Der text hat viel freiraum für interpretation
Ich geh jetzt mal vom Original von Leonard Cohen aus. Ganz grosser Mann und von ihm gesungen ist es die beste Version...meiner Meinung nach. :love:
Es ist halt sehr biblisch am Anfang und darauf baut sich der Text auf. Man braucht schon ein bisschen biblisches Wissen, damit der Text nicht so wirr klingt.
David ist unerwartet zum König von Israel geworden und spielt aus Dankbarkeit mit seiner Harfe für Gott. Dann verliebte er sich in Bathseba, die allerdings bereits mit Urija verheiratet war. Er schickte ihren Mann in den Krieg (lange Geschichte...will ich hier jetzt nicht ausbreiten).
Dann singt er von Samson. Samson wurde von Gott geschickt, damit er die Israeliten rettet. Er hatte unglaubliche Kräfte, aber nur so lange, wie er seine langen Haare hatte. Er verliebte sich in Delila. Sie schnitt ihm die Haare und er verlor seine Kräfte.
Danach bezieht er den Text auf sich, aber es bleibt bei der tragischen Liebe, wie bei David und Bathseba/Samson und Delila, wo es beide Male um Verrat und Untreu ging...als würde es eigentlich keine aufrichtige Liebe geben. Das hat er durch die biblische Geschichte gelernt. Deswegen will er in der Liebe alle Konkurrenten aus dem Weg räumen, wenn es sein muss.
Cohen sagt durch den Text, dass es nicht nur das religiöse Hallelujah gibt. Das zeigt sich auch in der 4. Strophe. Da geht es (meiner Meinung) nach um Liebe, Sex und Vertrauensverlust. Schon allein das "und jeder Atemzug von uns war ein Hallelujah" sagt aus, dass ein Hallelujah alles sein kann. Ein Aufschrei der Emptionen in jedem Augenblick und nicht nur das heilige Hallelujah in der Kirche.
Ich werde mir dann mal die Cohen CDs rauskramen. Moah...ich liebe "Hallelujah" und "Dance me to the End of Love." :love: