Vorsicht lang!
Ich fang am besten von vorne an.
Also, ich heiße Anne und bin 25 Jahre alt.Heute ist ET , ich bin mit meinem ersten Kind schwanger, ein kleines Mädchen.Bisher tut sich Wehentechnisch noch nicht wirklich viel.
Den Papa meines Babys lernte ich kennen als ich am Anfang meiner Ausbildung kennen. Heute ist er 39 und hat sich ganz seiner Karierre verschrieben, leider.
Wir hatten uns damals richtig stark ineinander verliebt und wurden auch recht schnell ein Paar und ich zog bei ihm ein. Kurz vor dem Ende meiner Ausbildung, erhielt er ein sehr gutes Jobangebot, was Karierretechnisch ein Volltreffer für ihn war.Da ich nach der Ausbildung nicht übernommen worden wäre und wir zusammen bleiben wollten bin ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge mit ihm mit.Es ist mir schon sehr schwer gefallen, da ich hier meine Familie und Freunde hatte und sein Jobangebot eine Entfernung von fast 800 km bedeutete.
Trotzdem bin ich den Schritt mit ihm gegangen, hatte auch bald einen Job gefunden , wir hatten eine tolle Wohnung und es war alles fast perfekt.Je länger ich von zuhause getrennt war umso schlimmer wurde mein Heimweh, vorallem an den Feiertagen und Geburtstagen.Ich hatte zwar sehr nette Kollegen, aber richtige Freunde hatte ich dort nicht wirklich.
Ihm machte die Entfernung nicht viel aus, nach ca. 1 Jahr sind seine Eltern in unsere Nähe gezogen( er ist ihr einziges Kind, sie sind Renter und hängen sehr an ihm), er hatte neue Freunde gefunden und fühlte sich von Beginn an sehr wohl.Sein Job rückte immer mehr in den Vordergrund und unsere Beziehung in den Hintergrund.Dann verlor ich den Job, fand aber recht schnell eine neue Anstellung die befristet war.( Vertrag lief in der Schwangerschaft aus).
Das Baby war nicht geplant und die Schwangerschaft war auch kurz ein kleiner Schock, mittlerweile kann ich es kaum abwarten meine Tochter in die Arme nehmen zu können.
Mit der Schwangerschaft wurde allerdings mein Heimweh und mein Unwohlsein von Tag zu Tag schlimmer.Ich hab mich so schlecht gefühlt, wie Fehl am Platz.Natürlich hab ich darüber mit meinem Partner geredet, aber er konnte es nicht wirklich nachvollziehen.Wir stritten fast täglich weder jeden Kleinigkeit, er kam immer noch später von der Arbeit und nahm mich und meine Probleme nicht ernst und zog es eher ins lächerliche. Es gab auch öfters heftige Streitereien, wo ich meinen Partner in einem ganz neuen Licht gesehen hatte, so kannte ich ihn nicht.
Vor 3 Monaten war es wieder so schlimm bei uns, dass ich für 2 Nächte ins Hotel zog.Ich konnte einfach nicht mehr.Ich hatte niemanden dort, keine Freunde, keine Familie, nur einen Partner dem sein Job über alles ging und immer weniger Zeit hatte , nicht einmal um Sachen für's Baby zu kaufen.Ich hatte ihm schon öfters auch bereits vor der Schwangerschaft gesagt ich will wieder zurück ziehen, mir geht es dort einfach nicht gut und glücklich war ich schon länger nicht mehr.Er wollte nicht, da er sich dirt wohl fühlte, seinen guten Job hatte, inzwischen auch seine Eltern dort lebten usw.
Nachdem ich die 2 Nächte im Hotel war und auch mehrmals mit Freunden und meiner Familie telefonierte hatte ich nochmal versucht mit ihm zu reden und ihm zu erklären wie es mir geht, nämlich mies.Es folgte der größte Streit den wir je hatten und ich hab danach einfach nur meine Sachen gepackt und wollte weg.Er packte mein Handgelenk und hatt richtig fest zugedrückt und sagte ich kann nicht gehen, es ist sein Kind ich hab zu bleiben und soll mich nicht so anstellen.
Ich konnte nur noch heulen und hab ihm aus Verzweiflung gedroht die Polizei zu rufen, wenn er mich nicht sofort los lässt.Ich warf ihm die Wohnungsschlüssel hin und bin nachdem er mich losgelassen hatte gegangen.Nach einer weiteren Nacht im Hotel bin ich zurück zu meiner Familie gefahren.
So gut wie es mir heute geht, ging es mir schon Jahre nicht mehr.Ich möchte auch definitiv nicht mehr weg und hier bleiben.
Der Papa des Babys will nicht herkommen.
Natürlich frag ich mich jetzt wie unsere Zukunft aussehen wird, ich dachte er kommt zur Geburt her und nimmt sich Urlaub, war leider nur Wunschdenken.Die letzten Wochen war immer ich diejenige die ihn anrief und sagte wie es dem Baby geht, wie die Untersuchungen verliefen usw.Er meldet sich von sich aus überhaupt nicht.Heute ist ET und bisher rief er weder an noch schrieb eine SMS.Ich hab eigentlich auch keine große Lust mehr ,dass nur ich diejenige bin die den Kontakt aufrecht hält.
Wie soll das denn weitergehen wenn das Baby da ist? Ich will auch nicht ständig betteln, ich hab ihn so oft angerufen und ihn gebeten sich Gedanken über einen Namen zu machen, aber nichts, da kommt nichts von ihm.
Hier kümmern sich alle wirklich so toll um mich, dennoch mach ich mir so meine Gedanken wie es weitergehen wird.
Zwischen uns liegen 800 km, ich will mir da eigentlich so kurz vor der Geburt keine Gedanken machen aber die kommen automatisch.
Wie gehts es denn für mich und das Baby nach der Geburt weiter?
Was muss ich denn beachten?
Ich bin zu meinen Eltern gezogen, in mein altes Reich.Das Baby und ich haben erstmal genug Platz mit eigenem Badezimmer und einem großen Schlafzimmer.
Es tut mir leid, es ist dich sehr lang geworden.Ich hoffe hier sind einige Mütter die vielleicht in einer ähnlichen Situation waren und mir vielleicht den einen oder anderen Ratschlag geben können.
Lg Anne