velda_11935774Also... ist alles blöd gelaufen damals
Ich habe einen neuen Job begonnen gehabt in der Hauskrankenpflege. Der Vertrag war erstmals auf 3 Moante befristet um zu sehen wie es mir gefällt und wie die mit mir zufrieden sind. Ist in Österreich eigentlich fast überall so und einfach so üblich. Als ich schwanger wurde waren sich Frauenarzt, Neurologe und praktischer Arzt alle einig, ich dürfte keinen einzigen Tag mehr arbeiten gehen, da eine Schwangerschaft eine zusätzliche Belastung für den Körper ist und sich das mit der Epilepsie nicht zu vereinbaren ist. Es ist dann aufgrund der zusätzlichen Anstrengung die Anfallsgefahr stark erhöht und da ich immer große Anfälle mit Bewußtlosigkeit habe, wodurch dann das Baby einen zu langen Sauerstoffverlust ausgesetzt ist, hätte das bedeuten können, das mein Baby dann geistig behindert sein könnte, oder auch während einem Anfall sterben könnte. Deshalb war ganz eindeutig klar, kein Arbeiten mehr. Epilepsie hin oder her, ich hätte sowieso keinen Tag mehr arbeiten können, da ich mal 3 Monate lange nur gekotzt habe :-) Konnte kaum einen Bissen bei mir behalten. Da ich schon am Beginn der Schwangerschaft nur 43 Kilo hatte und dann sogar noch 2 Kilo abgenommen hatte, war das recht dramatisch und ich musste jeden Tag zum Arzt für eine Infusion. War nicht so lustig, jeden Tag zwei Stunden beim Arzt an der Infusion zu hängen und dann zu Hause den restlichen Tag entweder über der Kloschüssel hängend oder im Bett zu verbringen. Ich bekam also dann mal Krankenstand und als der befristete Vertrag beendet war, war er beendet :) Wurde also natürlich nicht weiter verlängert. Eh klar, wenn ich schwanger war. Dann bekam ich Sozialhilfe, die aber extrem wenig Geld war. Ich war schon sehr deprimiert. Zuerst hatte ich einen lieben Freund, eine (bis dahin) glückliche Beziehung, wohnte in einem schönen großen Haus und hatte einen schönen neuen Job und ein eigenes Auto. Dann war die Beziehung aus, ich musste ausziehen und den Job war ich auch los. Trotzdem war Abtreibung nie auch nur einen Gedanken wert. Natürlich ärgerte ich mich sehr über diese Situation, jedoch würde ich nie mein Baby töten, es kann ja auch nichts dafür, das es da ist. Ich wurde trotz Verhütung schwanger. Was lustig war ist das wir davor nie wirklich verhütet hatten, dann bekam ich den neuen Job der mir gut gefallen hatte und ich sprach mit meinem freund und wir waren uns einig, das es vernünftiger wäre, verantwortungsvoll zu verhüten. Ich nahm dann die Pille und schwups.... im ersten Monat war ich schwanger :) Konnte es erst gar nicht glauben, da ich mich irgendwie echt vom Leben verarscht fühlte! Das konnte doch echt nicht sein. Ich nahm die Pille wirklich täglich sogar immer zur gleichen Uhrzeit, hatte keinen Durchfall, kein Erbrechen.... keine Ahnung. Sie wirkte einfach nicht bei mir. Leider ist eben keine Verhütung 100prozentig sicher. Nur Enthaltsamkeit :-) Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und geht noch nicht in den Kindergarten. Jeder Tag ist bei uns immer gleich. Das ist manchmal schon ein wenig frustrierend. Immer ganz ganz gleich. In den Kindergarten möchte ich meine Tochter aber erst mit 3 Jahren gehen lassen. In Österreich ist es so, das man ein Kind das noch keine 3 Jahre alt ist in einen Privatkindergarten geben muss, der natürlich auch sehr teuer ist. Außerdem habe daran noch keinen Gedanken verschwendet. Meine Tochter ist extrem anhänglich. Sie braucht noch so viel Nähe und Zuwendung, da würde mir das Herz weh tun. Sie war ein Frühchen und wollte von Anfang an immer ununterbrochen meine Nähe haben. Nur auf meinem Arm war sie zufrieden. Mit den 1000 euro die ich momentan mit dem Kindergeld und unterhalt und Familienbeihilfe bekomme, können wir ganz gut leben. Also es reicht aus, große Sprünge sind natürlich keine drin, aber das macht nichts, da ich sowieso immer sehr sparsam war und bin. Der Kindesvater wollte das Baby nicht haben. Er wollte mich sogar zur Abtreibung zwingen. Es war dann natürlich schluß. Er war dann mal ein paar Monate in Indien verschollen und ich dachte, ich würde ihn nie wieder sehen. Doch..... er kam zur Geburt zurück. War mit im Kreißsaal, hat meine Hand gehalten. War sogar mit im KH aufgenommen. Zu Hause dann besuchte er sie brav regelmäßig einmal die Woche. Er war sehr verliebt in die Kleine und sagte auch oft wie wichtig sie ihm ist und wie sehr er sie liebt. Dann wollte er unbedingt nochmals mit mir zusammen sein. Doch es klappte einfach nicht mehr. Es war alles so gezwungen und es ist einfach zuviel an Verletzungen passiert gewesen, so das das Vertrauen einfach zerstört war. Und jetzt kommt er gar nicht mehr und meldet sich seit Monaten nicht mehr. Und das ist das was mir so sehr weh tut und warum ich ihm so sehr hasse. Weil es war ja nicht so dass er sie nie sehen wollte. Er ist ja aus Indien zurück gekommen. Er hat wieder Kontakt zu mir gesucht von sich aus. Er wollte bei der Geburt dabei sein. Er war im KH täglich dort. Er war ihr doch ein liebevoller Vater der wöchentlich zu besuch kam. Er sagte doch das er sie liebt und sie ihm wichtig ist und er Teil ihres Lebens sein möchte. Er war zum Nikolaus, Weihnachten, Geburtstag da und hat mit uns gefeiert und ihr Geschenke gebracht. Sogar zum Muttertag hat er mir etwas geschenkt und auf eine Karte geschrieben, das ich die Beste Mami sei die er sich vorstellen kann...... Und das ist das was mich so verärgert. Wäre er damals einfach in Indien geblieben und hätte sie nie kennen gelernt wäre mir so viel Enttäuschung erspart geblieben. Er wollte ja Teil ihres Lebens sein. Und von heute auf morgen ist er nie wieder gekommen und hat nie wieder angerufen oder abgehoben. Beim letzten Telefonat haben wir uns noch ganz nett unterhalten und er sagte das er uns in zwei Tagen besuchen kommt.... doch er kam nie wieder. Es war als wäre er einfach gestorben. Tödlicher Autounfall. Ich machte mir echt sorgen. Eigentlich weiss ich nur das er wahrscheinlich noch lebt, weil ich gesehen habe, das er auf facebook online war. Das war das einzige Lebenszeichen. Seine Mutter habe ich auch angerufen, diese meinte aber auch, das er sich seit Monaten bei ihr nicht mehr meldet und sie ebenfalls keine Ahnung hat ob er überhaupt noch lebt. Sehr unreif so ein Verhalten. Ich habe mir wiklich Sorgen gemacht gehabt.