Am 07.02.1986 kam ich in Salzwedel zur Welt. Ein paar Tage war ich zu Hause bei meiner leiblichen Mutter, länger nicht, denn ich wurde ihr (vom Jugendamt aus) weg genommen. Ich lag längere Zeit im Krankenhaus, warum weiß ich nicht. Nach einem knappen Jahr kam ich ins Kinderheim Gardelegen, wo meine (jetzige) Mutter arbeitete. Sie sagte mir, ich sei ihr immer nachgelaufen und hing an ihrem Rockzipfel. Meine Eltern selber konnten keine Kinder bekommen, also nahmen sie mich mit zu sich auf Probe, um zu sehen, wie sie und ich mit der Situation klar kamen. Wir kamen damit klar und ich blieb bei ihnen, dass alles, wo ich erst ca. 1 1 /2 Jahre alt war. Mit 14 Jahren fuhren wir in den Urlaub an die Ostsee, wo sie mir dann erzählten, dass ich von ihnen adoptiert worden bin. Ich habe es geahnt, da ich auf vielen Fotos, aus dem Kinderheim, mit drauf war, wo sie Ausflüge gemacht hatten. Trotzdessen musste ich weinen, dieses Gefühl zu 100%ig zu wissen, dass das nicht meine leiblichen Eltern sind war irgendwie erdrückend. Ich habe immer ein super Verhältnis zu meinen Eltern gehabt. Seit dem Tag an, wo ich ES wusste, wollte ich alles wissen (Warum? Wieso? Weshalb?), doch viel sagen konnten sie mir nicht, in der ehemaliegen DDR war es nicht gegeben Infos über seine leiblichen Eltern zu bekommen. Ich bin im Moment weiter auf der Suche und habe mich mit dem Jugendamt in Gardelegen in Verbindung gesetzt und die Sache endlich ins rollen gebracht. Vor ca. 3 Wochen habe ich erfahren, dass ich 2 Halbgeschwister habe (was mein Größter Wunsch war, da ich keine Geschwister habe). Ich habe vor Freude geweint. Ich weiß, dass meine leibliche Mutter Verena heißt und wieder geheiratet hat, aber jetzt mit ihren zwei Kindern wieder alleine lebt. Heute am 05.07.05 hat sie einen Termin in Salzwedel und wird erfahren, dass ich nach ihr suche, also sie weiß es schon, aber sie wird Fotos von mir sehen und sie bringt welche von sich und ihren Kindern mit. Von meinem leiblichen Vater weiß man nichts. Da ich am 22.07.05 heirate, war es mir ein Anliegen, noch vor der Hochzeit das wichtigste zu erfahren. Endlich hat es geklappt, am 18.07. fahren wir nach Gardelegen und es klärt sich fast alles auf. Ob ich sie dann persönlich treffen möchte, werde ich mir, nach all meinem neuen Wissen über sie, überlegen. Ich kann jedem nur Mut machen um sich auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern zu begeben, wenn man gar nichts weiß und es gerne möchte. Es ist ein langer und emotionaler Weg, der aber Licht ins Dunkel bringt.