...
Test auf Hochbegabung wird oft bei einer allgemeinen Diagnostik mitgemacht. ich schätze mal, die kleine ist irgendwie auffällig, wWude vielleicht zur Beratung geschickt oder in ein SPZ. Da werden viele verschiedene Tests durchgeführt (Sprache, Motorik, Sozialverhalten, Bindungsverhalten usw.), meist ist auch ein Intelligenztest mit dabei.
Und davon abgesehen, stelle ich fest, dass hier einige nicht wirklich wissen, was es mit Hochbegabung auf sich hat.
Hochbegabung ist KEINE geistige Behinderung. Im Gegenteil, einem Hochbegabten (IQ<130) kommen Normalbegabte (IQ 100, bzw. zwischen 110 und 90) so vor, wie einem Normalbegabten ein geistig Behinderter.
Weiterhin kann Hochbegabung nicht mit einer geistigen Behinderung einher gehen. Da die Definition von geistig behindert auch oft über den IQ erfolgt (IQ < 70 o. 80) Geistig Behinderte können aber sogenannte Inselbegabungen aufweisen, das ist aber ewtwas ganz anderes als eine Hochbegabung. Inselbegabungen sind z.B. ein photographisches Gedächtnis (eine Stadt überfliegen und diese später in allen Einzelheiten malen können), mathematische Inselbegabungen (extremes Kopfrechnen oder zu jedem Datum sofort den Wochentag nennen können) usw. - das alles ist keine Hochbegabung.
Hochbegabung kann aber bei bzw. trotz psychischen Störungen vor kommen. Schizophrenie zum Beispiel.
ADHS und Hochbegabung sind anscheinend möglich, aber unwahrscheinlich. Das Problem ist, dass ADHS und unbekannte Hochbegabung (Unterforderung in der Schule z.B.) in vielen Verhaltensweisen übereinstimmen, aber ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Hochbegabte haben im Normalfall nicht mehr bzw. sogar weniger soziale Probleme, als Normalbegabte. Gibt verschiedene Studien dazu. Wenn die Hochbegabung nicht erkannt wird bzw. der Hochbegabte nicht gefördert, dann entwickeln sich überhaupt erst Probleme, die natürlich auch im sozialen Bereich auftreten können. Ursache der Probleme ist aber wie gesagt nicht die Begabung an sich, sondern dass das Kind nicht entsprechend seiner Begabung gefördert wird.
Mal zum Vergleich: Niemand würde auf die Idee kommen, ein geistig Behindertes Kind in eine normale Klasse zu stecken und erwarten, dass es da problemlos mitkommt. ein geistig behindertes Kind ist auf der Intelligenzskala genauso weit entfernt vom Durchschnitt, wie es ein hochbegabtes Kind ist - nur eben in die andere Richtung.
(Ich beziehe mich übrigens prinzipiell auf die gängige Definition von IQ und Hochbegabung)