Mit sicherheit
Ich bin seit 2 Monaten in Behandlung wegen einer mittelschweren situationsbedingten Depression und warum sollte das einem nicht als Mutter passieren?
Ich bin seit 5 Jahren Mutter und mein Kind hat nichts mit meiner Depression zutun, aber ja, mir fällt es auch schwer Energie für mein Kind aufzubringen. Ich stehe auf und ich bin erschöpft, als hätte ich 9 Stunden gearbeitet. Mir fällt meine Arbeit (die ich schon auf Teilzeit reduziert habe, als ich die Diagnose bekommen habe) sehr sehr schwer. Mir fällt der Haushalt extrem schwer und ja, mir fällt es auch schwer mich aufzuraffen und mit ihm auf den Spielplatz zu gehen. Allerdings raffe ich mich täglich für meine Familie auf, weil ich in meiner Familie meinen Sinn sehe. Ich gehe über meine Grenzen hinaus, weil sie mein Sinn des Lebens sind...das sieht aber nicht jeder so. Nicht weil sie nicht wollen. Die Krankheit lässt es einfach nicht zu und dafür kann keiner was. Dieses Aufraffen erschöpft mich endlos.Ich bin wirklich kaputt von Kleinigkeiten.
Warum sollte das nicht auch eine Mutter betreffen? Weil Kinder Glück bedeuten? Weil man doch mit Kindern automatisch glücklich ist? Wenn es doch so einfach wäre. Das ist, als würde man zu mir sagen "Warum kannst du dich nicht freuen? Warum denkst du so negativ? Das Leben ist doch schön.". Das kann aber keiner verstehen, der das noch nie erlebt hat. Man versteht es nicht mal selbst.
Wichtig ist, dass man sich behandeln lässt und das macht diese Mutter anscheinend und deswegen verstehe ich nicht, warum man über sie herziehen muss. Die Frau lässt sich doch helfen...wahrscheinlich für ihre Kinder und dafür erntet sie auch noch Spott.
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