Also ich habe andere Erfahrungen gemacht
vielleicht liegt es an dieser Generation ( 20-30J.), vielleicht auch am Umfeld jedenfalls werde ich als Mutter immer ziemlich viel gelobt und bewundert, dass ich das alles so unter einen Hut bekomme- was mir manchmal schon sehr unangenehm ist, weil mich das total ehrt und verlegen macht, weil ich manchmal denke, dass es für mich selbstverständlich geworden ist, trotz Muttersein auch zu studieren und es zu Ende zu bringen und nebenbei auch zu arbeiten.
Aber dieses Loben stärkt mich sehr
und ich finde, das sollten gerade wir Frauen viel öfters machen. Uns gegenseitig loben und pushen, sei es weil man als Mutter zu Hause ist oder weil man arbeiten geht.
Ja, das Väter mehr gelobt werden, weil sie die " neuen" Väter sind ist tatsächlich manchmal so- aber ich finde das irgendwie auch verständlich. Es ist noch nicht so lange her, dass Kindererziehung, Pflege und Haushalt keine Männersache war. Meine Oma erzählt mir , dass sogar in den 90er Jahren die Leute teilweise komisch geguckt oder Witze gemacht haben, wenn mein Opa mich im Kinderwagen geschoben hat.
Anstatt darüber zu klagen, dass das Ungerecht ist, wenn Väter mehr beklatscht werden und Mutter-und Vatersein als selbstverständlich abtut, sollten wir "neuen" Frauen, neue Generation einfach anfangen auch die Mütter und berufstätigen Frauen zu loben.
Gerade durch dieses Forum ist mir aufgefallen, dass wir teilweise immer noch viel zu bescheiden mit uns umgehen oder den Erfolg anderer Frauen als Selbstverständlichkeit abtun. SOwie was getan werden muss, muss getan.
Es ist zwar etwas klischeehaft, aber wenn man Männer angeben, protzen, sehr von sich überzeugt sind, dann wird das von anderen Männern akzeptiert ( sie ordnen sich unter) und werden von Frauen bewundert
Wenn Frauen angeben und von sich überzeugt sind, dann wenden sich die Männer eher ab und Frauen akzeptieren das nicht. ( sie wollen sich nicht unterordnen)
Und gerade in der Mutterrolle ist das sehr heikel. Dadurch dass alle Frauen ( bis auf Aufnahmen natürlich) das gleiche erleben ( schwangersein, gebären, kinder groß ziehen) sind verschiedene Lebensentwürfe, Denkweisen, Meinungen schwierig. Weil jede Mutter es doch irgendwie besser weiß und es auf andere überträgt. Was für mein Kind gut ist muss für ein anderes Kind auch gut sein.
Genauso aber ist es auch andersherum. Was für ihr Kind gut ist, muss für mein Kind aber nicht gut sein.
Die Mütter, die lieber zu Hause ihre Kinder betreuuen und fest davon überzeugt sind, werden es nie oder nur sehr schwer nachvollziehen können, wieso andere Mütter ihre Kinder so früh in die Betreuung geben.
Andere Mütter, die finanzielle Ünabhängikeit unbedingt notwendig finden und dafür sich stark einsetzen, werden es nur schwer nachvollziehen können, wieso andere Mütter finanziell von einer anderen Person abhängig sein wollen. usw usw.
Muttersein ist ansich sehr komplex und schwierig. Man muss sich mit vielen Dingen auseinandersetzen, es ist nicht nur in D und in der heutigen Zeit schwierig. Es hat oft wenig damit zu tun, ob der Staat, das System uns ermöglicht Dinge selbst zu entscheiden ( Betreuung ist gesichert, Elterngeld usw)
sondern wie die Gesellschaft und man selber Muttersein bewertet und anerkennt.