Bei uns war's genauso
Hallo Lisa,
dein Beitrag ist ja schon ein paar Tage alt, leider hab ich ihn erst jetzt gesehen. Ich hoffe, meine Erfahrungen sind dennoch noch von Interesse für dich.
Exakt das gleiche Problem hatte ich nämlich auch, als mein Sohn Jakob 7 Monate alt war. Er hat mich beim Stillen ein paar Mal gebissen (zuerst nur nach der Mahlzeit, um mir zu signalisieren, dass er satt ist), im Laufe weniger Tage wurde es dann aber immer mehr, bis er gar nicht mehr gesaugt, sondern nur noch gebissen hat. Immer wenn ich ihn versucht habe wieder anzulegen, hat er sich weggedreht und geweint. Wenn ich ihm die abgepumpte Milch im Fläschchen gegeben habe, war er ganz happy und hat sie komplett ausgetrunken. Ich hab dann in meiner Verzweiflung - ich wollte ja eigentlich mindestens 12 Monate stillen! - eine Stillberaterin angerufen, die meinte, dass es tatsächlich Kinder gibt, die schon mit 7 Monaten nicht mehr an die Brust wollen. Ich solle es noch ein paar Tage lang immer wieder probieren. Das hab ich gemacht, aber es wurde immer schlimmer statt besser. So habe ich auf Abpumpen umgestellt. Ich habe 2x täglich abgepumpt (zuerst 3 Wochen lang mit Avent Isis, dann hab ich mir eine elektrische Pumpe verschreiben lassen). Ich hatte schon immer viel Milch, so hab ich anfangs mühelos jeweils 260 ml abgepumpt und ihm mit der nächsten Mahlzeit gegeben. Im Laufe der Wochen ist die Milch etwas weniger geworden, dann hab ich einfach mit Pre-Nahrung gemischt, so dass ich auf 260 ml gekommen bin. So ging es bis vor ein paar Wochen, als ich nach 9 Wochen genug vom Pumpen hatte und abgestillt habe. Seither bekommt er in der Früh eine Flasche Pre (die kann man ja das ganze erste Lebensjahr über geben, Folgemilch ist nicht notwendig), vormittags Getreide-Obst-Brei, mittags Gemüse, nachmittags nochmal Pre oder ein bisschen Obstbrei und abends rühre ich ihm einen Grießbrei an aus 100 ml Pre, 3 EL Grießflocken und einer zerdrückten Banane.
Das Pumpen hab ich gebraucht als Übergang vom Stillen zum Abstillen, weil es für mich echt hart war, dass er nicht mehr gestillt werden wollte. Denn ich hab die Stillmahlzeiten sehr genossen und hatte mindestens 2 Wochen echt hart daran zu knabbern, dass das jetzt so ein abruptes Ende nehmen sollte. Alle in meiner Familie und im Bekanntenkreis haben gesagt, sei doch froh, dann hast du keinen Stress mit der Entwöhnung von der Brust, aber ich hätte sooo gerne noch weitergestillt. Inzwischen ist Jakob 10 Monate und ein ganz aufgewecktes Krabbelkind, das sich überall hochzieht, super sitzen kann und schon zu laufen versucht. Dadurch, dass er jetzt so "selbständig" ist und mir schon eher wie ein Kleinkind erschein als wie ein Baby, fiel es mir leichter, ihn "loszulassen" und abzustillen. Inzwischen hab ich die geliehene Milchpumpe zurückgegeben und ich bin so beschäftigt, ihn den ganzen Tag über zu unterhalten und von Dummheiten abzuhalten, dass ich mein "Abstilltrauma" definitiv überwunden habe.
Würde mich freuen zu hören, wie es bei dir weitergegangen ist.
Viele Grüße und alles Gute
Caro