Hallo
Ich waere vorsichtig, die "Diagnose" KISS ohne eine fachkundige, gruendliche koerperliche Untersuchung Deines Kleinen so zu unterschreiben.
Es ist wirklich auffaellig, dass Eltern bei vermehrtem (und oft auch ganz normalem) Schreien ihres Babys in Deutschland sofort zum Osteopathen geschickt werden. Obwohl KISS in einigen Faellen fuer die Unausgeglichenheit der Kleinen ursaechlich sein kann, finde ich es schon merkwuerdig, dass die Eltern in anderen Laendern komplett ohne Osteopathen auskommen. Und die Kinder trotzdem zum Teil weniger Schreien... oder wie handhaben das die "tragenden" Kulturen in den zum Teil bettelarmen Laendern, die sich oft nicht mal die medizinische Grundversorgung leisten koennen????
Etwas so Komplexes, wie die Gemuetslage eines Neugeborenen mit Schlagworten wie KISS oder den viel zitierten "Blaehungen" zu erklaeren erscheint mir mehr als fraglich. Und steht auch im krassen Widerspruch zu neueren Stusien zum Thema Schreiverhalten.
Viel oefter handelt es sich dabei einfach um eine normale Anpassungsphase. Soviel stuerzt zu Anfang auf die Kleinen ein: tausende neuer Eindrueche: Gerueche, laute Geraeusche, Waerme, Kaelte, Hunger, Durst, Einsamkeit und Getrenntsein von der bekannten Koerperumgebung der Mama... und nichts davon macht Sinn fuer das kleine Gehirn. Und da soll man nicht weinen?!?!?
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Wenn der Gang zum Osteopathen fuer Dich der Strohhalm ist, an den Du Dich klammerst, moechte ich Dich nicht entmutigen. Ein gewisses mass an Misstrauen ist aber sicher nicht verkehrt. Das stundenlange Schreien wird auch so weniger werden... ob mit oder ohne Osteopath.
LG und starke Nerven!