Hier ist nun mein Geburtsbericht einer wunderbaren Hausgeburt. Er ist ziemlich lang geworden (und das, obwohl ich mich nicht ausdrücken kann und schreiben hasse), und wer unsinniges drumrumgeschreibe nicht haben will, der liest am besten gleich den zweiten Absatz ;) Den hätte ich übrigens auch noch viel länger machen können, aber irgendwie muss man ja aufhören...
Begonnen hat alles, wie auch bei meiner ersten Geburt, mit einem Blasensprung.
In der Nacht von 22. auf den 23. 11. schlief ich ausnahmsweise mal auf dem Sofa um noch etwas Ruhe zu bekommen, meine Große war zu der Zeit Nachts sehr unruhig. Ich konnte trotzdem lange nicht schlafen, und um mich zu beschäftigen redete ich ein bisschen mit dem Babylein im Bauch. Ich sagte ihm wie toll ich es doch fände wenn es sich langsam mal auf den Weg machen würde, es ist Zeit und wir alle sind neugierig. So um 2 bin ich dann endlich eingeschlafen. Aufgewacht bin ich bereits um halb 5 wieder. Irgendwas war komisch. Ich bin vom Sofa gesprungen und da lief es auch schon an meinen Beinen runter...ich hätt nicht damit gerechnet das da so viel rauskommt, ich hab das weniger in Erinnerung gehabt :FOU:
Ich hab dann begonnen, mit viel Küchenkrepp und Handtüchern zwischen den Beinen, noch ein bisschen die Wohnung aufzuräumen und auf die Wehen zu warten. Das Aufräumen hat leidder nicht so toll geklappt, jedesmal wenn ich mich gebückt hab lief es wieder... Also musste so um 6 rum mein Mann dran glauben :D Der wurde geweckt und zum putzen verdonnert. Also Frauen kommen auf Ideen kurz vor der Geburt :roule: jetzt muss ich da echt drüber lachen, aber in dem Moment wars mir so ernst das alles blitzt...
Wehen hatte ich noch keine...
Ich war duschen und so um 8 haben wir dann mal bei unserer Hebamme angerufen. Wir haben ausgemacht, das ich entweder um 10 Uhr im Gh vorbeikomme oder sie früher bei uns sollte sich was tun
Wehen kamen nicht :-/
Also um 10 ins GH gefahren. Ans CTG angeschlossen und nach Babylein gehört. Alles super und wir durften wieder heim.
Ein paar kleine Wehen...
Ich sollte jetzt nur liegen da der Kopf wieder aus dem Becken gerutscht war. Zu Hause haben wir uns dann erstmal noch um die Unterbringung unserer Großen gekümmert. Die durfte zum Übernachten zu Oma und Opa. Während mein Mann unsere Tochter wegbrachte schlief ich ein bisschen. Nach zwei Stunden war ich wieder etwas fitter aber die Wehen waren komplett weg. Also saßen wir auf dem Sofa, ich hab gestrickt und wir haben gewartet...
Um 16 Uhr kam die Hebamme wieder zur CTG Kontrolle uns zum Blutabnehmen. CTG wieder super und meine Temperatur normal. Während des CTGs bekam ich auch wieder ein paar kleine Wehen. Die Hebamme ließ mir Globuli und ein Massageöl für den Bauch da, das sollte ich nun alles regelmäßig anwenden um die Wehen anzuregen. Wir machten aus, das wenn sich bis am nächsten Morgen um 8 nicht tut, wir wieder ins GH gehen und ich wohl einen Wehentropf bekommen werde. Wir gingen aber beide nicht davon aus das diese Maßnahme diesmal nötig sein würde sondern das ich vorher anrufe um sie zu uns zu holen.
Wehen waren weiterhin sehr leicht, aber zu spüren...
Also hieß es weiter warten und Teetrinken (im wahrsten Sinne des Wortes, ich kann keinen Zimttee mehr sehen)
Wehen im Abstand von 5 bis 30 Minuten, höchstens 30 Sekunden...
Um 23 Uhr waren dann sogar die paar Wehen weg. So langsam wurde ich dann doch ungeduldig. Ich beschloss, Fernseher und Handy müssen aus, und ich red nochmal ein ernstes Wörtchen mit unserem Babylein ;) Und tatsächlich, plötzlich hatte ich alle 3 Minuten Wehen! Auf die hab ich mich dann konzentriert und sie wurden sogar etwas stärker :shock: Nur leider wurde ich auch wieder ziemlich müde. Kein Wunder, ich hatte ja nicht viel Schlaf in der letzten Zeit. Um 1 bin ich dann eingeschlafen. Die Wehen wurden wieder sehr viel weniger. Nach 4 Stunden, also um 5 bin ich wieder wach geworden, mein Mann schlief noch bis um 7...
Wehen kaum noch vorhanden...
Mit Konzentration war nichts mehr zu erreichen, zu viele Sorgen und Zweifel hatte ich in der Zeit. Ich hatte mich so auf meine Hausgeburt gefreut, und nun musste ich mich auf den Weg ins Geburtshaus, zum Wehentropf machen. Mein Körper hat es schon wieder nicht selber auf die Reihe bekommen. Ich begann meine Tasche zu packen, immer wieder heulend. Mein Mann versuchte mich aufzumuntern, das ist ihm aber nicht gelungen.
Auf dem Weg zum Geburtshaus wurde es langsam hell und meine Stimmung ein bisschen besser. Nur die Wehen blieben aus.
Meine Hebamme hat einmal kurz nach dem Mumu geschaut, 3 cm, und hat mir Blut abgenommen um nach den Entzündungswerten schauen zu lassen. Dann wurde ich ans CTG gehängt. Und promt bekam ich wieder Wehen, dem Baby gings gut. Nach den CTG beschlossen wir, noch etwa 1,5 Stunden spazieren zu gehen um uns die Zeit bis zu den Testergebnissen sinvoll zu vertreiben. Und ich hatte immer noch Wehen, juhuu. Um mich zu beschäftigen, hab ich fleißig auf die Zeiten geachtet. Wehen kamen alle 2 Minuten für etwa 30 Sekunden. Gegen Ende des Spaziergangs musste ich zum Veratmen schon stehenbleiben. Es tat sich also was :D
Wieder im GH angekommen waren auch die Blutergebnisse da. Alles in Ordnung. Und dann sagte meine Hebamme das, wofür ich ihr wirklich ewig dankbar sein werde: "Also wenn ihr wollt, dann könnt ihr jetzt wieder nach Hause" :AMOUR: Damit hab ich echt nicht gerechnet. Ich dachte immer noch das jetzt der doofe Tropf kommt und wir im GH bleiben. Sie meinte noch, wenn wir keine Angst vor einer Infektion hätten und nicht auf den Tropf bestehen, dann hat sie kein Problem damit das wir Heim gehen. Gesagt, getan. Schnell meine Tasche geschnappt und ab nach Hause.
Auf dem Weg musste mein Mann ein paar mal anhalten als ich eine Wehe hatte :D Wir trafen außerdem noch eine ganz liebe Freundin von mir, ich beschloss noch kurz auszusteigen und ein Stück mit ihr zu laufen. Die Wehen kamen immernoch etwa alle 2 Minuten, waren aber nach wie vor sehr kurz.
Wieder zu Hause angekommen, so um 11.30 Uhr vormittags und 30 Stunden nach Blasensprung, machte es sich mein Mann gemütlich. Ich tiegerte durchs Wohnzimmer und hatte immer mehr mit mir und meinen Wehen zu tun. Aber länger wurden sie einfach nicht. Ich weiß noch, wie ich um 14 Uhr mal kurz etwas verzweifelt war. Wehen alle 1 1/2 Minuten, aber nie länger als 30-40 Sekunden. Ich hatte noch die Worte meiner Hebamme bei der ersten Geburt im Ohr: "Alles unter ner Minute bringt nix. Die Wehen müssen so lang sein" Und so wartete ich darauf das sie länger wurden. Sie wurden aber nur schmerzhafter. Aber noch musste ich nicht laut werden, es war ganz gut zu veratmen.
Dann hatte ich das Gefühl mich vors Sofa hocken zu müssen. Irgendwas wurde anders. Ich dachte nur so, neee, kann doch nicht sein das du schon pressen willst... Also weiter veratmet und ab und an auch schon getönt. Meinem Mann wurde es wohl etwas unheimlich. Um viertel vor 3 rief er, ohne mich zu fragen, die Hebamme an. 5 Minuten später war sie da, kurze Zeit später war auch die zweite Hebamme da. Beide begannen sofort Wasser zu kochen, sich um mich zu kümmern und den Dammschutz zu machen. Sie wollte nach meinem Mumu schauen, das wollte ich aber nicht. Wozu auch, ich war schon voll in den Presswehen, das hab ich doch gemerkt. Ich konnte spüren wie das Baby immer weiter nach unten drückte. Irgendwann konnte ich sogar den Kopf fühlen mit der Hand. Das hat mich angespornt nochmal alles zu geben. 2 mal Pressen später war mein Baby dann da :AMOUR:
Ich musste natürlich sofort nachschauen, wir wussten bis dahin ja nicht was es wird. Ein Junge lag da :D Ich nahm ihn und wir haben erstmal ne Runde auf dem Sofa gekuschelt.
Jakob wurde am 24.11.2012 um 15.09 Uhr geboren, mit 3520g, 53cm und einem KU von 36cm
Die Geburt war genauso wie ich es mir gewünscht habe (abgesehen von dieser ewigen Warterei das es mal richtig losgeht) Ich bin zwar gerissen, konnte meine Hebamme aber durch Flehen und das Versprechen, eine Woche ruhig zu machen, davon überzeugen nicht zu nähen. Nach 5 Tagen war der Riss so gut wie verheilt.
Meine kleine Raupe Nimmersatt wächst und gedeiht prächtig. Er ist nun schon 14 Tage alt und hat schon ordentlich zugelegt. Seine große Schwester liebt ihn schon jetzt abgöttisch, keiner darf ihn mitnehmen