Mir geht es ähnlich
Hallo....
naja, wo soll ich anfangen... zunächst mal, nein, du bist nicht alleine, auch ich leide unter postnataler Depression.
Am Besten fang ich ganz von vorne an. Unsere Tochter(6 1/2 Monate) war ein absolutes Wunschkind und wir haben uns sehr über die Schwangerschaft gefreut. Anzeichen für die derzeitige Situation gab es aber bereits schon mitten in der SS. Du musst wissen, meine Familienverhältnisse sind sehr, sehr zerrüttet. Es gab für mich bloß ein einziger Mensch, der mir Halt und Liebe gab und das war meine Oma. Sie lag allerdings während meiner SS im Sterben....Doch immer wieder versprach sie mir, noch bis zur Geburt meiner Tochter durchzuhalten.
Dann bekam ich während der SS auch plötzlich schrecklich Angst Mutter zu werden, fühlte mich daducrh meiner Freiheit berraubt, empfand keine Liebe mehr für das Ungeborene und hatte Todesängste vor der Geburt. Nach eingigen Wochen legte sich das aber wieder und ich konnte mich endlich richtig freuen.
C.a. 2 Monate vor der Geburt war die Hochzeit von meinem Mann und mir und mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, genauer gesagt zwei Tage vor unserer Trauung, starb meine Oma... Ich ahnte es bereits, da sie an diesem Tag, als ich bei ihr war meine Hand hielt, meinen Bauch streichelte, weinte und mich fragte ob ich ihr sehr böse sei, wenn sie es nicht mehr bis zur Geburt schaffen würde. Ich weinte auch und sagte ihr, nein und das sie ruhig loslassen dürfte...
Als ich mich von ihr verabschiedete, ahnte ich bereits dass ihr Ende nahe war, aber so nah? Ich denke ich wollte es mir einfach nicht eingestehen....
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, doch immer wenn ich spürte, dass ich kurz vorm Zusammenbruch stand, sagte ich mir ganz ruhig, dass ich es nicht zulassen darf, meiner Tochter zuliebe.
dann kam der Tag ihrer Geburt, bis auf ein paar leichter Komplikationen (48 h ungleichmäßig häufige und starke Wehen, Sturmwehen, Verkantung der Kleinen im Becken,...), verlief die Geburt sehr gut.
Kurze Zeit später wannte sich meine Familie komplett von mir ab, zur Familie meines Mannes ist das Verhältnis sehr schwierig und mein Mann musst leider sofort wieder arbeiten. Somit war ich von Anfang an auf mich allein gestellt. Dann bekam ich einen Abszess in der Brust der sehr groß war und musste operiert werden. Das hiess auch, dass ich vom einen auf den anderen Moment abstillen musste. Bei einem entfernten Abszess wird die Wunde auch nicht zugenäht, sondern sie musste täglich gereinigt werden, Drainagenband herausgezogen werden, durchspülen, neues Drainagenband rein und wieder verbinden. Und das über Wochen und jeden Tag im Krankenhaus. Das bedeutete für mich und meine Kleine auch nochmal eine extra Portion an Stress.
Naja und mittlerweile sitze ich hier, verzweifele innerlich, fühle mich vollkommen überfordert und mache mir schrecklich Vorwürfe wie es mir nur so gehen kann, obwohl ich doch mit meiner Tochter, das beste Geschenk der Welt bekommen habe....