svana_12919543Meine Theorie
Hallo Flauschi,
im Prinzip ist das Ganze nichts anderes wie die schon 150 Jahre andauernde Diskussion der Biologen und Psychologen der Umwelt- Anlageprägung.
Zu Anfangs glaubte man der Mensch ist von Geburt auf ein unbeschriebenes Blatt Papier, dass nur durch seine Umwelt geprägt wird. Die Protagonisten dieser Milieuprägungstheorie mußten jedoch nach und nach zugeben, dass der Mensch auch angeborene Verhaltensmuster besitzt.
Dazu brauchte es leider etliche absurde Versuche Menschen bewußt zu formen. Z.B wurde in Kambodscha, um 1970, von den Roten Khmer die gesamte Gebildete Oberschicht exikutiert und deren Kinder in Lagern umerzogen. Doch hierbei stießen sie sehr bald auf Grenzen. Denn sie wollten den Kindern Eigenschaften beibringen, die gegen biologische Grundkonstanten gingen und scheiterten.
Heute ist man in obiger Diskussion soweit, dass die Wissenschaftler 50% angeborenes und 50% erlerntes Verhalten adjustieren.
Hierzu gibt es z.B. Tierversuche an Eichhörnchen: Klassischerweise kopieren diese die Öffnungsweise einer Nuß von ihren Eltern. Zieht man sie ohne ihre Eltern auf finden immerhin noch 75% dieser zweiten Gruppe die selbe Öffnungsweise wie die erste Gruppe. Lediglich 25% kanalisieren eine alternative Art der Nußöffnung, welche zwar das gleiche Ergebnis, das essen des Nußinneren ergibt, aber mit erhöhtem Arbeitsaufwand.
Wenn man nun uns Menschen betrachtet, so glaube ich, dass wir alle das gleiche angeborene Verhaltensmuster in uns tragen. Stellen wir uns dies als eine beliebig geformte Zickzacklinie entlang der X-Achse vor.
Nun kommt die Umweltprägung hinzu, welche sicher schon in der Schwangerschaft beginnt. Also hier formen uns alle Einflusse die uns in unserem Leben begegnen. Diese Prägung ergibt eine zweite Zickzacklinie entlang der X-Achse. Gewisse Gipfel der ersten Linie kann die zweite jedoch nicht überschreiten, da dies biologisch nicht machbar ist. Das bedeutet das die zweite Linie zwar beliebig auf und ab gehen aber nie die erste überschreiten kann. Nun behaupte ich das zweiter für uns aber bestimmender ist. Das heißt, wenn wir biologisch gesehen 50 Punkte an Liebe vergeben könnten uns jedoch nur beigebracht wurde 25 zu geben wars das. Mehr geht dann das ganze Leben nicht mehr. Somit wäre für mich das Ziel, die zweite Linie komplett der ersteren anzupassen. Das würde bedeuten, dass wir unser biologisches Maximum an Verhalten ausschöpfen. Somit aber verhalten wir uns dann alle gleich, weil dies ja unserer angeborenen Prädisposition entspräche!
Grüße Ludwig