eher gefährdet, später einmal an psychischen Störungen zu leiden und vielerlei mehr. Und was ist dann mit solch einem Kind, das "zwischen den Fronten" aufwächst?