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ich bin kein totaler abtreibungsgegner, aber sehe mich auch nicht als befürworter.
es gibt bestimmt immer gründe...
heikles thema, und zweischneidig. man sollte es nicht verbieten, man sollte es nicht als non-plus-ultra darstellen.
gehen wir mal von einer normalen schwangerschaft aus, ohne komplikationen,und nicht bei minderjährigen.
mal so in den raum geworfen:
was hält einen davon ab, das kind zur adoption freizugeben ?
warum wird vehemment darauf gepocht, das das leben der frau vorgeht ? ist ihr leben dann vorbei ?
wer stellt denn das leben des kindes so einfach hinter das leben der frau. immerhin geht es ja nicht um ihren tod, sondern nur um den des ungeborenen kindes. und warum bestimmt sie über sich selbst, wenn sie über ein ungeborenes kind bestimmt ?
ich glaube schon, das manche frau es sich zig-mal überlegt hat - aber trotzdem, ein schaler nachgeschmack bleibt mir da. und keiner kann mir erklären, warum dieser "einfachere" weg gewählt wird. der sich im nachhinein oft als der schwierigere heraus stellt. denn bei den meisten frauen bleibt der zweifel, ob die entscheidung richtig war.
was, bitteschön, spricht denn gegen eine adoption ?
ist es wirklich der richtige weg, nur weil er "schneller" ist ?
ich finde es heftig, abtreibung als korrektur zu sehen.
und ich frage mich, ob wir alle "nötig" sind. aber nur, weil wir nicht überall erwünscht sind werden wir ja auch nicht von der nächsten brücke geschubst. so ein baby wäre an anderer stelle sehr erwünscht.
ich lebe gerne, und ich freue mich, das ich es darf.
meine tochter ist auch ein "unfall", und ich sehe ihr gerne beim leben zu. etwas anderes wäre für mich auch gar nicht in frage gekommen, da ich kein argument gehabt hätte. gesundheitlich war alles ok, und alls andere bekommt man in den griff - wenn man gewillt ist. das argument, das mein leben nicht dafür ausgelegt ist, ist ein ziemlich faules. nur weil ich nicht bereit bin etwas zu ändern muss keinem anderen ein leben versagt bleiben.
ich habe von frauen gelesen, die schon 5 mal abgetrieben haben - tja, passiert halt. aber später, mit dem richtigen mann, da möchten sie dann kinder, dann machen sie es sich so richtig muckelig.
ich habe von frauen gelesen, die keine lust auf einen dicken bauch hatten, die angst vor schwangerschaftstreifen hatten, die keine lust hatten, ihr wohlverdientes geld für etwas anders auszugeben als klamotten und high-life.
ich habe von frauen gelesen, die keinen bock auf frühes aufstehen oder lätzchen-waschen hatten. die meinten, kinder zu haben ist gleich zu setzen mit alt zu sein. all das waren argumente (und zwar ernst gemeinte) für eine abtreibung.
ich würde für mein persönliches besseres verstehen gerne mal etwas anderes hören, etwas, das ich auch nachvollziehen kann.
das es im moment gerade nicht passte, weil man anderes vorhatte gehört nicht unbedingt dazu. und erklärt mir noch immer nicht, warum dann eine adoption so abwegig ist. na ja, vielleicht gehört zu einer adoption mehr mut als die meisten aufbringen können.
ach ja, es würde mir im traum nicht einfallen, jemanden direkt zu verurteilen. dafür kann ich bei den einzelfällen nicht tief genug sehen.
aber leid für die kinder tut es mir schon.
manchmal finde ich die ganze diskussion auch müssig. es braucht doch keiner absolution. also warum wird so wild darauf gepocht, das alle es für gut heissen sollen ?
wenn ich von einer sache überzeugt bin, dann mache ich sie. dafür brauche ich nicht das ok der anderen. muss aber damit rechnen, das nicht jeder meiner meinung ist. und das es zwei meinungen gibt, und man sich der anderen nicht annähern kann, das kommt öfter vor. damit sollte man umgehen können.