eppie_12368762Bedenken...
Hallo zurück,
also, wir hatten mit dem Thema "drittes Kind" zwischenzeitlich schon mal abgeschlossen. Unsere beiden ersten kamen im Abstand von 17 Monaten; die Große war ein Frühchen (und ist noch immer ein komplizierter "Fall"). Wir waren einfach froh, so drei Jahre nach der Geburt das Mittleren aus dem Gröbsten raus zu sein - nicht mehr unablässig Krankheiten und nächtlicher Stress, beide essen allein und ziehen sich allein an, man kann mal wieder einen "richtigen" Ausflug machen usw. Mein Immunsystem war nach diesen Jahren sehr unten, ich habe jedes Vieh aufgeschnappt, das des Weges kam. Das schlaucht ganz schön. Eine Weile meinten wir, uns das alles nicht nochmal antun zu wollen.
Dazu kommt, dass ich freiberuflich arbeite, bei den ersten beiden keine Pause gemacht habe und natürlich auch meinen Job behalten wollte. Für einen Freiberufler ist eine "Auszeit" nicht ohne weiteres machbar, man verliert die meisten Kontakte und fängt dann wieder von vorn an. Ich wusste nicht, ob ich das mit drei Kindern weiter alles auf die Reihe kriege. (Übrigens läuft es besser als gedacht - mein Auftragsvolumen ist seit der geburt des Jüngsten sogar noch gestiegen.)
Weiter: Die beiden Großen sind ziemlich schlau und haben sehr viele Interessen. Ein baby bedeutet aber, dass einiges fürs Erste wieder nicht geht: Gemeinsame Museumsbesuche, ausgedehnte Wanderungen, ständiges Bringen und Holen zum Musikunterricht usw. - wir mussten also den Großen einiges an Rücksicht abverlangen. Für die Freizeit gilt: Wo du nicht selbst hinkommst, kommst du eben gar nicht hin. Dadurch sind die beiden sehr selbstständige Bus- und Bahnfahrer geworden. Sie mussten von ihrem Freizietprogramm nichts aufgeben. Hätte ich nicht gedacht!
Den Eifersuchtsaspekt habe ich nicht so gesehen. Schließlich waren die Großen schon immer eng zusammen (sie können prima miteinander spielen), da war zu vermuten, dass sie so was Kleines nicht als Konkurrenz betrachten. Genauso kam es auch. Der Kleine spielt in einer anderen Liga.
Ein Problem war noch, dass die beiden ersten Schwangerschaften und Geburten schwierig, zum Teil dramatisch waren. Sollten wir das Glück ein drittes Mal herausfordern? Was passsiert, wenn ich wieder wochenlang ins Krankenhaus muss, einen komplizierten Kaiserschnitt habe etc.? Da half nur eins: Augen zu und durch. Die Schwangerschaft war fast nicht zu merken (vom Umfang mal abgesehen) und die Geburt ging so schnell, dass ich mir grade noch die Klamotten runterreißen konnte :-) Das war dann der Lohn der Angst...
Und letztens: Wir wohnen in einer 4-Zimmer-Wohnung, in der wir auch bleiben wollen (weil sie sehr schön ist und wir uns keine "Immobilie" leisten wollen). Da gibts nur zwei Kinderzimmer. Vor der Geburt des Dritten wohnten die beiden Großen zusammen in einem, das andere war mein Büro. Nun hieß es umsortieren. In meinem früheren Büro hockt jetzt die Älteste, die beiden Jungs haben zusammen das andere Zimmer. Auch das geht viel besser als je gedacht. Die beiden leiben sich heiß und innig und kommen prima miteinander aus. Was wird, wenn die Kinder mal so 10, 16 und 17 sind, weiß ich noch nicht. Aber man soll sich keine Sorgen auf Vorrat machen.
So, jetzt habe ich dich gewaltig zugelabert. ich hoffe, ich habe an alles gedacht, was wir vor dem Dritten überlegt haben. Ich bin wirklich überglücklich mit dem Kleinen, er ist mein Trost bei allen Streiteren mit den Frühpubertären :-) und überhaupt ein Sonnenschein! Bloß gut, dass wir uns getraut haben.
Alles Gute für euch, lass noch mal was hören!
Tiny