Sannie
Ich fuehle ganz doll mit, Dir, was Du beschreibst, hoert sich ganz genauso an, wie bei meinem ersten Sohn.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die (gutgemeinten) Ratschlaege (KISS, anderer KIA, anderes Mittelchen gegen Blaehungen) mir mittlerweile ein richtiger Dorn im Auge sind.
Weil dadurch die wichtige botschaft einfach nicht durchkommt, dass das Verhalten deiner Kleinen aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mit irgendeinem koerperlichen Problem zu tun hat, das "abgestellt" werden kann, in dem man zum Osteopathen latscht oder die x-te Portion Sab Simplex reinhaut.
ALLE neueren Studien kommen zu den Schluss, dass das Schreiverhalten des Kindes (uns insbesondere das exzessive) mit der Unreife des Nervensystems zusammenhaengt- den Kindern ist die immense Umstellung auf unsere Welt einfach zu viel. Ueberleg mal, was fuer einen unglaublichen Anpassungsvorgang die Kinder bewaeltigen muessen: vom immerwarmen, gemuetlichen Bauch der Mami ohne Hunger und Durst, in der Schwerelosigkeit in eine kalte, helle Welt in der die Nahrung nicht automatisch in den Koerper fliesst...
Die leicht rabiate Geburt hat beim uebertritt in "unsere" Welt vielleicht auch ein uebriges getan...
Deine Kleine macht aber nichts, was fuer einen Saeugling ihres Alters nicht angemessen waere. bis zur 6. Woche erreicht das Schreien oft seinen Hoehepunkt, nimmt dann bis zum 3. Monat langsam wieder ab. Ganz, ganz sicher, das wird auch bei Euch der Fall sein. Und exzessives Schreien im Saeuglingsalter bedeutet nicht, dass Deine Kleine spaeter ein "schwieriges" Kind sein wird!
Mach' Dir die Zeit bis dahin so "lebenswert" wie moeglich- halte den Alltag Deiner Kleinen so ruhig wie moeglich, schlaf' sobald sie es tut, trag sie mit Dir herum, frage Familienmitglieder oder Freunde, ob sie sie mal fuer eine Stunde nehmen koennen, damit Du nicht durchdrehst.
Letztlich heisst es, ds Schreien auszuhalten, sie dabei zu begleiten, aber nicht zu denken, Du muesstest immer aufs Neue mit neuen "Massnahmen" intervenieren. Es reicht, wenn Du ganz nah bei Deinem Kind bist. Wenn sie dann immernoch schreit- dann gesteh' Ihr das zu. Ansosnten gib' Ihr einen gaaanz regelmaessigen Tagesablauf, jeden Tag genau die Gleichen Rituale, das gibt Sicherheit.
Schau mal hier: www.geburtskanal.de Stichwort Schreikinder/babys
Was das Spuckverhalten Deiner Kleinen angeht: viele Kinder kommen mit einem noch nicht ganz ausgebildeten Magenpfoertnermuskel auf die Welt, deshalb spucken die Kleinen zu Anfang so viel. Normalerweise wird das ganz von alleine besser, problematisch waere es nur, wenn Deine Kleinen deshalb nicht zunimmt. Nur wenn die Kleine an Reflux leiden sollte, besteht Handlungsbedarf. Auch das ist aber unwahrscheinlich, denn das Schreien sollte nachlassen, wenn Du sie aufrecht haeltst. Frag' aber sicherheitshalber den Kia danach.
Ich wuensche Dir gaaaaaanz viel Kraft, die erste Zeit ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Ich erinnere mich noch zu gut, wie vollkommen fertig ich war, mit der Welt! Nun ist Jacob fast 5, zuckersuess, und mein zweiter Sohn ist das totale Gegenteil- von Anfang an ausgeglichen und easy.
(Allerdings gerade stark erkaeltet und daher im 15-Minuten-Rhythmus nachts wach *gaehnsmiley*
LG