Hallo,
ich habe meine Tochter auch spontan aus BEL geboren.
Dies ist heute genau ein Jahr her <3.
Sie lag ab der 30. Woche konstant in BEL, mein Gynäkologe riet mir zum Kaiserschnitt, wenn sich ihre Lage nicht ändern sollte, da es mein erstes Kind ist. Er machte mir aber auch Mut, dass sie sich bis zum Schluss noch drehen könnte.
Dies tat sie jedoch nicht.
Hab nicht gemoxt. Nur Positionen eingenommen, die mir meine Hebamme zeigte und mit einer Taschenlampe versucht sie zu animieren.
So habe ich mich in einer Klinik vorgestellt, in der BEL spontan entbunden werden.
Der Chefarzt der Gyn sagte, dass einer spontanen Geburt nichts im Wege steht und bestärkte mich sehr darin mein Vorhaben einer natürlichen Geburt anzustreben und auch durchzuführen.
Doch sie würden bei der Geburt eine PDA legen, damit ich in der Austreibungsphase wirklich entspannt bin.
Fand ich gar nicht gut und hatte große Angst vor dieser Spitze. Stimmte aber zu, als auch zwei Hebammen mir versicherten, dass es das Beste wäre, da der Kopf des Kindes relativ schnell nach dem Körper folgen sollte und es so erfahrungsgemäss reibungsloser klappen würde.
So kam der ET, Kind immer noch in BEL, Befund geburtsunreif, aber alles super.
Dann am 17. Februar, acht Tage nach Termin (und unser sechster Jahrestag) waren wir lange spazieren und hatten abends Sex, soll ja Wehen fördern ;) und tatsächlich am 18. Februar, um drei Uhr nachts eine Wehe...wenige Minuten später noch eine.
Sie kamen direkt zwischen fünf bis zehn Minuten, aber nicht wirklich stark, eher wie leichte Menstruationsbeschwerden, so dass ich auch erst nicht sicher war, ob es wirklich Wehen waren.
Um sechs bin ich dann in die Badewanne, hab mir erstmal die Haare gewaschen und mich rasiert :P und nach nicht ganz einer Stunde ist mir dort die Fruchtblase geplatzt.
Grünes Fruchtwasser, aber keine Panik... Handtuch zwischen die Beine und erstmal den werdenden Vater wecken.
Nun wurden die Wehen deutlich schmerzhafter, kamen alle drei Minuten und ich musste währenddessen kurz innehalten und veratmen.
Mein Partner musste noch das Auto holen (Garage ist mehrere Blocks entfernt) und war wirklich panisch, fast schon hysterisch.
Ich blieb trotz der Wehen und des grünen Fruchtwassers, welches ich immer wieder schwallartig verlor, ruhig.
Musste dann auch noch meine Kliniktasche zu Ende packen und los ging's ins Krankenhaus.
Um ca. zwanzig nach sieben waren wir im Kreißsaal und ich wurde an's CTG gehangen.
Es zeichnete keine meiner Wehen auf, die immer noch alle zwei bis drei Minuten kamen.
Es dauerte eine Weile, bis eine junge Ärztin kam und mich untersuchte Muttermund drei bis fünf Zentimeter geöffnet hieß es und ich kam mir etwas veräppelt vor. Was denn nun? Hab ich nur ein Drittel oder doch schon die Hälfte geschafft?
Bevor ich irgendetwas fragen konnte, war sie aber auch schon wieder weg.
Ich lief auf und ab und veratmete die Wehen.
Gegen acht kam eine Hebamme untersuchte mich immer noch drei bis fünf Zentimeter und sagte mir, ich könnte gleich erstmal mein Zimmer beziehen, ich solle mir mal wieder eine Hose abziehen. Die hatte ich seit der Untersuchung einfach ausgelassen, war sowieso mit Fruchtwasser getränkt.
Auch diesmal verschwand sie sofort und wir waren weiterhin allein.
Also neue Hose an, warten dass man auf's Zimmer kommt und die Wehen die nun jede Minute kamen veratmet.
Um kurz vor zehn kam wieder die junge Ärztin sagte mir, es geht doch nicht aufs Zimmer, aber der Anästhesist würde gleich kommen und die PDA legen und weg war sie auch schon wieder.
Ich hatte davor, trotzt der wirklich schmerzhaften Wehen immer noch am meisten Angst.
So um viertel oder zwanzig nach zehn, Wehen jede Minute und ich verspürte bei jeder den Drang aufs Klo zu müssen und klingelte nach einer Hebamme.
Es dauerte aber eine gefühlte Wertigkeit bis mal jemand kam und ich konnte einfach nicht anders und musste bei jeder Wehe schon pressen.
Hab wirklich versucht die zu veratmen...ging aber nicht, es war eher ein verbrüllen, ich hörte mich an wie eine brünftige Hirschkuh und konnte das pressen auch nicht unterdrücken.
Die junge Ärztin kam, untersuchte mich und Oh, der Po ist schon fast durch den Geburtskanal, ihr Kind kommt JETZT!.
Ich fragte noch, ob dies nun bedeutet, dass ich ohne PDA entbinde und sie bestätigte dies und dachte wohl, dass ich das schlimm fände.
Ich war jedoch sehr erleichtert, dass mir das erspart blieb.
Sie ging raus und sagte zu dem diensthabenden Arzt der die Geburt betreuen sollte, dass mein Kind nun kommt und dieser sagte nur Nein, sie hat doch noch keine PDA. Wir müssen noch warten. , worauf sie erwiderte, dass das Kind aber JETZT kommt und der Po schon fast da sei.
Auf einmal wurde es voll im Zimmer.
Der diensthabende Arzt, die junge Ärztin, eine Schwesternschülerin und zwei Hebammen...
Eine Habamme kam, entferte das Fußende vom Bett und stellte die Beinstützen hoch.
Dabei hatte ich Wochen vorher bei der Klinikanmeldung gesagt, dass ich nicht auf dem Rücken krebsend, sondern im Vierfüßler entbinden möchte.
Aber in diesem Moment war mir alles egal.
Sie sagte mir ich solle bei den Wehen nun mitschieben, mein Freund der auf einem Stuhl mitten in der Pole Position saß und wirklich genau rein gucken konnte, wollte sich zu meinem Kopfende verziehen.
Da fuhr ihn die Hebamme an Können sie das nicht sehen? Dann müssen sie raus gehen. Er sagte, dass er sich lieber zu meinem Kopf stellen würde, doch sie sagte, entweder er bleibt dort sitzen oder er solle den Kreißsaal verlassen. Er blieb.
In dieser Zeit presste ich fleißig bei jeder Wehe und empfand es als sehr erleichternd endlich aktiv mitzuwirken.
Während jeder Wehe konnte ich zweimal pressen, der Hebamme zu wenig.
Sie wollte mich an den Tropf hängen, um die Wehen zu verlängern.
Aber, uupps... ich hatte mir irgendwie den Zugang, der zu Anfang gelegt wurde, aus der Hand gerissen. Während also versucht wurde einen Neuen zu legen, Schnitt der Arzt meinen Damm und brachte meine Tochter per Bracht auf die Welt, noch bevor der neue Zugang also lag, war ich endlich Mutter.
Um 10.43 Uhr war meine Tochter auf der Welt. Wir wurden beglückwünscht und mir gesagt, wie toll ich das alles gemacht hätte und auch wie schnell die Geburt doch ging, wenn man bedenke, dass es mein erstes Kind sei und noch dazu eine BEL.
Der Arzt und die Hebammen verschwanden ziemlich schnell.
Danach wurde noch ca. eine viertel Stunde genäht.
Ich wurde nicht nur geschnitten, sondern bin auch noch gerissen.
Im Endeffekt muss ich sagen, fand ich die Geburt recht schön, die Wehen waren gut auszuhalten, bis auf die Presswehen, die ich versuchte zu veratmen.
Auch wenn nicht alles so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte, ich mich vom Klinikpersonal zeitweise recht allein gelassen fühlte, die Hebamme mir unsympathisch war und ich bis heute nicht verstehe, warum es zur eigentlichen Geburt so hektisch um mich wurde und es Arzt und Hebamme nicht schnell genug gehen konnte...
Ich war einfach überglücklich als sie dann da war und betreue es nicht, sie spontan bekommen zu haben und würde es immer wieder so machen.
Entschuldige, dass der Text so lang wurde.
Aber da es heute genau ein Jahr her ist schwelge ich sowieso etwas in Erinnerungen... :)
Liebe Grüße und ich wünsche dir bald eine schöne und schmerzarme Geburt