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Forum / Mein Baby

Gewalt in der Erziehung

Letzte Nachricht: 1. Februar 2016 um 21:09
G
gulfem_12932941
25.01.16 um 13:36

Ich kann es mir jetzt nicht verkneifen noch einen neuen Thread zu dem Thema zu eröffnen.
In dem Thread " Mein Sohn haut..." wird es wieder allzu deutlich- es scheint auch heute noch völlig gängig zu sein, das Kind mit Gewalt zu erziehen. Heute nennt man es dann zwar nicht mehr so genau beim Namen, aber das ist dem Kind wohl ziemlich wurscht. Es wird eben nicht mehr bestraft, nein, es folgen Konsequenzen. Es wird nicht gehauen, sondern nur ein wenig geklapst. Psychische Gewalt wie Ignorieren, wegsperren, Auszeiten und andere Methoden werden regelmäßig empfohlen, um ungeliebtes Verhalten zu eliminieren.
Wo leben wir denn hier? HALLO??? Ich dachte, wir sind inzwischen schlauer geworden? Haben begriffen, dass sich so etwas einfach nicht gehört? Dass es nicht zur Einsicht führt sondern nur etwas erzwingt?
Stellt euch mal vor die Erzieherin der Einrichtung würde regelmäßig androhen, ein Kind in ein extra Zimmer zu sperren, so lange bis es sich entschuldigt. Oder die Erzieherin würde leicht auf die Finger patschen oder das Kind ignorieren oder vom gemeinsamen Spiel ausschließen?
Diese Erzieherin wäre die längste Zeit Erzieherin gewesen.
Was ist wohl für das Kind schlimmer? Von der Erzieherin bestraft zu werden oder von den über alles geliebten Eltern? In ein Zimmer gesperrt zu werden von einer relativ fremden Person oder von den Eltern, von denen es emotional völlig abhängig ist?
Kann man nicht mal ein wenig weiter denken? Ist es das Wichtigste für den Moment das unerwünschte Verhalten abzuschalten ( denn leider funktionieren Liebesentzug oder Strafe kurzfristig oft ziemlich gut) oder möchte man erreichen, dass das Kind wirklich versteht, warum es nicht hauen soll? Das es sich sozial verhält von sich heraus? Oder reicht es manchen, dass die äußere Fassade schön ist?
Fassungslose Grüße
Elisa

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 13:50

P.s.
Ich will hier weiß Gott nicht sagen, dass ich alles richtig mache, es hier immer friedlich abläuft und mir die Sonne aus dem A... scheint. Jeder reagiert manchmal reflektorisch, Kinder triggern uns oft auf die fieseste Weise.
Mir geht's nur darum, mal darauf aufmerksam zu machen, was manche als völlig legitimes Erziehungsmittel halten- wie du mir , so ich dir. Zuckerbrot und Peitsche.
Ja, alle lieben ihre Kinder über alles- aber wissen das diese Kinder auch?

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N
naim_12627710
25.01.16 um 15:03


Vielleicht kannst du es mir erklären, ich verstehe es einfach nicht...

Mein 16 Monate alter Sohn haut mich. Weil es gerade so spannend ist, wie die einzelnen Personen in seinem Umfeld reagieren. Ich sage ihm, wenn er das nicht lässt, dann haue ich zurück. Ich patsche sanft auf seine Hand und mein Sohn lacht. Hocherfreut über ein neues, lustiges Spiel namens "Hauen". So und nicht anders würde das hier laufen.

Ich streite mich sonst wirklich nicht über Erziehungsmethoden. Ich bin mir sicher, dass auch ich den Stein der Weisen nicht entdeckt habe und

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 15:06

Das ist ja genau der Punkt
es wird einem sofort Kuschelpädagogik oder laissez faire unterstellt, wenn man sich gegen autoritäre Erziehung stellt. Es gibt aber nicht nur diese zwei Extreme.
Nur weil ich keine Gewalt anwenden möchte- psychisch oder physisch kann ich doch trotzdem erziehen. Ist das wirklich so unvorstellbar? Dass man Grenzen aufzeigen kann ohne die Integrität des anderen zu verletzen?

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A
alessa_983416
25.01.16 um 15:08

Ich hab meine Meinung dazu
ja schon in dem von dir genannten Thread verdeutlicht. Gruß!

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N
naim_12627710
25.01.16 um 15:09


Vielleicht kannst du es mir erklären, ich verstehe es einfach nicht...

Mein 16 Monate alter Sohn haut mich. Weil es gerade so spannend ist. Ich sage, er soll das lassen. Er haut mich wieder. Ich patsche sanft auf seine Hand und mein Sohn lacht. Hocherfreut über ein neues, lustiges Spiel namens "Hauen". So und nicht anders würde das hier laufen.

Ich streite mich sonst wirklich nicht über Erziehungsmethoden. Ich bin mir sicher, dass auch ich den Stein der Weisen nicht entdeckt habe. Aber diese Zurückhauen/-beißen kenne ich auch nicht aus meinem privaten Umfeld und ich finde es so unglaublich unlogisch, einem Kind mit Hauen bebringen zu wollen, dass Gewalt doof ist, dass ich wirklich, wirklich wissen möchte, was für ein Gedanke dahinter steckt.

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 15:09

Es dauert
eben manchmal, bis die Methode ohne Gewalt funktioniert. Dafür hat das Kind es gelernt und nicht nur aus Angst damit aufgehört.

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G
guto_13022628
25.01.16 um 15:12

Mein kind
Hat mit 1,5 Jahren gern mit den Händen rumgetromnelt, aber ich habe das nicht als hauen verstanden. Das verhalten hat sich von alleine gegeben.
LG

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G
guto_13022628
25.01.16 um 15:16

Zurückbeissen
Ist nun mal Gewalt am Kind, womit man sich strafbar macht.
Hauen und beissen sieht man oft bei Tieren, die sich nicht anders ausdrücken können.
Ein Mensch kann reden.
LG

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A
amyas_11974886
25.01.16 um 16:14

Kann mich mirjanaas Meinung nur anschließen

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F
franka_12528037
25.01.16 um 16:31

Emotionale Gewalt
Ich denke dass emotionale Gewalt oft unterschätzt bzw gar nicht erst als diese erkannt wird. Oder auch einfach abgetan als das sei doch keine Gewalt.
Emotionale Erpressung passt wohl dann für manche besser als Ausdruck? Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist.
Mir ist Authentizität im Umgang mit meinen Söhnen sehr wichtig. Und leider werde ich nach meinem Geschmack zu oft laut. Aber ich versuche, nie mit Liebesentzug zu bestrafen.

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mummy022010
mummy022010
25.01.16 um 16:38

Eine Auszeit
für ein Kind, empfinde ich nicht als demütigende Strafe. Im Gegenteil. Sehe das bei meinen Jungs, (2 1/2 und 6)dass diese Variante der Konsequenz sehr schnell die Spannung raus nimmt aus einer Situation.
Diese Zeit kurz mal alleine durchaus als Erholung dient.

Selbst ignorieren sehe ich nicht als Problem. Jeder kennt die Trotzphase. Ganz ehrlich, da bringt auch nix anderes.
Dieses Gerede von" ich verstehe deine Motivation, dich jetzt auf den Boden zu schmeißen und wild um dich zu schlagen..".
In so einer Situation viel zu viel Input für die Kinder.

Ich bin öfter mal laut-das nervt mich an mir sehr. Bin da wie mein Vater
Das sehe ich als beabeitungswürdig.

Sonst sehe ich deinen Post als zu kleinkarriert.
Über Schläge oder Klapse spreche ich gar nicht. Das geht nicht!!! Aber auch hier gibt es Situationen, wo es mir auch schon passierte. Das schlechte Gewissen bleibt. Und ich schäme mich. Und da gilt für mich auch nicht, "wir sind alle Menschen und keine Maschinen"
Wichtig ist, wenn es schon geschehen ist, so weit wie möglich dem Kind erklären, dass es falsch war und nicht an ihm liegt.

Schläge als Erziehungsmethode geht Null!

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A
audrey_12675517
25.01.16 um 16:41

Mmh ja
ich finde es tatsächlich schöner, wenn meine Kinder lieb sind, verrückt... Sind sie es nicht, ermahne ich bis es mir zu bunt wird. Dann geht es ins eigene Zimmer, ab einem gewissen Alter. Außerhalb des Elternhauses wird unerwünschtes Verhalten doch auch sanktioniert. Übrigens auch von den Erzieherinnen meiner Kinder. Ich finde es ein bisschen albern da von psychischer Gewalt zu sprechen. Und glaube auch eher, dass die Erziehungmethode der "bedingungslosen Liebe" (oder wie hieß das?) ein Irrweg und nicht der Stein der Weisen ist.

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F
franka_12528037
25.01.16 um 16:45

Streng
Bei diesen Threads frage ich mich oft, worüber eigentlich genau geredet wird. Was ist strenge Erziehung? Was sind übertriebene Regeln?
Bei mir gibt es einige klare Regeln, damit nerve ich mich wohl selbst am Meisten, weil ich sie immer und immer wieder sagen muss. Es wird nicht auf den Sofas rumgesprungen. Vor dem Essen werden die Hönde gewaschen. Nach dem Toilettengang auch. Zähneputzen. Während des Essens wird nicht nebenbei gespielt, weder mit Soielzeug, Handy noch Computer oder so. Schuhe werden beim Reinkommen direkt ausgezogen, keine Straßenschuhe im Haus. Usw. Hab da noch ein paar auf Lager.
Aber als autoritär würde ich meine Erziehung nicht bezeichnen. Und ist sehr wichtig, dass die Jungs Liebe erfahren, wir immer für Sie da sind. ....

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A
audrey_12675517
25.01.16 um 16:48
In Antwort auf audrey_12675517

Mmh ja
ich finde es tatsächlich schöner, wenn meine Kinder lieb sind, verrückt... Sind sie es nicht, ermahne ich bis es mir zu bunt wird. Dann geht es ins eigene Zimmer, ab einem gewissen Alter. Außerhalb des Elternhauses wird unerwünschtes Verhalten doch auch sanktioniert. Übrigens auch von den Erzieherinnen meiner Kinder. Ich finde es ein bisschen albern da von psychischer Gewalt zu sprechen. Und glaube auch eher, dass die Erziehungmethode der "bedingungslosen Liebe" (oder wie hieß das?) ein Irrweg und nicht der Stein der Weisen ist.

Guck
dich mal an den Schulen heute um. Lauter kleine Egoisten, denen die Lehrer dann die Grundregeln sozialen Miteinanders beibringen sollen, weil Mutti und Vatti zu konfliktscheu sind... Und in der Ausbildung/im Berufsleben geht's weiter, Generation Y und so. Macht keinen Spaß, mit solchen Menschen zusammen arbeiten zu müssen

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A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:07

Herrlich lächerlich
Ich frage mich wirklich, wie du dein Kind erziehst?! Redest du es in Grund und Boden bis zum gewünschten Verhalten?

Kleinkinder zeigen keine Einsicht, dafür sind sie noch gar nicht reif genug! Sie tun und lassen Dinge, weil wir Eltern das gut finden und loben, die Kinder belohnen - ergo es zu einer positiven Erfahrung wird. Kinder tun in der Regel alles, um den Eltern zu gefallen - völlig egal, ob sie verstehen, was und warum sie gerade etwas tun oder nicht. Bestes Beispiel: Schule. Ein Grundschüler lernt nicht für sich und seine Zukunft, sondern für seine Lehrer und Eltern! Die Einsicht, dass es sinnvoll und ratsam ist für sich und seine eigene Zukunft zu lernen, die kommt erst in der Pubertät, manchmal sogar erst nach der Volljährigkeit - dann, wenn man Kinder eigentlich nicht mehr erziehen kann. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Bei ihnen greifen ganz andere Mechanismen! Man kann bis zum Eintritt in die Schule nicht an ihren Verstand appellieren! Und auch für Grundschüler ist Verstand nicht immer das, was anspringt oder vorhanden ist, wenn sie handeln. Deshalb sind Kinder bis sie 7 Jahre alt sind auch noch überhaupt nicht geschäftsfähig. Darüber hinaus diskutiert man nicht mit Kindern.

Es ist kein Wunder, wenn nur noch respektlose Waschlappen, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, in der Welt umher wandeln, wenn sie so erzogen werden wie du es tust. Das Kind darf fast alles, antiautoritäre Erziehung, laissez faire. Einer Autoritätsperson (Eltern, Erzieher, Lehrer) Respekt entgegen zu bringen scheint out zu sein, stattdessen führen sich schon Erstklässler auf wie die Wilden.

Ich bin absolut gar nicht für Gewalt. Ich klapse auch nicht. Wenn mein Kind mich aber permanent körperlich angeht und alle bisherigen Maßnahmen nicht greifen, ja dann spiegle ich sein Verhalten. Ergo beiße ich auch mal zurück, um zu zeigen, dass das echt doof ist. Und oh Wunder, mein Kind hat das damals SOFORT kapiert. Ohne weiteres Theater. Für mich ist das keine Gewalt. Gewalt sieht anders aus. Aber natürlich - für dich ist das ins Zimmer schicken ja schon psychische Gewalt

Im Übrigen liegst du total falsch mit deiner Einschätzung zur Erzieherin! Mein Kind hat sich nun drei Mal in Folge im Schulunterricht so störend verhalten, dass es heute vom Ausflug ausgeschlossen wurde und in die Nachbarklasse gehen musste - als Einzige. Sie war allein unter fremden Kindern, die Kameraden und Freunde haben dagegen einen tollen Ausflug gemacht und Spaß gehabt. Im Hort ist es üblich die Kinder auszuschließen, die sich nicht benehmen können - die dürfen dann halt nicht mitspielen oder nicht mit auf den Ausflug gehen. Wer im Sportunterricht quer schießt, der muss auf die Bank und darf nicht mehr mitmachen - das betrifft bereits 5 und 6 Jahre alte Erstklässler. Völlig normal! Das ist weder Quälerei noch Gewalt oder Misshandlung. Es ist die Konsequenz aus ihrem schlechten Verhalten. In der Klasse meines Kindes sind Ampelphasen für gutes und schlechtes Benehmen (grün=gut, alles okay, gelb=ausreichend, Achtung, rot=schlecht, Konsequenz droht beim dritten Mal) ausgehängt und riesige Tafeln mit den Klassenregeln - unsere Schule ist eine normale staatliche Regelschule mit staatlichen Lehrern und Erziehern. Kein religiöses Internat oder eine strenge Privatschule.

Entweder hast du bisher nur ein Baby oder Kleinkind und keine Erfahrung mit einem älteren Kind oder aber du lebst in alternativen Kreisen.

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A
avalon_12516118
25.01.16 um 17:18

Das
was wir in unserem päd.Teil des Studiums lernen ist, dass es ohne Konsequenzen nicht geht.
Man soll Grenzen aufzeigen und konsequent sein.

Für mich ist weder Autoritäre noch vernachlässigende/verwöhnende Erziehung gut...das finde ich dann eher als schändlich für die Kinder.


Körperliche udn psychische Gewalt geht garnicht aber dazu gehören defnintiv keine Grenzen seetzen und Konseguenzen dazu.

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A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:19
In Antwort auf franka_12528037

Emotionale Gewalt
Ich denke dass emotionale Gewalt oft unterschätzt bzw gar nicht erst als diese erkannt wird. Oder auch einfach abgetan als das sei doch keine Gewalt.
Emotionale Erpressung passt wohl dann für manche besser als Ausdruck? Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist.
Mir ist Authentizität im Umgang mit meinen Söhnen sehr wichtig. Und leider werde ich nach meinem Geschmack zu oft laut. Aber ich versuche, nie mit Liebesentzug zu bestrafen.


"Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist."

Wenn auch noch nicht bei Kleinkindern, aber bei Grundschülern auf jeden Fall: Kinder müssen lernen, dass Fehlverhalten Nebenwirkungen haben.

Stell dir mal eine Beziehung mit einem Partner vor, der dich ständig ärgert, gängelt, vielleicht lügt und betrügt. Wie verfährst du mit dem? Duldest du den in deiner Nähe, an dir und um dich herum? Oder schickst du den weg, damit er aufhört, über sein Verhalten (und eine Entschuldigung) nachdenkt und auch du runter kommen kannst? Und auch umgekehrt muss der Partner lernen, dass der andere sich nicht immer alles gefallen lässt und irgendwann auch Schluss mit lustig ist.

Und wenn Kinder das nicht lernen, ja dann können es Erwachsene auch nicht.

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an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:25


"Antwort ist Gewalt wenn ich meine Kleine da am Arm packe und unbehutsam von der Straße hole bevor der LKW sie überollt."

Aber das zeigt doch schon wie krankhaft mit dem Wort "Gewalt" umgegangen wird!

Gewalt ist strafbar und berechtigt zur Strafanzeige. Muss jetzt jede Mutti, die ihr Kind in letzter Sekunde vor der Straße abpasst und unsanft wegzieht jetzt mit einer Anzeige und Strafe wegen Körperverletzung rechnen? Weil sie ihr Kind "unsanft vor dem Tod gerettet hat"?

Also bitte, dümmer geht es wirklich nicht. Lächerlich, einfach nur lächerlich

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an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:30

Nöp
"Lächerlich macht sich die Te sicherlich nicht, denn sie hat recht."

Das ist Ansichtssache. Ich finde sie hat kein bisschen Recht. Ein Kind für Fehlverhalten ins Zimmer zu schicken ist bestimmt keine Gewalt.

Dann müsstest du deinem Kind ALLES durchgehen lassen und dürftest NUR reden. Nichts weiter. Und wenn dein Kind nicht hören will und weiter Mist baut, dann müsstest du es gewähren lassen, denn jegliches Unterbinden - also Missachten oder Ignorieren seines Willens - wäre dann Gewalt. Dann können die Kids also machen was sie wollen - alles andere ist Gewalt

Sorry, aber das ist wohl mehr als nur maßlos übertrieben, das ist gaga.

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an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:45
In Antwort auf naim_12627710


Vielleicht kannst du es mir erklären, ich verstehe es einfach nicht...

Mein 16 Monate alter Sohn haut mich. Weil es gerade so spannend ist. Ich sage, er soll das lassen. Er haut mich wieder. Ich patsche sanft auf seine Hand und mein Sohn lacht. Hocherfreut über ein neues, lustiges Spiel namens "Hauen". So und nicht anders würde das hier laufen.

Ich streite mich sonst wirklich nicht über Erziehungsmethoden. Ich bin mir sicher, dass auch ich den Stein der Weisen nicht entdeckt habe. Aber diese Zurückhauen/-beißen kenne ich auch nicht aus meinem privaten Umfeld und ich finde es so unglaublich unlogisch, einem Kind mit Hauen bebringen zu wollen, dass Gewalt doof ist, dass ich wirklich, wirklich wissen möchte, was für ein Gedanke dahinter steckt.

@ kuehlwalda79
Der Gedanke, der dahinter steckt, ist folgender: Wenn du deinem wenige Monate alten Kind erklärst, dass Hauen weh tut, dann sind das nichts als leere Worte. So wie "Liebeskummer tut weh" mit 14 kannst du mit diesem Satz noch rein gar nichts anfangen, es ist eben ein Satz. Du hast keine Erfahrungen. Mit 18, wenn dein erster Freund dich sitzen lässt und in die Arme einer anderen rennt, dann erst hast du tatsächlich verstanden und verinnerlicht, was dieser Satz bedeutet. Dann fühlst du selbst und verstehst, was Liebeskummer bedeutet. Es sind keine leeren Worte mehr.

Ein 16 Monate altes Kind hat keinen Plan, was es heißt, dass er das Hauen unterlassen soll. Er weiß auch gar nicht, was das für Folgen hat, wie es sich anfühlt, wie du dich dabei fühlst. Er bekommt nur mitgeteilt, dass er das lassen soll - vielleicht noch, dass das weh tut und man das nicht macht. Das sind die gleichen Hieroglyphen, wie Liebeskummer für 14 Jährige.

Wenn du ihm jetzt zeigst, wie sich das anfühlt (in abgeschwächter Form!), dann kann er das realisieren. Dabei geht es nicht um Schmerz, sondern um das ganze Drumherum. Deine Reaktion, dein Gesichtsausdruck, deine Worte, die Überraschung etc.

Selbstverständlich wird dein Kind es als Spiel betrachten, wenn du ihm auf die Finger patscht, dabei lachst und freudig in die Hände klatscht Der Unterschied liegt in deiner Reaktion (Mimik, Gestik, Aussprache).

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an0N_1276586899z
25.01.16 um 17:48
In Antwort auf guto_13022628

Zurückbeissen
Ist nun mal Gewalt am Kind, womit man sich strafbar macht.
Hauen und beissen sieht man oft bei Tieren, die sich nicht anders ausdrücken können.
Ein Mensch kann reden.
LG


Ein Kleinkind kann nicht reden bzw. in dem Maße verstehen, wie es Erwachsene tun.

Kinder sind keine Erwachsenen. Diskutieren zwecklos!

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an0N_1237812099z
25.01.16 um 17:48


berechtigte Frage

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an0N_1237812099z
25.01.16 um 17:50
In Antwort auf franka_12528037

Streng
Bei diesen Threads frage ich mich oft, worüber eigentlich genau geredet wird. Was ist strenge Erziehung? Was sind übertriebene Regeln?
Bei mir gibt es einige klare Regeln, damit nerve ich mich wohl selbst am Meisten, weil ich sie immer und immer wieder sagen muss. Es wird nicht auf den Sofas rumgesprungen. Vor dem Essen werden die Hönde gewaschen. Nach dem Toilettengang auch. Zähneputzen. Während des Essens wird nicht nebenbei gespielt, weder mit Soielzeug, Handy noch Computer oder so. Schuhe werden beim Reinkommen direkt ausgezogen, keine Straßenschuhe im Haus. Usw. Hab da noch ein paar auf Lager.
Aber als autoritär würde ich meine Erziehung nicht bezeichnen. Und ist sehr wichtig, dass die Jungs Liebe erfahren, wir immer für Sie da sind. ....

...
Nee, das empfinde ich auch nicht als streng. Das ist normal, läuft bei uns auch so.

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M
mason_12320312
25.01.16 um 17:51


Leute! Ich habe nur gemeint das Anpacken an sich Gewalt ist.
Und wenn das Kind vor die Strasse läuft, man es natürlich Notfalls anpacken muss damit ihm nix passiert.
Aber gleichzeitig habe ich gesagt das man alles dafür tun muss das es nicht passiert.

Kinder sind Kinder ! Eltern sind nicht perfekt!
Und manchmal muss man Gewalt anwenden um die Kinder zu schützen und um die richtige Richtung anzugeben.
Ich habe nur gemeint das wir in so vielen Aspekten unseres Lebens Gewalt anwenden das man solche Sachen wie zurückbeissen schon wieder nicht sein muss.
Ignorieren oder in die Ecke stellen oder what ever muss jeder für sich entscheiden. Weil jedes Kind es anders verkraften.


Meine Mutter hat mit uns über alles geredet und diskutiert. Und als wir klein waren hat sie auch nicht immer Vorbildlich gehandelt. Denoch hat sie immer nach Alternativen gesucht.
Ich erinnere mich genau wie oft mir meine Mutter angepackt hat oder popo gegeben hat. Aber nicht wie oft sie Diskutiert hat.
Fakt ist schlägst du dein Kind schlägt es zurück. Packst du das Kind an brauchst du dich nicht zu wundern wenn es andere Kinder anpackt.



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N
nero_12138021
25.01.16 um 17:57
In Antwort auf franka_12528037

Streng
Bei diesen Threads frage ich mich oft, worüber eigentlich genau geredet wird. Was ist strenge Erziehung? Was sind übertriebene Regeln?
Bei mir gibt es einige klare Regeln, damit nerve ich mich wohl selbst am Meisten, weil ich sie immer und immer wieder sagen muss. Es wird nicht auf den Sofas rumgesprungen. Vor dem Essen werden die Hönde gewaschen. Nach dem Toilettengang auch. Zähneputzen. Während des Essens wird nicht nebenbei gespielt, weder mit Soielzeug, Handy noch Computer oder so. Schuhe werden beim Reinkommen direkt ausgezogen, keine Straßenschuhe im Haus. Usw. Hab da noch ein paar auf Lager.
Aber als autoritär würde ich meine Erziehung nicht bezeichnen. Und ist sehr wichtig, dass die Jungs Liebe erfahren, wir immer für Sie da sind. ....

Ich glaube
Es geht auch weniger um die Regeln an sich, sondern um die Durchsetzung dieser. Also wenn dein Kind bspw. Mit Schuhen ins Haus läuft, schallerst du ihm direkt eine, oder erzählst du dem Kind diese Regel im Zweifelsfall 5 Millionen mal und es ändert sich nichts. Ein dazwischen scheint es nicht zu geben.

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Kannst du deine Antwort nicht finden?

A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 18:10

Herrje
Könnt ihr euch dabei nur Schmerz vorstellen? Sorry, aber Schläge eines Kleinkindes tun nur selten weh, sind aber mit allem Drumherum trotzdem störend. Ebenso wird sich ein Kleinkind an der Reaktion der Mama stören - ohne dabei Schmerz spüren zu müssen.

Eine Reaktion hat doch noch so viel mehr Facetten! Mimik, Gestik, Ton.

Ein Kleinkind hat keinen Plan, was es heißt, dass es das Hauen unterlassen soll. Es weiß auch gar nicht, was das für Folgen hat, wie es sich anfühlt, wie du dich dabei fühlst. Es bekommt nur mitgeteilt, dass es das lassen soll - vielleicht noch, dass das weh tut und man das nicht macht.

Wenn du ihm jetzt zeigst, wie sich das anfühlt (in abgeschwächter Form!), dann kann es das realisieren. Dabei geht es nicht um Schmerz - und auch nicht um Strafe! - sondern darum zu spiegeln, nicht nur mit Worten zu erklären. Dazu nutzt du das komplette Drumherum: Reaktion, Gesichtsausdruck, Worte, Überraschung/Schreck etc.

Ich habe ein bereits sehr großes Schulkind, kurz vor der Pubertät. Als sie als Kleinkind anfing zu beißen und hauen und Worte nicht halfen habe ich ihr Verhalten EINMAL gespiegelt - ohne Theater, Tränen und Schmerzen. Sie hat SOFORT kapiert, dass das doof ist und es nie wieder probiert. Mein Kind wächst völlig gewaltfrei auf, wird nicht hart angepackt, geklapst oder geschlagen.

Du kannst ja gern mit deinen nicht vorhanden - vielleicht zukünftigen - Kindern diskutieren und sie nur mit Worten vollschwallen. Viel Erfolg

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 18:24
In Antwort auf an0N_1276586899z

@ kuehlwalda79
Der Gedanke, der dahinter steckt, ist folgender: Wenn du deinem wenige Monate alten Kind erklärst, dass Hauen weh tut, dann sind das nichts als leere Worte. So wie "Liebeskummer tut weh" mit 14 kannst du mit diesem Satz noch rein gar nichts anfangen, es ist eben ein Satz. Du hast keine Erfahrungen. Mit 18, wenn dein erster Freund dich sitzen lässt und in die Arme einer anderen rennt, dann erst hast du tatsächlich verstanden und verinnerlicht, was dieser Satz bedeutet. Dann fühlst du selbst und verstehst, was Liebeskummer bedeutet. Es sind keine leeren Worte mehr.

Ein 16 Monate altes Kind hat keinen Plan, was es heißt, dass er das Hauen unterlassen soll. Er weiß auch gar nicht, was das für Folgen hat, wie es sich anfühlt, wie du dich dabei fühlst. Er bekommt nur mitgeteilt, dass er das lassen soll - vielleicht noch, dass das weh tut und man das nicht macht. Das sind die gleichen Hieroglyphen, wie Liebeskummer für 14 Jährige.

Wenn du ihm jetzt zeigst, wie sich das anfühlt (in abgeschwächter Form!), dann kann er das realisieren. Dabei geht es nicht um Schmerz, sondern um das ganze Drumherum. Deine Reaktion, dein Gesichtsausdruck, deine Worte, die Überraschung etc.

Selbstverständlich wird dein Kind es als Spiel betrachten, wenn du ihm auf die Finger patscht, dabei lachst und freudig in die Hände klatscht Der Unterschied liegt in deiner Reaktion (Mimik, Gestik, Aussprache).

Ein Kind wird aber
auch mit 16 Monaten verstehen, dass ich mich immer abwende und schütze und Ei Ei sage bzw. vormache, wenn es mich haut. Da das funktioniert, verstehe ich nicht , was am zurückhauen besser sein soll.
Ich zeige dem Kind lieber, was ich haben möchte, als was ich NICHT haben möchte. Zumal Kinder ja v.a. Nachahmen.

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Y
yseult_12565987
25.01.16 um 18:28

Ich für meinen Teil empfand mich zu der Zeit, als ich mir
nicht anders zu helfen wusste, als ein unschuldiges kleines Kind, das definitiv schwächer ist als ich anzubrüllen, damit es "macht was ich sage", als wesentlich schwächer als dieses kleine starke Kind, das seinen eigenen Kopf hatte. Und ich hatte das Glück, ein Kind zu haben, das sowas nicht sonderlich gejuckt hat, sondern mir gezeigt hat: "So Mama, ich liebe Dich tatsächlich, egal wie Du mit mir umgehst. Und doch finde ich es doof, wenn Du das machst und hab den Hintern, Dir das ehrlich zu zeigen." Ja, im Gegensatz zu mir hat sie mich damals wie heute tatsächlich bedingungslos geliebt. Ich sie nicht, wie ich es heute empfinde.

Ich habe einen Lieblingssatz: wenn mein Kind von mir nicht lernt, dass bestimmte Dinge so nicht funktionieren (oder eben wie sie funktionieren), dann ist nicht das Kind falsch, sondern ich habe noch nicht die richtige Lehrmethode für mein Kind gefunden.

Außerdem bin ich tatsächlich der Meinung, dass die Menschen, die "stark" gegenüber dem Kind auftreten wollen, in Wirklichkeit verdammt schwach sind, vor allem wenn sie meinen, das durch schlagen/schubsen/beißen/etc. tun zu müssen. Denn Gewalt ist in meinen Augen die Sprache der Schwachen. Das gilt ja auch gegenüber Erwachsenen, da rede ich genauso und schlag nicht einfach zu, wenn einer was tut, was ich nicht mag. Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich Autorität besitze oder ob ich autoritär bin. Ich für meinen Teil setze "Autorität" mit Führungskompetenz gleich. Und ich finde es alles andere als "sozial kompetent", wenn ich meinen Willen mit Gewalt durchsetzen muss. Erinnert mich irgendwie tatsächlich an ein kleines Kind, das seinen Willen mit "Gewalt" durchzuboxen versucht. Ich vergleiche mich tatsächlich in dieser Hinsicht mit einem Chef, und die Familie halte ich für ein "Team", in dem ich die Teamleitung bin (in manchen Punkten gemeinsam mit meinem Mann). Ich würde nicht wollen, dass mein Teamleiter mich in Grund und Boden stampft, wenn etwas nicht nach meinem Kopf geht, oder mir gar eine langt, weil ihm meine Auffassung zu etwas nicht passt. Kein Erwachsener will von einem Vorgesetzten angepöbelt werden oder angefasst. Man kann darüber reden, ohne sich den Mund fusselig zu reden. Indem man kurze, klare Ansagen macht, die trotzdem nicht verletzend sind.

Auch ich verstehe nicht ganz, wie jemand auf die Idee kommt, das Kind "zurückzubeißen", damit es merkt, dass das wehtut, aber indem man so beißt, dass es nicht wehtut. Da fehlt mir genauso die Logik wie sie mir an dem Punkt fehlt, an dem ich versuche, mit psychischer oder physischer Gewalt einen "sozial kompetenten" Menschen heranzuziehen, der nicht verweichlicht ist oder gar ein "Waschlappen". Waschlappen sind für mich eher diejenigen, die aus Angst vor dem was folgt einfach machen, was ihnen aufgetragen wird. Nee, ich hab lange genug "ja und Amen" gesagt... Gut ging es mir damit nicht (im Übrigen mit jenen tollen "Erziehungsmethoden", die hier als "autoritär" gelten)... Nein sagen war doof, gab Ärger. Mal auflehnen schon dreimal... Aber hey, ich bekomme im Zuge unserer Tochter immer wieder erzählt, dass ich ja das genaue Gegenteil war: "Du hast immer gemacht, was man Dir gesagt hat, ohne zu murren." Japp. Das macht unsere nicht unbedingt, und doch tut sie es in allen entscheidenden Momenten.
Nein, der vermeintliche "Kuschelkurs" nur weil man nicht psychisch erpresst oder physisch zulangt heißt noch lange nicht, dass das Kind völlig grenzfrei aufwächst. Ist nur halt wesentlich mehr Arbeit als Strafen und so.

Hier gibt es sehr wohl Grenzen. Persönliche. Und dazu zählt auch, dass ich erwarte, dass sie halt in der Schule sich benimmt und keinen Ärger macht. Das ist ein Wunsch, den ich an sie habe, und auch so vermittle.
Hier gilt genauso, dass wenn sie meint, mit Schuhen in die Bude latschen zu müssen, obwohl frisch geputzt ist, von ihr nochmal geputzt/gesaugt wird. Das gleiche gilt für meinen Mann, der bekommt dann den gleichen Ärger.

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 18:29
In Antwort auf an0N_1276586899z

Nöp
"Lächerlich macht sich die Te sicherlich nicht, denn sie hat recht."

Das ist Ansichtssache. Ich finde sie hat kein bisschen Recht. Ein Kind für Fehlverhalten ins Zimmer zu schicken ist bestimmt keine Gewalt.

Dann müsstest du deinem Kind ALLES durchgehen lassen und dürftest NUR reden. Nichts weiter. Und wenn dein Kind nicht hören will und weiter Mist baut, dann müsstest du es gewähren lassen, denn jegliches Unterbinden - also Missachten oder Ignorieren seines Willens - wäre dann Gewalt. Dann können die Kids also machen was sie wollen - alles andere ist Gewalt

Sorry, aber das ist wohl mehr als nur maßlos übertrieben, das ist gaga.

So ein Quatsch
dann hab ich wohl zufällig zwei ganz tolle Kinder erwischt- bei denen klappt es ohne ins Zimmer schicken oder ins Bett stecken oder sonstwelches wegsperren.
Und sie sind komischerweise sehr kooperativ. Wie kommt das nur?
Im Übrigen fällt mir auch noch mehr ein als nur zu reden Handeln kann man aber auch ohne Gewalt.
Echt schlimm, dass du dir das nicht mal vorstellen kannst.

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I
ichiro_12735876
25.01.16 um 18:31

Das einzige was mir dazu einfällt....
Den man liebt, tut man nicht weh!

Egal ob Körper oder Seele.

So gebe ich es auch an mein Kind weiter.
Es funktioniert...

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L
lomman_12743698
25.01.16 um 18:31

Ich finde, es fehlt
Verständnis auf BEIDEN Seiten. Wenn man hier so liest, gibt es anscheinend nur zwei Extreme: die einen "schwafeln" ihr Kind bis zum geht-nicht-mehr voll und die anderen kloppen es anscheinend regelmäßig an die Wand. Muss jede Erziehungsdiskussion immer in solche Zickenkriege ausarten, in denen man sich nur noch ankeift und es darum geht, wer jetzt die bessere Mutter ist? Bleibt mal locker und habt mehr Verständnis FÜREINANDER.

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Y
yseult_12565987
25.01.16 um 18:35
In Antwort auf yseult_12565987

Ich für meinen Teil empfand mich zu der Zeit, als ich mir
nicht anders zu helfen wusste, als ein unschuldiges kleines Kind, das definitiv schwächer ist als ich anzubrüllen, damit es "macht was ich sage", als wesentlich schwächer als dieses kleine starke Kind, das seinen eigenen Kopf hatte. Und ich hatte das Glück, ein Kind zu haben, das sowas nicht sonderlich gejuckt hat, sondern mir gezeigt hat: "So Mama, ich liebe Dich tatsächlich, egal wie Du mit mir umgehst. Und doch finde ich es doof, wenn Du das machst und hab den Hintern, Dir das ehrlich zu zeigen." Ja, im Gegensatz zu mir hat sie mich damals wie heute tatsächlich bedingungslos geliebt. Ich sie nicht, wie ich es heute empfinde.

Ich habe einen Lieblingssatz: wenn mein Kind von mir nicht lernt, dass bestimmte Dinge so nicht funktionieren (oder eben wie sie funktionieren), dann ist nicht das Kind falsch, sondern ich habe noch nicht die richtige Lehrmethode für mein Kind gefunden.

Außerdem bin ich tatsächlich der Meinung, dass die Menschen, die "stark" gegenüber dem Kind auftreten wollen, in Wirklichkeit verdammt schwach sind, vor allem wenn sie meinen, das durch schlagen/schubsen/beißen/etc. tun zu müssen. Denn Gewalt ist in meinen Augen die Sprache der Schwachen. Das gilt ja auch gegenüber Erwachsenen, da rede ich genauso und schlag nicht einfach zu, wenn einer was tut, was ich nicht mag. Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich Autorität besitze oder ob ich autoritär bin. Ich für meinen Teil setze "Autorität" mit Führungskompetenz gleich. Und ich finde es alles andere als "sozial kompetent", wenn ich meinen Willen mit Gewalt durchsetzen muss. Erinnert mich irgendwie tatsächlich an ein kleines Kind, das seinen Willen mit "Gewalt" durchzuboxen versucht. Ich vergleiche mich tatsächlich in dieser Hinsicht mit einem Chef, und die Familie halte ich für ein "Team", in dem ich die Teamleitung bin (in manchen Punkten gemeinsam mit meinem Mann). Ich würde nicht wollen, dass mein Teamleiter mich in Grund und Boden stampft, wenn etwas nicht nach meinem Kopf geht, oder mir gar eine langt, weil ihm meine Auffassung zu etwas nicht passt. Kein Erwachsener will von einem Vorgesetzten angepöbelt werden oder angefasst. Man kann darüber reden, ohne sich den Mund fusselig zu reden. Indem man kurze, klare Ansagen macht, die trotzdem nicht verletzend sind.

Auch ich verstehe nicht ganz, wie jemand auf die Idee kommt, das Kind "zurückzubeißen", damit es merkt, dass das wehtut, aber indem man so beißt, dass es nicht wehtut. Da fehlt mir genauso die Logik wie sie mir an dem Punkt fehlt, an dem ich versuche, mit psychischer oder physischer Gewalt einen "sozial kompetenten" Menschen heranzuziehen, der nicht verweichlicht ist oder gar ein "Waschlappen". Waschlappen sind für mich eher diejenigen, die aus Angst vor dem was folgt einfach machen, was ihnen aufgetragen wird. Nee, ich hab lange genug "ja und Amen" gesagt... Gut ging es mir damit nicht (im Übrigen mit jenen tollen "Erziehungsmethoden", die hier als "autoritär" gelten)... Nein sagen war doof, gab Ärger. Mal auflehnen schon dreimal... Aber hey, ich bekomme im Zuge unserer Tochter immer wieder erzählt, dass ich ja das genaue Gegenteil war: "Du hast immer gemacht, was man Dir gesagt hat, ohne zu murren." Japp. Das macht unsere nicht unbedingt, und doch tut sie es in allen entscheidenden Momenten.
Nein, der vermeintliche "Kuschelkurs" nur weil man nicht psychisch erpresst oder physisch zulangt heißt noch lange nicht, dass das Kind völlig grenzfrei aufwächst. Ist nur halt wesentlich mehr Arbeit als Strafen und so.

Hier gibt es sehr wohl Grenzen. Persönliche. Und dazu zählt auch, dass ich erwarte, dass sie halt in der Schule sich benimmt und keinen Ärger macht. Das ist ein Wunsch, den ich an sie habe, und auch so vermittle.
Hier gilt genauso, dass wenn sie meint, mit Schuhen in die Bude latschen zu müssen, obwohl frisch geputzt ist, von ihr nochmal geputzt/gesaugt wird. Das gleiche gilt für meinen Mann, der bekommt dann den gleichen Ärger.

Im Übrigen halte ich es ansonsten mit Konsequenz.
Und zwar auch mir gegenüber, denn an Konsequenz ist so nichts verwerfliches. Was man tut, hat eine "Folge". Und eine "Sequenz" ist eine Folge aus Dingen. Und wenn mich jemand haut, dann gehe ich erstmal auf Distanz, was noch lange nicht bedeutet, dass ich denjenigen ignoriere, weniger liebe, etc. Ich habe eine persönliche Grenze, die ich verfolge, vertrete. Egal um wen es geht. Das gilt für meine Eltern, für meine beste Freundin, für meine Kinder, für meinen Mann, für Fremde. Für jeden hat es die gleiche Folge, nämlich einen gewissen "Sicherheitsabstand". DAS ist für mich nämlich wahre Konsequenz, wenn man es für alles gleich handhabt, eben konstant handelt. Das gibt jedem einen gewissen Rahmen, eine gewisse Sicherheit.

Egal, was ich tue. Was ich mir nicht antun würde, tue ich keinem an. Mit jeglicher Konsequenz für mich selbst, im Zweifelsfall eben auch, dass ich durch manche Dinge etwas anders durchgehen muss. Z.B. die Erziehung und das Vermitteln von "Regeln". Bewusste Erziehung funktioniert in meinen Augen eh nur bis zu einem gewissen Rahmen. Das durfte ich jetzt schon an genug Beispielen erkennen. Insofern handle ich so, wie mein Bauch es mir vorgibt und mein logischer Menschenverstand.
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Wenn nicht jetzt, dann irgendwann. Dann, wenn der andere sich überlegen fühlt, so wie man sich selbst lange überlegen gefühlt hat.

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T
tahnee_12856948
25.01.16 um 18:38

Ich persönlich
möchte nicht geschlagen werden und deswegen schlage ich auch nicht. Gleiches gilt für alles andere.
Ich bin aber auch ohne Gewalt aufgewachsen und wurde noch nie geschlagen. Tv Verbot usw gabs bei uns auch nicht.
Ich teile meinem Kind mit was ich nicht ok finde und wie ich mich dabei fühle. Manchmal muss ich zurück stecken und manchmal sie. Manchmal wars ganz einfach und manchmal könnte ich heulen, weil ich nicht weiter komme.
Bisher klappt es ganz gut. Kommt aber sicherlich auch etwas auf den Charakter des Kindes an.

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F
felipe_11984740
25.01.16 um 18:47

Von einem zum anderen extrem.
Also ich für meinen Teil halte Gewalt in Form von Wort und Taten für absolut daneben. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass deine Art von Erziehung funktioniert. Schon allein dieses man darf ein kind nie in sein Zimmer einsperren oder es ignorieren. Natürlich ist es für ein Kind nicht schön ins Zimmer zu müssen (nicht absperren versteht sich) und ignoriert zu werden, aber seit wann sind Bestrafungen schön. Ich hab auch noch kein Kind erlebt was einen Psychischen Knacks hatte weil es mal ins Zimmer musste oder kurzzeitig ignoriert wurde.

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 18:52
In Antwort auf an0N_1276586899z


"Antwort ist Gewalt wenn ich meine Kleine da am Arm packe und unbehutsam von der Straße hole bevor der LKW sie überollt."

Aber das zeigt doch schon wie krankhaft mit dem Wort "Gewalt" umgegangen wird!

Gewalt ist strafbar und berechtigt zur Strafanzeige. Muss jetzt jede Mutti, die ihr Kind in letzter Sekunde vor der Straße abpasst und unsanft wegzieht jetzt mit einer Anzeige und Strafe wegen Körperverletzung rechnen? Weil sie ihr Kind "unsanft vor dem Tod gerettet hat"?

Also bitte, dümmer geht es wirklich nicht. Lächerlich, einfach nur lächerlich

Es ist doch
wohl ein Unterschied, ob ich mein Kind vor einem Unfall bewahre und dabei fest anfasse oder ob ich es ganz bewusst als erzieherische Maßnahme bestrafe oder grob anfasse.
Und glaub mir, dass Kind weiß genau wo der Unterschied liegt und wie es gemeint ist - beschützend oder belehrend/ machtausübend.
Ich glaube einfach nicht, was ich hier lese. Ich komme mir vor, wie im falschen Film.
Das ist wie der Unterschied zwischen schreien lassen , weil man gerade nicht kommen kann ( das Essen anbrennt oder man kackt) und schreien lassen, als erzieherische Maßnahme, den hier auch viele nicht verstehen.
Es geht darum, dass man manche Dinge einfach nicht macht. Und ich begreife nicht, dass bestimmte Anwendungen von Gewalt bei Kindern akzeptiert werden , die bei Erwachsenen längst verboten sind. Wenn Straftäter im Gefängnis Klapse bekommen würden, wenn der Ehemann seine Frau ins Schlafzimmer sperren würde - da wäre der Aufschrei groß. Das ist etwas völlig anderes. Der Chef darf seine Mitarbeiter auch nicht bedrohen oder bestechen.
Achja- stimmt -Kinder sind ja noch gar keine richtigen Menschen und wenn man sie nicht beizeiten straff anfässt werden auch nie welche draus.

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M
mason_12320312
25.01.16 um 19:14
In Antwort auf mason_12320312


Leute! Ich habe nur gemeint das Anpacken an sich Gewalt ist.
Und wenn das Kind vor die Strasse läuft, man es natürlich Notfalls anpacken muss damit ihm nix passiert.
Aber gleichzeitig habe ich gesagt das man alles dafür tun muss das es nicht passiert.

Kinder sind Kinder ! Eltern sind nicht perfekt!
Und manchmal muss man Gewalt anwenden um die Kinder zu schützen und um die richtige Richtung anzugeben.
Ich habe nur gemeint das wir in so vielen Aspekten unseres Lebens Gewalt anwenden das man solche Sachen wie zurückbeissen schon wieder nicht sein muss.
Ignorieren oder in die Ecke stellen oder what ever muss jeder für sich entscheiden. Weil jedes Kind es anders verkraften.


Meine Mutter hat mit uns über alles geredet und diskutiert. Und als wir klein waren hat sie auch nicht immer Vorbildlich gehandelt. Denoch hat sie immer nach Alternativen gesucht.
Ich erinnere mich genau wie oft mir meine Mutter angepackt hat oder popo gegeben hat. Aber nicht wie oft sie Diskutiert hat.
Fakt ist schlägst du dein Kind schlägt es zurück. Packst du das Kind an brauchst du dich nicht zu wundern wenn es andere Kinder anpackt.



Wollte es nur noch mal klar stellen!

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 19:31
In Antwort auf an0N_1276586899z


"Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist."

Wenn auch noch nicht bei Kleinkindern, aber bei Grundschülern auf jeden Fall: Kinder müssen lernen, dass Fehlverhalten Nebenwirkungen haben.

Stell dir mal eine Beziehung mit einem Partner vor, der dich ständig ärgert, gängelt, vielleicht lügt und betrügt. Wie verfährst du mit dem? Duldest du den in deiner Nähe, an dir und um dich herum? Oder schickst du den weg, damit er aufhört, über sein Verhalten (und eine Entschuldigung) nachdenkt und auch du runter kommen kannst? Und auch umgekehrt muss der Partner lernen, dass der andere sich nicht immer alles gefallen lässt und irgendwann auch Schluss mit lustig ist.

Und wenn Kinder das nicht lernen, ja dann können es Erwachsene auch nicht.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen
Ein erwachsener Mann ist selbstständig und unabhängig. Das Kind ist völlig abhängig von den Eltern. Der Mann weiß, dass es wieder anders wird und dass es wenn nicht auch ohne die Frau Leben kann. Ein Kind hat Urängste, wenn es von den Bezugspersonen getrennt ist, es liebt seine Eltern bedingungslos und würde alles dafür tun, die Liebe zu bekommen. Deshalb funktioniert Liebesentzug ja auch so gut. Welcher Schaden damit angerichtet wird, ist scheinbar völlig nebensächlich. Dass dadurch später psychische Probleme entstehen können scheint manchen völlig egal. Hauptsache das Kind verhält sich korrekt und das auch noch schnell.

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A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 19:39

Gewaltbegriff
"Gewalt ist physisch oder psychisch wirkender Zwang zur Überwindung eines gegebenen oder erwarteten Widerstandes"

Wenn das Gewalt ist, dann könnte man kein Kind der Welt erziehen bzw. müsste Erziehung generell verboten werden. Jedes Kind äußert Widerstände, verbal und körperlich. Mal mehr, mal weniger. Wenn ein Kind sich weigert sich anzuziehen, nicht schlafen will, wenn das Kind sich anhaltend weigert die Zähne zu putzen, wenn es sich nicht wickeln lassen will, wenn es an Steckdosen rumfummeln, Pflanzen essen oder Alkohol trinken möchte, nicht zur Schule gehen will, keine Lust hat seine Hausaufgaben zu machen etc. pp.

Kinder haben auf sooo viele Sachen keine Lust. Wenn ich da an mein vorpubertierendes Kind denke - die hat auf etliche Sachen kein Bock. Es müssen aber viele Dinge trotzdem gemacht werden - auch gegen den Widerstand des Kindes. Man denke da an die Schulpflicht. Ist es Gewalt, wenn ich mein Kind tagtäglich zwinge zur Schule zu gehen, indem ich es jeden Morgen dort hinfahre und gegen seinen Willen im Klassenzimmer abliefere? Nach deinem Gewaltbegriff ja, nach meinem Verständnis ist es meine Pflicht dies zu tun.

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A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 19:54


Hä? Wer behauptet, dass ich perfekt bin? Für mich und mein Kind war spiegeln der richtige Weg. Und glaubst du, dass das Spiegeln einen total und immerzu braven Menschen macht? Ich glaube es gibt kein einziges Kind, dass sich unentwegt brav und demütig benimmt. Weder geschlagene, noch laissez faire erzogene Kinder. Auch mit dem Mittelweg erzogene Kinder hauen mal auf die *piep*

Außerdem habe ich auch kein Kleinkind mehr, sondern ein vorpubertierenden Fast-Teenie, bei dem Erziehung nur noch ein schmaler Grat ist. Und ja, auch Teenies benehmen sich mal daneben - das tun ja sogar viele Erwachsene. Warum sollte mein Kind das also nicht ab und an dürfen ohne gleich die gesamte Erziehung anzuzweifeln?

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 19:58
In Antwort auf an0N_1276586899z

Herrlich lächerlich
Ich frage mich wirklich, wie du dein Kind erziehst?! Redest du es in Grund und Boden bis zum gewünschten Verhalten?

Kleinkinder zeigen keine Einsicht, dafür sind sie noch gar nicht reif genug! Sie tun und lassen Dinge, weil wir Eltern das gut finden und loben, die Kinder belohnen - ergo es zu einer positiven Erfahrung wird. Kinder tun in der Regel alles, um den Eltern zu gefallen - völlig egal, ob sie verstehen, was und warum sie gerade etwas tun oder nicht. Bestes Beispiel: Schule. Ein Grundschüler lernt nicht für sich und seine Zukunft, sondern für seine Lehrer und Eltern! Die Einsicht, dass es sinnvoll und ratsam ist für sich und seine eigene Zukunft zu lernen, die kommt erst in der Pubertät, manchmal sogar erst nach der Volljährigkeit - dann, wenn man Kinder eigentlich nicht mehr erziehen kann. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Bei ihnen greifen ganz andere Mechanismen! Man kann bis zum Eintritt in die Schule nicht an ihren Verstand appellieren! Und auch für Grundschüler ist Verstand nicht immer das, was anspringt oder vorhanden ist, wenn sie handeln. Deshalb sind Kinder bis sie 7 Jahre alt sind auch noch überhaupt nicht geschäftsfähig. Darüber hinaus diskutiert man nicht mit Kindern.

Es ist kein Wunder, wenn nur noch respektlose Waschlappen, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, in der Welt umher wandeln, wenn sie so erzogen werden wie du es tust. Das Kind darf fast alles, antiautoritäre Erziehung, laissez faire. Einer Autoritätsperson (Eltern, Erzieher, Lehrer) Respekt entgegen zu bringen scheint out zu sein, stattdessen führen sich schon Erstklässler auf wie die Wilden.

Ich bin absolut gar nicht für Gewalt. Ich klapse auch nicht. Wenn mein Kind mich aber permanent körperlich angeht und alle bisherigen Maßnahmen nicht greifen, ja dann spiegle ich sein Verhalten. Ergo beiße ich auch mal zurück, um zu zeigen, dass das echt doof ist. Und oh Wunder, mein Kind hat das damals SOFORT kapiert. Ohne weiteres Theater. Für mich ist das keine Gewalt. Gewalt sieht anders aus. Aber natürlich - für dich ist das ins Zimmer schicken ja schon psychische Gewalt

Im Übrigen liegst du total falsch mit deiner Einschätzung zur Erzieherin! Mein Kind hat sich nun drei Mal in Folge im Schulunterricht so störend verhalten, dass es heute vom Ausflug ausgeschlossen wurde und in die Nachbarklasse gehen musste - als Einzige. Sie war allein unter fremden Kindern, die Kameraden und Freunde haben dagegen einen tollen Ausflug gemacht und Spaß gehabt. Im Hort ist es üblich die Kinder auszuschließen, die sich nicht benehmen können - die dürfen dann halt nicht mitspielen oder nicht mit auf den Ausflug gehen. Wer im Sportunterricht quer schießt, der muss auf die Bank und darf nicht mehr mitmachen - das betrifft bereits 5 und 6 Jahre alte Erstklässler. Völlig normal! Das ist weder Quälerei noch Gewalt oder Misshandlung. Es ist die Konsequenz aus ihrem schlechten Verhalten. In der Klasse meines Kindes sind Ampelphasen für gutes und schlechtes Benehmen (grün=gut, alles okay, gelb=ausreichend, Achtung, rot=schlecht, Konsequenz droht beim dritten Mal) ausgehängt und riesige Tafeln mit den Klassenregeln - unsere Schule ist eine normale staatliche Regelschule mit staatlichen Lehrern und Erziehern. Kein religiöses Internat oder eine strenge Privatschule.

Entweder hast du bisher nur ein Baby oder Kleinkind und keine Erfahrung mit einem älteren Kind oder aber du lebst in alternativen Kreisen.

*roll*
Du hast für mich echt verschrobene Vorstellungen. Bei mir wird zum einen nicht der Mund fusselig- weil ich das nicht leiden kann, etwas mehrfach zu sagen. Zum anderen stehe ich auf klare, freundliche , genaue Ansagen. Meine Große ist 9 Jahre alt und benimmt sich sicher nicht immer vorbildlich . Aber wir leben miteinander und sie respektiert mich . Ich bin nicht autoritär, aber ich habe die Führung trotzdem.
Ich bitte sie , ihre Sachen in den Wäschekorb zu legen, jetzt nicht mehr zu naschen, ihre Schulsachen zu packen usw. sie tut es . Mal einfach so, mal murrend und mal muss ich es 2,3 mal sagen. Wenn etwas mal nicht klappt,sie partout etwas nicht möchte, reden wir darüber. Ich erkläre, was mir daran so wichtig ist, sie erklärt mir, warum sie es nicht möchte. Und dann finden wir eine Lösung, die für alle akzeptabel ist. Verzogen finde ich sie jedenfalls nicht , aber etwas starrköpfig und sehr sensibel.
Bei den Kleinen ist alles noch sehr einfach, kleine Trotzanfälle, die man leicht händeln kann. Sie ist robuster und impulsiver als die Große.
Wenn ich die Geduld verliere schreie ich, was ich auch nicht super finde , aber menschlich und immer noch besser als Klapsen oder wegsperren. Wenn du uns hier erleben würdest- im Ernst- wahrscheinlich würde dir gar kein Unterschied zu den anderen auffallen. Vielleicht würdest dich wundern, wie kooperativ die Mädels sind oder merken, dass ich nicht ständig drohe oder nein sage.

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 20:16
In Antwort auf an0N_1276586899z

Gewaltbegriff
"Gewalt ist physisch oder psychisch wirkender Zwang zur Überwindung eines gegebenen oder erwarteten Widerstandes"

Wenn das Gewalt ist, dann könnte man kein Kind der Welt erziehen bzw. müsste Erziehung generell verboten werden. Jedes Kind äußert Widerstände, verbal und körperlich. Mal mehr, mal weniger. Wenn ein Kind sich weigert sich anzuziehen, nicht schlafen will, wenn das Kind sich anhaltend weigert die Zähne zu putzen, wenn es sich nicht wickeln lassen will, wenn es an Steckdosen rumfummeln, Pflanzen essen oder Alkohol trinken möchte, nicht zur Schule gehen will, keine Lust hat seine Hausaufgaben zu machen etc. pp.

Kinder haben auf sooo viele Sachen keine Lust. Wenn ich da an mein vorpubertierendes Kind denke - die hat auf etliche Sachen kein Bock. Es müssen aber viele Dinge trotzdem gemacht werden - auch gegen den Widerstand des Kindes. Man denke da an die Schulpflicht. Ist es Gewalt, wenn ich mein Kind tagtäglich zwinge zur Schule zu gehen, indem ich es jeden Morgen dort hinfahre und gegen seinen Willen im Klassenzimmer abliefere? Nach deinem Gewaltbegriff ja, nach meinem Verständnis ist es meine Pflicht dies zu tun.

Zwang
steht da aber drin in deiner Definition- klar gibt es Dinge , die das Kind nicht machen will- na klar- aber wie bringst du dein Kind dazu, dass zu tun, was es tun soll? Mit Zwang.
Und meinst du nicht, dass das auch anders geht? Und dass dieses anders ohne Mund fusselig reden funktioniert?
Kinder sind von Natur aus kooperativ. Aber stehen sie unter viel Druck, sind sie unglücklich dann werden sie unkooperativ.
Du erziehst dir mit deinen Strafen ein unkooperatives Kind heran, was natürlich nur noch das macht, was es soll, wenn du es zwingst. Nur- du verursachst es selbst

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an0N_1276586899z
25.01.16 um 20:26
In Antwort auf gulfem_12932941

*roll*
Du hast für mich echt verschrobene Vorstellungen. Bei mir wird zum einen nicht der Mund fusselig- weil ich das nicht leiden kann, etwas mehrfach zu sagen. Zum anderen stehe ich auf klare, freundliche , genaue Ansagen. Meine Große ist 9 Jahre alt und benimmt sich sicher nicht immer vorbildlich . Aber wir leben miteinander und sie respektiert mich . Ich bin nicht autoritär, aber ich habe die Führung trotzdem.
Ich bitte sie , ihre Sachen in den Wäschekorb zu legen, jetzt nicht mehr zu naschen, ihre Schulsachen zu packen usw. sie tut es . Mal einfach so, mal murrend und mal muss ich es 2,3 mal sagen. Wenn etwas mal nicht klappt,sie partout etwas nicht möchte, reden wir darüber. Ich erkläre, was mir daran so wichtig ist, sie erklärt mir, warum sie es nicht möchte. Und dann finden wir eine Lösung, die für alle akzeptabel ist. Verzogen finde ich sie jedenfalls nicht , aber etwas starrköpfig und sehr sensibel.
Bei den Kleinen ist alles noch sehr einfach, kleine Trotzanfälle, die man leicht händeln kann. Sie ist robuster und impulsiver als die Große.
Wenn ich die Geduld verliere schreie ich, was ich auch nicht super finde , aber menschlich und immer noch besser als Klapsen oder wegsperren. Wenn du uns hier erleben würdest- im Ernst- wahrscheinlich würde dir gar kein Unterschied zu den anderen auffallen. Vielleicht würdest dich wundern, wie kooperativ die Mädels sind oder merken, dass ich nicht ständig drohe oder nein sage.

@ elisabennet
Du schreist, dass du schreist - damit würdest du doch aber nach DEINEM eigenen Verständnis von Gewalt selbst welche anwenden

Weißt du - dein Eingangspost klang uuunglaublich arrogant und anklagend. Gewalt hier, Gewalt da... alles böse Muttis, nur du nicht. Und ja, ich habe deinen Thread unter anderem wegen meiner Argumentation (zurück-beißen etc.) im anderen Thread als Angriff gewertet. Deine Antwort jetzt von 19:58 Uhr klingt gänzlich anders und lässt tatsächlich nicht viel Unterschied zu meiner Erziehung erkennen und ich würde mich als autoritär bezeichnen. Bei mir gibt es keine Schläge, keine verletzenden Worte, aber durchaus Zwang etwas zu tun. Verpackt in die freie Wahl. Mein Kind bekommt keine Süßigkeiten oder kein Fernsehen, wenn sie ihre aufgetragenen Aufgaben nicht erfüllt. Ich breche Spiele und Ausflüge nach Ansage (Warnung) ab, wenn sie nicht hört oder mich ärgert. Es gibt feste Zimmerzeiten, dreht sie am Rad, gehts auch ins Zimmer. Hat sie sich beruhigt, kann sie eigenständig wieder rauskommen. Wenn sie klaut, dann muss sie das Diebesgut zurück bringen und sich entschuldigen. Und es gab auch bereits Hausarrest, weil sie trotz besserem Wissen (absichtlich) heimlich Dinge tat, die völlig anders abgesprochen waren.

Ich habe ein unglaublich willenstarkes Kind, was vieles "aussitzen" kann. Meine Tochter ist älter als deine. Mit reden kommt man da nicht oft an. Sie will teilweise auch nichts erklärt bekommen und bricht meine Versuche entnervt ab. Sie ist eben ein Fast-Teenie mit den üblichen Hormonschwankungen. Und so benimmt sie sich auch. Mal lammfromm, mal wie ein Rowdy, der durch den Raum fegt. Mal ist sie eben noch Kind, mal Teenager.

Weißt du, wäre deine Post nicht so anklagend ausgefallen, dann hätte ich ebenso andere Worte benutzt. Sorry, ich wollte niemandem auf den Schlips treten. Letztendlich ist Erziehung auf das Kind zuzuschneiden. Manche Kinder sind easy zu erziehen, manche ganz und gar nicht. Meine Mutter hatte es mit mir als Kind echt einfach, mit meinem Bruder nicht - das waren zwei verschiedene Welten, trotz gleicher Gene. Was mir half, halb bei meinem Bruder nicht, was bei ihm nötig war, war es bei mir nicht. So sind Kinder eben anders und damit eben auch deren Erziehung.

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A
avalon_12516118
25.01.16 um 20:30

Es
gibt nicht nur Autoritär und Antiautorität.
Es gibt auch sowas wie Autoritativ.
Wäre empfehlenswert sich mit dem Thema zu beschäftigen.

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A
an0N_1276586899z
25.01.16 um 20:31

Harter Tobak
Nun ja, wer anderen unterstellt gewalttätig zu sein bzw. seinen Kindern Gewalt anzutun, die strafbar ist, der muss eben mit Gegenwind rechnen.

Ich empfinde diese Unterstellungen von wildfremden Menschen nämlich auch als harten Tobak.

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 21:03
In Antwort auf an0N_1276586899z

Harter Tobak
Nun ja, wer anderen unterstellt gewalttätig zu sein bzw. seinen Kindern Gewalt anzutun, die strafbar ist, der muss eben mit Gegenwind rechnen.

Ich empfinde diese Unterstellungen von wildfremden Menschen nämlich auch als harten Tobak.

Hmmm
Wenn du dich angesprochen fühlst... keiner nennt hier Namen

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 21:10

Gewalt ist Gewalt
Was hat das mit dem Zusammenhang zu tun?
Ist Gewalt nur manchmal nicht okay, aber manchmal erlaubt? Das verstehe ich nicht, kannst du das bitte erläutern?

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G
gulfem_12932941
25.01.16 um 21:25
In Antwort auf an0N_1276586899z

@ elisabennet
Du schreist, dass du schreist - damit würdest du doch aber nach DEINEM eigenen Verständnis von Gewalt selbst welche anwenden

Weißt du - dein Eingangspost klang uuunglaublich arrogant und anklagend. Gewalt hier, Gewalt da... alles böse Muttis, nur du nicht. Und ja, ich habe deinen Thread unter anderem wegen meiner Argumentation (zurück-beißen etc.) im anderen Thread als Angriff gewertet. Deine Antwort jetzt von 19:58 Uhr klingt gänzlich anders und lässt tatsächlich nicht viel Unterschied zu meiner Erziehung erkennen und ich würde mich als autoritär bezeichnen. Bei mir gibt es keine Schläge, keine verletzenden Worte, aber durchaus Zwang etwas zu tun. Verpackt in die freie Wahl. Mein Kind bekommt keine Süßigkeiten oder kein Fernsehen, wenn sie ihre aufgetragenen Aufgaben nicht erfüllt. Ich breche Spiele und Ausflüge nach Ansage (Warnung) ab, wenn sie nicht hört oder mich ärgert. Es gibt feste Zimmerzeiten, dreht sie am Rad, gehts auch ins Zimmer. Hat sie sich beruhigt, kann sie eigenständig wieder rauskommen. Wenn sie klaut, dann muss sie das Diebesgut zurück bringen und sich entschuldigen. Und es gab auch bereits Hausarrest, weil sie trotz besserem Wissen (absichtlich) heimlich Dinge tat, die völlig anders abgesprochen waren.

Ich habe ein unglaublich willenstarkes Kind, was vieles "aussitzen" kann. Meine Tochter ist älter als deine. Mit reden kommt man da nicht oft an. Sie will teilweise auch nichts erklärt bekommen und bricht meine Versuche entnervt ab. Sie ist eben ein Fast-Teenie mit den üblichen Hormonschwankungen. Und so benimmt sie sich auch. Mal lammfromm, mal wie ein Rowdy, der durch den Raum fegt. Mal ist sie eben noch Kind, mal Teenager.

Weißt du, wäre deine Post nicht so anklagend ausgefallen, dann hätte ich ebenso andere Worte benutzt. Sorry, ich wollte niemandem auf den Schlips treten. Letztendlich ist Erziehung auf das Kind zuzuschneiden. Manche Kinder sind easy zu erziehen, manche ganz und gar nicht. Meine Mutter hatte es mit mir als Kind echt einfach, mit meinem Bruder nicht - das waren zwei verschiedene Welten, trotz gleicher Gene. Was mir half, halb bei meinem Bruder nicht, was bei ihm nötig war, war es bei mir nicht. So sind Kinder eben anders und damit eben auch deren Erziehung.

Hallo
Wenn ich schreie, dann weil ich einfach in dem Moment überfordert bin und mir nicht zu helfen weiß- oft auch gerade, wenn die Zeit drängt oder etwas völlig Unvorhergesehenes passiert. Ich finde das nicht gut und mache das nicht aus Plan und Absicht heraus. Verstehst du den Unterschied? Ich finde, dass es ein Unerschied ist, wenn man mal schreit, weil man nicht weiter weiß oder wenn man schreit, weil man damit erziehen möchte- es also extra anwendet.
Genau wie bei dem Beispiel mit der Straße- ich nehm das Kind wenn nötig mit fester Hand aus der Gefahrenzone . Das ist für mich etwas anderes, als wenn ich es fest anfasse, um etwas zu erziehen- dass es die Blumenerde nicht verteilt o.ä.
Es geht um die Intension.
Vorsätzliche körperliche und seelische Gewalt halte ich für falsch in der Erziehung. Dafür zählt für mich auch Drohung, Bestrafung, Auszeiten im eigenen Zimmer ( wenn es GEGEN den Willen des Kindes geschieht)
Für mich sind das überholte Erziehungsmethoden.
Trotzdem halte ich Regeln und Grenzen für sehr wichtig im Zusammenleben. Kommt mir nur darauf an, WIE sie vermittelt werden.

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G
guto_13022628
25.01.16 um 21:35

Kinder beissen und hauen nur
Wenn sie unter Szrom sind, wenn es ihnen nicht gut geht.
Kinder werden sozial geboren, wollen gefallen.
Je mehr sie ständig gemassregelt werden mit Strafen etc, desto schlimmer wird es.
LG

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G
guto_13022628
25.01.16 um 21:39
In Antwort auf yseult_12565987

Im Übrigen halte ich es ansonsten mit Konsequenz.
Und zwar auch mir gegenüber, denn an Konsequenz ist so nichts verwerfliches. Was man tut, hat eine "Folge". Und eine "Sequenz" ist eine Folge aus Dingen. Und wenn mich jemand haut, dann gehe ich erstmal auf Distanz, was noch lange nicht bedeutet, dass ich denjenigen ignoriere, weniger liebe, etc. Ich habe eine persönliche Grenze, die ich verfolge, vertrete. Egal um wen es geht. Das gilt für meine Eltern, für meine beste Freundin, für meine Kinder, für meinen Mann, für Fremde. Für jeden hat es die gleiche Folge, nämlich einen gewissen "Sicherheitsabstand". DAS ist für mich nämlich wahre Konsequenz, wenn man es für alles gleich handhabt, eben konstant handelt. Das gibt jedem einen gewissen Rahmen, eine gewisse Sicherheit.

Egal, was ich tue. Was ich mir nicht antun würde, tue ich keinem an. Mit jeglicher Konsequenz für mich selbst, im Zweifelsfall eben auch, dass ich durch manche Dinge etwas anders durchgehen muss. Z.B. die Erziehung und das Vermitteln von "Regeln". Bewusste Erziehung funktioniert in meinen Augen eh nur bis zu einem gewissen Rahmen. Das durfte ich jetzt schon an genug Beispielen erkennen. Insofern handle ich so, wie mein Bauch es mir vorgibt und mein logischer Menschenverstand.
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Wenn nicht jetzt, dann irgendwann. Dann, wenn der andere sich überlegen fühlt, so wie man sich selbst lange überlegen gefühlt hat.

Folge oder strafe?
LG

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