Also übertreibe ich nicht...
Über das Toilettegehen hab ich mit der Mutter geredet. Die Toiletten sind wohl nach dem Kassenbereich, d.h. es kommt keiner ohne Eintritt dorthin, was zwar keine letztendliche Sicherheit bietet, aber mir doch ein besseres Gefühl vermittelt. Außerdem will sie gemeinsame Pinkelpausen einlegen und auch von den Kindern verlangen, dass sie nicht alleine gehen, sondern sich wenigstens abmelden und wieder zurück melden, falls sie mal doch zwischendurch müssen.
Bei solchen Dingen kann ich mich eigentlich auf ihn verlassen. Er kennt das aus dem Kiga so und hält sich da auch dran. Ihm sind Regeln ziemlich wichtig und vergisst solche Dinge eher nicht. Auch die Erzieherinnen bezeichnen ihn als äußerst zuverlässig. Wäre er der absolut Springinsfeld hätte ich mehr Bedenken. Auch so Dinge wie Unfälle beim Rumtoben. Klar, Bauchweh schon, aber ich verdränge die Horrorszenarien, weil er auch da nicht zu den Kandidaten gehört, die sich nicht einschätzen können oder immer mitten in den Pulk stürmen. Dass andere nicht Acht geben und auf ihn fallen, kann ich dadurch aber nicht ausschließen. Aber das kann man eher selten verhindern, außer eben man steht wirklich direkt daneben und macht einen Bannkreis. Und da es ein Dienstag ist und nicht am Wochenende wird es sicher nicht arg voll sein.
Unfall beim Autofahren? Daran will ich nicht denken. Gehe aber fest davon aus, dass die Eltern vorsichtig und umsichtig fahren und wissen, dass sie eine hohe Verantwortung tragen. Einen Unfall durch einen anderen Autofahrer kann leider immer passieren und auch dieses Schreckensszenario mag ich mir nicht ausmalen. Vielleicht bin ich da mittlerweile auch etwas abgebrühter durch die beiden älteren Geschwister, die man dann doch schon auf Klassenfahrten quer durch die Republik geschickt hat und ich schon ausgelacht wurde, als ich fragte, warum es Rügen sein muss, ob nicht der Bodensee reicht, weil ich ja schließlich durchdrehe im Wissen, dass mein Kind im Bus sitzt und erst wieder auf Normalpegel gerate, wenn ich weiß, dass es heil angekommen ist...
Mit dort bleiben ist leider keine Option. Hab ja mit der Großen was Tolles vor, das sich absolut nicht verschieben lässt. Jaaa, ein bißchen Egoismus schwingt da auch mit. Mist!!!
Aber ich füge mich jetzt in die Geschichte und hab ein trotz leichtem Zwicken im Bauch doch ein gutes Gefühl. Der Papa ist im Kinderfußball sehr engagiert und hat dann sicher doch auch noch einmal mehr Blick auf die Bande als ein anderer.
Danke für Eure Meinungen. Auch wenn ihr ja grundsätzlich die Sache auch skeptisch seht, ist es ja merkwürdig, dass ich nun eine positivere Einstellung als vorher habe. Aber das liegt vielleicht daran, dass ihr mir das Gefühl gebt, dass meine Bedenken gerechtfertigt sind und ich mich daher wenigstens nicht mehr komisch finde, sondern "normal". Und es hilft mir, da ich davon ausgehe, dass eben alle Eltern so eingestellt sind und sowohl die des Geburtstagskindes sehr wohl vorsichtig sein werden als auch andere anwesende Eltern ihre Sprösslinge beaufsichtigen und daher die Unfallgefahr sinkt.
Bin nur froh, wenn er wohlbehalten wieder zu Hause ist, aber das wäre ich auch bei einem Kiga-Ausflug bzw. bleibt einem das ja bis die Kinder erwachsen sind. Dieses Loslassen, Vertrauenkönnen, etc....
Nur müsste es nicht sein....
Aber ein bißchen denke ich immer: Wenn das Schicksal zuschlagen will, dann schlägt es zu. Das bedeutet nicht, dass man deshalb gar nicht mehr aufpassen sollte, aber man kann eben auch nicht alles verhindern.
Hinzukommt schon, dass ich ihn doch wirklich "vernünftig" finde und somit manche Gefahren etwas eingeschränkt sind, bei meiner mittleren Tochter hätte ich eher zu "Nein" tendiert, weil sie eben schon immer ein verrücktes Huhn war....
In dem ganzen Zusammenhäng fällt mir gerade immer wieder Korczaks viel diskutiertes "Recht des Kindes auf den eigenen Tod"? ein. Das hört sich ja schrecklich an und ist ja auch absolut provokant, aber es hat mich in den letzten Tag stark beschäftigt bzw. passt es zum Helikoptern.