Hm, welchen Grund hat Isreal denn
sich so zu verhalten, wie es das tut?
Ich kann verstehen, dass man sich wehrt, wenn man aktuell angegriffen wird.
Wobei ich denke, dass Angriffe, die sog. "Kollateralschäden", wie dabei getötete und verletzte Zivilisten so hübsch beschönigend genannt werden, nach sich ziehen, ein absolutes Verbrechen sind, für das es KEINE Rechtfertigung gibt.
Aber Militärschläge, OHNE dass zuvor Angriffe von anderer Seite stattfanden, kann ich unter keinem Aspekt mehr nachvollziehen. Und auch von diesen hat sich Israel in den vergangenen Jahrzehnten etliche geleistet.
Den Siedlungsbau, den Israel betreibt, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Wenn man immer und immer mehr Land an sich reißt, und andere immer mehr unterdrückt, dann muss man sich irgendwie auch nicht wirklich wundern, wenn die anderen sich das nicht ohne weiteres gefallen lassen. Nicht nur, dass Israel im Westjordanland Siedlungen errichtet, nee, die errichten sogar Straßen, die von Palästinensern nicht benutzt, ja teilweise nicht mal betreten werden dürfen. Geht es eigentlich noch verbrecherischer? Noch diskriminierender, rassistischer, als so ein Verhalten?
Ich kann nachvollziehen, dass sich das jüdische, israelische Volk einen eigenen Staat wünscht bzw. wünschte..
Aber ich halte es für falsch, dass ihm dieser Staat, bzw. das Territorium quasi über die territoriale Enteignung anderer Völker einfach "gegeben wurde".
Und mich ärgert die Scheinheiligkeit der Westlichen Welt.
WENN man den Juden, dem israelischen Volk das Recht auf einen eigenen Staat zugesteht, - in Ordnung.
Aber dann kann man das nicht allein den Juden zugestehen DANN muss man dies jedem Volk, jeder ethnischen, religiösen Gruppe, jeder Minderheit zugestehen, die eine Unabhängigkeit erstrebt.
Das sieht gerade die westliche Welt allerdings nicht ganz so.
Schauen wir nur mal auf die Kurden, die Basken, die Iren, um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Die Palästinenser unterstützt man auch nicht wirklich.
Man redet nett, man "droht" Israel mit dem Zeigefinger - und das war's.
Im übrigen schaut man zu.
Bei militärischen Übergriffen,
bei der Besetzung und Annektierung anderer Staatsgebiete,
bei völkerrechtswidrigem Siedlungsbau
bei der Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung ...
Da kommen keine Konsequenzen, da kommt gar nichts.
Außer immer mehr Gelder und Waffen für Israel!
Wollte man argumentieren, dass die Israeliten mal vor ein paar Tausend Jahren in dem betreffenden Gebiet gelebt hatten, und irgendwann (ich glaube so um 600 v.Chr.) von dort vertrieben wurden, und DESHALB Anspruch auf das Land, die dortigen Gebiete hat - auch in Ordnung.
Aber dann schauen wir doch bitte AUCH unter diesem Blickwinkel an andere Stellen in der Welt, ob da vor Hunderten, Tausenden Jahren, "Ureinwohner" gewaltsam vertrieben wurden - und machen die jetzigen Zustände bitte auch dort schön rückgängig.
Nehmen denen, die jetzt in bestimmten Gebieten leben, einen Großteil das Landes einfach weg, vertreiben sie - und geben die Territorien an diejenigen zurück, die dort vor Hunderten Jahren lebten.
Ich bin sicher, wir finden da etliche Beispiele, die wir noch ändern könnten .
Schauen wir einfach mal nach Amerika, da fallen mir ganz spontan mehrere solche Geschehnisse ein - und die liegen, im Unterschied zu Israel/Palästina nicht Tausende Jahre zurück. Die Ureinwohner Amerikas, gerade Nordamerikas hat man auch vertrieben, in Reservate zusammengepfercht, ihnen "ihr" Land weggenommen.
Wenn man irgendwelche Grundsätze aufstellt, sich auf irgendwelche Rechte beruft, dann MÜSSEN diese für alle Menschen, alle Völker der Welt gelten.
Und dann geht so ein Sonderstatus, wie man ihn Israel seit dessen Gründung (und davor) gewährt, absolut nicht.