Kinderwagen sind ein schwieriges Thema...
Hallo,
und wie der letzte Test von Warentest zeigte (Kombiwagen von 2004), gibt es erschreckend wenig Modelle, die gut, sicher und komfortabel für Eltern und Kind sind. Die Bestnote war nur befriedigend, das finde ich schon ziemlich schlecht, wenn man bedenkt, wie viele Modelle auf dem Markt sind und was der Spass kostet...
Ich habe zwar jetzt einen Wagen, aber er ist noch nicht in Benutzung :-), daher nur theoretische Erkenntnisse:
Ich würde keinen gebrauchten nehmen wollen, es sei denn, ich kenne die Vorbesitzer als zuverlässige Menschen, die mir auch sagen würden, wenn an dem Ding was kaputt ist/ war. Fällt irgend ein Teil ab oder so, wer haftet dann? Gleiches gilt für den Autokindersitz- würde ein privater Verkäufer von ebay angeben, wenn es ein Autositz mit Unfallvergangenheit ist? Ich bezweifle das...
Internetbestellungen bei Händlern können günstiger sein, man muss aber wie immer aufpassen, weil durch das Baukastensystem der Preis ja variiert und wenn man dann rechnet, kommt man auf ungefähr dasselbe wie beim Händler um die Ecke.
Nach meiner Erfahrung (Berlin) gibt es nur sehr mässige Beratung in den Geschäften, aber dort, wo ich gut beraten werde, kaufe ich auch. Wir machen uns die Infrastruktur der Fachgeschäfte selbst kaputt, wenn alle sich toll beraten lassen und dann lustig im Internet bestellen.
Auch ich kann nicht alles in Mercedes-Qualität kaufen und muss Prioritäten setzen. Die setzt jeder anders, und wenn man gar kein Geld hat, kann man über solche Sachen sicher nicht nachdenken- meine ganz persönliche Wertigkeit ist die: KiWa, Bett-Matratze, KiSitz und später der FahrradKiSitz möglichst hochwertig und dann eben auch teurer,Kleinkram, Klamotten und Spielzeug gern auch gebraucht.
Wahrscheinlich kommt man mit einem guten Kombiwagen billiger weg als mit je einem guten Baby- und Sportwagen, aber die Idee, ein Modell richtig abnudeln zu können und dann in ein neues umzusteigen, hat auch was. Ich habe mich trotzdem für eine Kombilösung entschieden.
Wichtige Fragen sind: Brauchst Du den KiWa eigentlich nur für den Weg zum Auto, oder willst Du wirklich viel damit rumgurken? Sprich- fährt er eher oder ist er eher gefaltet? Wo willst Du ihn abstellen? In Mietshäusern ist oft im Hausflur nicht viel Platz, oder es stehen schon genug andere Wagen, oder es sitzt dauernd eine Katze drin oder irgendwelche Penner lassen ihren Müll drin liegen und Schlimmeres- musst Du viele Treppen damit steigen, wenn Du ihn doch in die Wohung nimmst? Dann spielt ja das Gewicht auch eine grosse Rolle.
Wie sind die Wege, die Du fährst? Holperig? Geht Ihr wandern und wollt den Wagen mitmnehmen? Dann gibt es tatsächlich KiWa mit Allradantrieb. Oder werdet Ihr oft durch Sand müssen- ein Alptraum für KiWa-Schieber?
Der Bugaboo z.B. kann die Räder mit irgend nem Trick umklappen und durch Sand fahren, ein wahres Wunder, aber wenn man das nicht braucht, ist es unnötiger Schnickschnack. Wäre ich an der Ostsee, würde ich es mir aber überlegen.
Luftreifen fahren am weichsten, haben aber die "Platten"-Gefahr. Kunststoffreifen sind sicher, aber fahren hart. Ein Kompromiss sind die LuftKAMMER-Räder, wenn man sich da was einfährt, ist nur eine Kammer hin, und man kommt trotzdem noch gut nach Hause oder zum KiWa-Geschäft in die Werkstatt. (Kann man eigentlich auch den ADAC rufen? Ich stelle mir das gerade vor- "welches Modell fahren Sie denn?"- "Bugaboo Frog!")
Uns hat der Teutonia Mistral Sports mit der Soft-Tasche am meisten überzeugt, ist stabil,gut gefüttert, gefällt uns optisch auch, man kann die Art der Räder frei wählen, hat 3 satt 2 Jahre Garantie, und er hat diesen genialen Vorteil beim Ändern der Fahrtrichtung: Man dreht einfach den Bügel um und fährt dann andersrum, anstatt wie bei vielen anderen Modellen die Kinderschale mit Kind zu drehen, was ich für ziemlich unpraktisch halte, wenn das Kind gerade eingeschlafen ist.
Jetzt hoffe ich, dass er bald auch hält, was er verspricht.
LG Storch