Drück dich mal
Hallo Chrissi,
es tut weh Deine Zeilen zu lesen, Du hast jedes Recht der Welt zu sein wie Du gerade bist.
Meine Kleine hatte 14 OPs, Intensivstation-ich habe oft darüber nachgedacht, was ist wenn sie geht und was dann passiert. Ich wusste ich würde einen Tod sterben, ein Teil von mit würde sterben und kein Kind der Welt kann Sabiha ersetzen. Diese Gefühle sind normal bis hin zum Suizidgedanken, wenn ein Kind geht. Lass es zu, es ist in Ordnung-deswegen bist nicht schwach oder versagst.
Du verknüpfst ganz viel Deiner psychischen Probleme mit dem Tod von Konstantin, auch das ist normal-sind wir traumatisiert kommen eben meist auch alte Wunden, die wir längst geglaubt haben zu überwinden. Aber lass Dich nicht zu sehr da reinfallen und mache Dir keine Schuldgefühle. "Du warst eine gute Mutter" -falsch, du bist eine gute Mutter-Du hast es geschafft und geleistet und das ist jetzt auch immer noch so, auch wenn du es nicht sehen/fühlen kannst.
Niemand ist perfekt und Alexander wird es verstehen, Kinder lieben uns absolut und bedingungslos-er liebt Dich auch traurig und diese Liebe wird nicht enden. Du bist da, das ist das wichtigste-setze dich nicht unter Druck und gebe Euch Zeit. Er war in Deinem Bauch und kennt jede Gefühlsregung von Dir, er liebt Dich und Du liebst ihn auch, auch wenn die Trauer einen Schleier hinterlässt.
Wenn du zu lange nachdem warum fragst, wirst du nicht mehr glücklich werden-das Leben ist das Leben und geht seinen Weg, ohne das wir oft verstehen was passiert oder es verstehen. Oft müssen wir unser Schicksal annehmen, um wieder zu uns selbst zu finden. Sehe es nicht als Strafe, Chrissi-das ist es nicht - Du bist einfach eine der Mütter bei denen das passiert und es passiert vielen auch anderen und es wird immer wieder passieren. Ich hoffe, du verstehst was ich meine und es ist nicht zu hart formuliert.
Wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Liebe auch für den kleinen Alexander!!!!