Ich kann Dich gut verstehen ...
... auch wenn ich (noch) nicht so genervt bin. Aber ich bin auch erst seit 12 Wochen Mama und mein kleiner Sonnenschein ist sowas von pflegeleicht und lieb, dass ich ich wirklich nicht beschweren kann. Aber auch ich merke: Nur Mama-Sein wird mich nicht ausfüllen. Dies wusste ich aber schon vor der Schwangerschaft. Daher möchte ich auch kein zweites Kind. Auch wenn das etwas egoistisch gegenüber meines kleinen Sohnes ist, da Geschwister schon toll sind (habe selber eine Schwester und einen Bruder). Aber ich möchte z.B. nächstes Jahr wieder arbeiten gehen und ich möchte auch weiterhin meinen Hobbies nachgehen. Und dies geht mit mehreren Kindern m.E. nach nicht.
So warte ich zur zeit sehnsüchtig darauf, dass ich mit meinem kleinen Moritz mehr "unternehmen" kann: Ich warte, dass er sitzen kann, dass er Breichen bekommt, dass er krabbelt, dass er versucht Worte nachzusprechen u.ä. (wahrscheinlich werde ich dann die "ruhige" Zeit zurücksehnen ;-) ).
Bisher ist mein Tagesablauf auch eher öde: Aufstehen, Flasche geben, wickeln, nochmal etwas schlafen, selber Frühstücken, Flasche geben, Baby waschen und anziehen, Baby beschäftigen, wenn er es zulässt, Hausarbeit, Flasche geben, Wickeln, rausgehen (unsere Einkaufsstraße kenne ich schon in- und auswändig), wieder zuhause Flasche geben, Wickeln, warten bis der Papa kommt....; ein ständig schlechtes Gewissen haben, ob ich mich genug mit meinem genügsamen Spatz beschäftige, da er auch gerne mit sich alleine zufrieden ist und ich ihn dann auch lasse ... Dazu kommt, dass ich ständig müde bin, obwohl ich viel schlafen kann; aber ich schlafe halt nicht mehr tief und fest, was mir fehlt.
Ab September kommt Abwechslung dazu: Da gehen wir zur Delfi-Gruppe, zum Yoga mit Baby, zur Krabbelgruppe und zum Babyschwimmen. Ich hoffe, dass ich es somit verhindere, dass mir die Decke auf den Kopf fällt.
Aber wie gesagt: Ich freue mich jetzt schon wieder auf die Zeit, wenn ich arbeiten gehe und auch mal ohne Baby was machen kann. Andererseits habe ich aber auch riesigen Bammel davor, Moritz in die KiTa zu geben. Er wird mir dann wieder so fehlen...
Ich denke, dass es wichtig ist, etwas egoistisch zu sein. D.h. such Dir ein Hobby, dass Du auch mit Baby oder am Abend ausführen kannst; gehe auch mal ohne Baby raus (der Papa kann auch nach einem anstrengenden Arbeitstag auf das Baby aufpassen - es ist ja auch schließlich sein Wunschkind, oder?); besuche Krabbelgruppen, damit Du mit Baby was außerhalb der Wohnung / Haus unternimmst. Stillen oder Flasche geben kannst Du ja auch bei den Gruppen oder auch unterwegs, wenn Du Dich mit Freundinnen triffst. Ich sehe viele Mütter mit ihren Kinderwagen in Cafes sitzen und mit Freundinnen quatschen. Ich habe leider nur Freundinnen, die tagsüber arbeiten, somit gehe ich leider häufig alleine raus... hoffe, dass sich das durch die Gruppenbesuche ändern wird.
So, nun habe ich mit meinem Mammutbeitrag selber mal "losgejammert" - aber ich hoffe, dass ich Dich dennoch etwas "trösten" konnte - Du bist nicht alleine mit Deinen Gefühlen. Mir hat dies während der ersten 3 Wochen geholfen, da ich in der Zeit sehr unter BabyBlues gelitten habe.
Gruß