Sicherlich KISS!!
Liebe Luisella,
bitte lass unbedingt klären, ob dein Sohn ein KISS-Syndrom hat (Schiefstellung eines oberen Halswirbels, passiert unter der Geburt, mit daraus entstehender Verkrampfung der gesamten Oberkörpermuskulatur). Von meinen drei Kindern waren zwei betroffen - und das ist kein Hokuspokus, denn man kann die Fehlstellung auf einem speziellen Röntgenbild erkennen, das extra dafür angefertigt wird. Ausgebildete Chirotherapeuten können den Wirbel wieder einrenken. (Ich neige in diesem Fall nicht so Ostheopathen, ich habe mich ein bisschen umgehört, bevor ich meine Kinder "einrenken" ließ.) Meinen Sohn (jetzt 14 Monate alt) haben wir im Alter von 8 Wochen behandeln lassen. Er verhielt sich genau so, wie du es von deinem Sohn beschreibst, und hatte schon einen ganz schiefen Kopf. (Schau mal von hinten auf den Hinterkopf, ob er symmetrisch ist!) Je eher man es machen lässt, desto besser - diese "Einseitigkeit" ist ein großes Handicap bei eigentlich allen grob- und feinmotorischen Tätigkeiten vom Laufen bis zum Schreiben. Und: Es geht nicht von allein weg, es "wächst sich" nicht aus! Wir haben nach dem Einrenken noch ein halbes Jahr Physiotherapie bekommen, um zu beobachten, ob die Behandlung erfolgreich war.
Bei unserer Ältesten (jetzt 8 1/2) hat niemand das Problem erkannt (vielleicht, weil sie keinen schiefen Kopf hatte, denn wir haben sie abwechselnd auf beide Seiten gelegt, wie es damals so empfohlen wurde - jetzt ist ja wieder die Rückenlage "in".) Wir haben uns nur gewundert, dass sie ein nervöses Baby war (um nicht zu sagen ein Schreikind), später nicht Roller und Fahrrad fahren konnte, nicht Schwimmen lernte, später in der Schule den Kopf auf eine Hand stützte, die Hände strk verkrampfte (beim Schreiben, Klavierspielen, Häkeln) und so weiter. Es hieß dann immer, sie ist halt ungeschickt - jedes Kind darf seine Schwächen haben. Erst nach der Diagnose des Jüngsten haben wir auch Eva mal untersuchen lassen, und siehe da, Hals- und Hüftgelenke waren inzwischen ziemlich blockiert! Hätten wir das eher gewusst, hätten wir ihr viel erspart. Wenn die Kinder größer sind, hat sich der ganze Muskelapparat schon auf die Schiefheit eingestellt, entsprechend größer ist die Gefahr, dass der Wirbel nach der Behandlung wieder "zurückspringt" (bis jetzt ist es aber noch nicht passiert - wir haben sie im Spetember 2005 einrenken lassen).
Übrigens: FALLS es wirklich KISS ist, ist das bewusste Legen auf die "Nicht-Schokoladenseite" eine richtige Quälerei für das Kind!
Falls gewünscht, gebe ich gern noch ausführlichere Auskunft!
Liebe Grüße!