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Ich hatte letztes Jahr im November einen Wunschkaiserschnitt bei meinem ersten Kind. Ich lag bereits 2 Tage im Krankenhaus, sodass wir den Papierkram schon erledigt hatten. IdR kommt man aber ein paar Tage vorher ins Krankenhaus, unterschreibt alles für die Narkose usw, geht wieder Heim & kommt am Morgen des KS wieder.
Nun - ich sollte mir dieses schöne Kleidchen anziehen und wurde dann in den Vorbereitungsraum vom OP geschoben. Dort erklärte der Anästhesist nochmal, was genau er nun tut: ich soll einen Katzenbuckel machen, und er setzt die Spritze ca. bei meiner Wirbelsäule. Diese bewirkt, dass kurze Zeit später alles ab Bauchnabel abwärts betäubt ist. War schon irre, wie ich da lag, nichts mehr bewegen konnte. Noch nicht einmal Zehen wackeln war drin :-D Dann hat er noch an ein paar Stellen gepieckst und gefragt, ob ich das merke. Als ich verneint habe, ging es in den OP. Dort waren viele Leute - lauter verschiedene Ärzte. Jeder begrüßte mich, aber ich nahm die alle gar nicht wahr. Ich war dann nur froh, als mein Mann dann auch rein kam! Vor meiner Nase hing ein blaues Tuch, damit ich nichts sehen kann. Ich wurde verkabelt, damit Blutdruck, Herzschlag usw. überwacht werden. Und dann ging es auch schon los - mein Mann saß an meinem Kopf, die Ärzte unterhielten sich über Alltagsklatsch und der Anästhesist machte lauter Scherze, um mich abzulenken. Er meinte, wenn mir schlecht wird oder ich mich unwohl fühle, soll ich bescheid sagen, dann dreht der den Tropf auf und ich bekomme ein Mittel dagegen. Gesagt, getan: half gut. Es ruckelte im Bereich meiner Beine, schmerzte aber definitiv nicht. Er schrack nur, als ich plötzlich für einen Moment keine Luft mehr bekam, weil es sich anfühlte, als würde sich jemand auf meinen Brustkorb werfen. Dem war auch so: die Schwester (so beschrieb mein Mann es ^^) schmiss sich auf mich, um meinen Kleinen "rauszudrücken". Das war wirklich nur ein winziger Moment - und dann hab ich das erste Schreien gehört. Alles war vergessen. Der Schreck war weg, sie hielten den Kleinen über das Tuch & sagten, sie machen ihn sauber und dann lag er auch schon bei mir! Ab da ging irgendwie alles so wahnsinnig schnell. Ein unglaublicher Moment gewesen! In der Zeit wie ich das alles erstmal wahrnahm und realisierte wurde unten schon wieder "zugemacht". Mein Mann ging dann mit unserem Kleinen schonmal ins Aufwachzimmer, bis ich komplett zugenäht war. In Wahrheit hat es 20 Minuten gedauert, gefühlt aber wie eine Ewigkeit. Der Anästhesist war aber super lieb und scherzte soviel, da hat es irgendwie schon fast Spaß gemacht, dort rumzuliegen :FOU:
Als ich dann in den Aufwachraum geschoben wurde, habe ich mich zwar leicht benebelt gefühlt - war aber dennoch voll & ganz da! Mein Baby war geboren und ich die glücklichste Mami der Welt. - Im Aufwachraum hielt ich mich ca. 2 Stunden auf, da begonn dann die Betäubung auch langsam aufzuhören zu wirken. Ich konnte wieder Zehenwackeln. ;-) Dann ging es aufs Zimmer. Mein Baby war immer bei mir, allerdings klingelte ich und die Schwester kam nachts zum wickeln und Flasche geben.
Am nächsten Morgen wurde der Katheter gezogen und ich musste das 1. Mal aufstehen: fühlte sich an, als würde unten alles aufreißen. Aufrichten war ziemlich schwer, aber es wurde darauf bestanden, dass ich gerade zum Klo gehe und nicht gebeugt! Gesagt, getan: je öfter ich aufstand und langsame Schritte wagte, umso besser wurde es. Zum Abendbrot bin ich dann schon wieder zum Buffet gegangen und meinen Kleinen konnte ich auch alleine versorgen. An Tag 4 durfte ich dann schon nach Hause, vom Gefühl wäre ich aber gerne schon an Tag 3 gegangen. Zuhause musste ich zwar alles etwas langsamer machen als sonst, aber eine Woche nach der Entbindung war ich schon wieder fast so mobil wie vor dem KS! Ein kleines Ziepen hier, ein kleines Ziepen dort...aber nichts wildes! Es bildete sich auch ein kleines Hämatom bei der Narbe, heilte aber von alleine schnell wieder ab und bereitet mir gar keine Probleme.
Im Ganzen fand ich meinen KS super schön und total entspannt. Ich entbinde dieses Jahr im Dezember mein 2. Kind und werde wieder einen KS machen lassen. - Spontan wäre auch möglich, obwohl die Schwangerschaft so rasch folgte, aber das möchte ich nicht. Ich bin jetzt ab morgen in der 32. Woche und die einzigen Beschwerden, die ich (wahrscheinlich durch den KS) habe: die KS-Narbe ziept ein wenig, was aber normal ist, da die Narbe nicht "dehnbar" ist. Eincremen bzw. mit Narbengel behandeln hilft da gut. Außerdem fühlt es sich viel unangenehmer im Beckenbereich an als in der 1. Schwangerschaft. Die Kleine liegt schon mit dem Kopf nach unten und drückt eben auf alles. Also schmerzt die Narbe ziemlich - aber alles vollkommen "normal" und auszuhalten! (Für den Fall, falls noch weitere Kinder in Planung sind, ist das vielleicht auch gut zu wissen)
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen deine Angst nehmen und wenn du noch Fragen hast, frag ruhig! Ich habe mich kurz vorher auch ein bisschen verrückt gemacht. Natürlich "kann" immer etwas passieren, aber ich denke, das trifft eher auf Not-KS o.ä zu!
P.S: Mein Kleiner hat übrigens keinerlei Allergien (bisher, er wird ja erst 1) und ist sonst auch super entwickelt (war am Anfang allen immer einen Schritt voraus) - und auch die "Bindung" zu mir und meinem Mann ist (meiner Meinung nach) top.