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Der Starkoch Jamie Oliver, 39, und seine ebenso alte Frau Jools haben vier gemeinsame Kinder, drei Töchter und einen Sohn. Da geht es zu Hause gelegentlich hoch her, erst Recht, wenn die älteste Tochter mit ihren zwölf Jahren gerade auf dem Weg in die Pubertät ist. In der "BBC Good Food Show" erzählte der Brite am Sonntag, wie er Poppy eine Lehre erteilt hat.
"Poppy war ziemlich respektlos und frech zu mir und hat ihr Schicksal herausgefordert. Früher hätte ich ihr die Leviten gelesen, aber das ist nicht erlaubt. Also gab ich ihr Chili zur Strafe", zitiert die "Daily Mail" aus der Sendung vom vergangenen Wochenende. "Fünf Minuten später, als sie dachte, ich hätte es vergessen, fragte sie mich nach einem Apfel. Ich schnitt ihn in Stücke, rieb ihn mit Scotch Bonnet ein und es funktionierte. Sie rannte zu ihrer Mutter und sagte 'Das ist pfeffrig.' Ich stand lachend in der Ecke. Jools sagte zu mir: 'Mach das nie wieder!'"
Keine Ahnung von Kinderrechten
Schärfe wird in der sogenannten Scoville-Skala gemessen und auf der liegt die Chilisorte Scotch Bonnet ganz weit oben. Während eine Jalapeño zwischen 2500 und 8000 erreicht, schafft diese Sorte zwischen 100.000 und 350.000 Schärfeeinheiten. Wie sehr das im Mund gebrannt haben muss, lässt sich leicht vorstellen. Das ist, gerade bei einem Koch, der genau weiß, was er tut, ein Fall von Kindesmisshandlung.
Doch damit nicht genug, seine Erklärung, die er dazu abgegeben hat, lässt tief blicken: "Ich bestrafe sie mit Chilis. Es ist nicht mehr üblich, seine Kinder zu schlagen, es ist nicht sehr modern und nicht erlaubt. Und wenn man, wie ich, ein Starkoch ist, liest sich das nicht besonders gut in der Zeitung. Also braucht man Alternativen."
Eigentlich sollte man glauben, dass Jamie Oliver über genug Erfahrung verfügt, um abschätzen zu können, was er mit einer solchen "Anekdote" auslöst: einen PR-GAU. Wenn der Koch so frei darüber redet, liegt die Vermutung nahe, dass er sich tatsächlich nicht bewusst war, gegen Kinderrechte verstoßen und sein Kind verletzt zu haben.