Entschulldigen nicht,
aber begründen. und wenn man die Gründe für etwas kennt, kann man damit arbeiten.
Das Schwierige ist, dass meist nur an der Oberfläche gekratzt wird, bei der Frage, "Warumm tut er/sie das, was ist schief gelaufen?"
Es ist immer leicht zu sagen, man solle sich doch einfach entscheiden anders zu sein.
Diie Kindheit prägt alle unsere Denkmuster, in Stressituationen, wenn wenig Zeit für rationales Denken und Abwägen bleibt, handeln wir automatisch so, wie wir es in einer ähnlichen Situation schon einmal erlebt haben.
Dieses Muster zu durchbrechen bedarf einiger Selbstdisziplin und einer ruhigen, verständnisvollen Umgebung.
Gerade junge Menschen, bzw Jugendliche haben schon allein durch ihr Alter mit einigen Problemen zu kämpfen.
Sie befinden sich quasi unter dauerhaftem Stress.
Wächst ein Jugendlicher unter "geordneten" Bedinungen auf, hat eine sichere Basis, in Form einer Familie, oder auch sehr guten Freunden, hat erlebt, wie man vernünftig mit Stress und starken gefühlen umgeht, durch seine Eltern, Verwandten, dann kommt er wahrscheinlich ohne große Beeinträchtigungen durch diese anstrengende Zeit.
Wenn aber nun ein Kind oft Gewalt erlebt hat, keinen Halt in der Welt hat (niemanden, für den es sich lohnt), es vielleicht sogar miterlebte, wie der Vater/die Mutter Kummer und Stress im Rausch erstickten, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es sobald "alles" zu viel wird, auf "die schiefe Bahn" gerät.
Da beginnt das Dilemma ja erst, denn aus genau den oben genannten Gründne ist es für solche Kinder noch einmal viel, viel schwerer wieder aus diesem Sumpf wieder herauszukommen.
Drogenkonsum - Sucht - Diebstahl - Verwahrlosung - Gewalt
Das ist ein typisches Muster.
Um es zu durchbrechen braucht es Selbstdisziplin, Hilfe, Sebstbewusstsein, starken Willen, Sicherheit.
Hat das alles ein Kind mit einer "sehr schweren Kindheit"?
Eher unwahrscheinlich.
Das macht gewisse taten, wie Gewaltätigkeit und Diebstahl zwar nicht besser, es entschuldigt sie nicht, aber es macht das Ganze nachvollziehbar.
Einfach nur mit "Zusammenreißen" und "für einen besseren Weg entscheiden" ist es eben leider oft nicht getan.
Ich betne am Ende jetzt noch einmal, dass ich hier nicht davon rede, dass JEDER so werden MUSS, der eine schwere Kindheit hatte, genausowenig, wie jeder mit mustergültigem Familienhintergrund unbedingt davor gefeit ist.
Auch der Charakter und die anderen äußeren Umstände spielen eine bedeutende Rolle.