Hallo,
ich muss mit jemandem darüber reden. Ich bin am Freitag Abend zu meinem Rückbildungskurs gefahren und mein Mann ist mit unseren 4 Monate alten Sohn mit dem Buggy Inliner gefahren (was er schon öfter getan hat). Ich muss dazu sagen, dass wir vor der Tür die Weser haben und er ist natürlich mit dem kleinen die Weser entlang gefahren. Als er schon auf dem Rückweg war ist er gestolpert und hingefallen und der Buggy fuhr weiter und fiel Kopfüber in die Weser. Mein Mann sprang mit den Inliner sofort hinterher, hob aus aller Kraft den KIWA hoch. Er sagte, es seien keine zehn Sekunden vergangen. Der kleine holte gerade tief Luft und hatte sich natürlich erschrocken. Mein Mann rief zu Hilfe, es kam eine ältere Frau die vorher mit ihrem Fahrrad an den beiden vorbeifuhr zur Hilfe. Sie versuchte aus aller Kraft den KIWA nach oben zu kriegen was ja nicht leicht ist aber sie hats Gott sein Dank geschafft. Paar Minuten später kam noch ein Pärchen vorbei und der Mann half meinem Mann aus der Weser. Mein Mann war total am weinen die ältere Frau auch weil sie sich auch so erschrocken hatte (Mein Mann hat gesagt, wenn er unseren Schatz nicht retten hätte können dann wäre er mit ihm unter gegangen). Mein Mann hat die Decke in der mein kleiner Schatz eingewickelt war ausgewringt und ihn eingewickelt und ist schnell nach hause gelaufen. Die ältere Frau hat ihr Fahrrad und unseren Buggy bis zu uns vor die Haustür geschoben, sie wurde auch noch angefahren von einem anderem Auto.
Das ging alles so schnell sagte mein Mann, er hat den kleinen zuhause schnell ausgezogen in warme Decken eingewickelt und hinterher mit ihm Baden gegangen. Jetzt stand darüber auch was in der Zeitung hier ein Auszug:
Säugling samt Sportkarre aus Mittellandkanal gerettet
Dramatischer Sturz: Vater kommt bei Inlinerlauf am Ufer in Höhe des Melittabades zu Fall / Radfahrerin hilft bei Bergung
Ein Säugling ist am Freitagabend samt Kinderwagen in den Kanal gestürzt. Der Vater und eine Passantin retteten das Baby vor dem Ertrinken.
Zu dem dramatischen Zwischenfall war es nach Zeugenaussagen gekommen, als der Vater gegen 19 Uhr auf Inlinern mit dem dreirädrigen Sportkinderwagen schnell in Höhe des Melittabades auf dem befestigten Nordufer des Mittellandkanals entlang sprintete. Dabei kam er plötzlich zu Fall. "Ich sah nur etwas ins Wasser sausen", berichtete die Zeugin, die ungenannt bleiben möchte. "Dann sprang der Mann schon hinterher."
Als er wieder auftauchte, rief der Vater um Hilfe. Die Zeugin sprang vom Fahrrad und eilte zum Ufer. "Da erst sah ich, dass er einen Kinderwagen hielt und versuchte, ihn über die Spundwand an Land zu hieven", so die 69-Jährige weiter. Mit vereinten Kräften und letzter Anstrengung gelang es beiden, das Gefährt samt drei bis vier Monate altem Kind an Land zu ziehen. Weitere Zeugen trafen erst kurz darauf am Ort des Geschehens ein.
Der Vater, vermutlich zwischen 25 und 30 Jahre alt, nahm das schreiende, aber offensichtlich unversehrte Kind aus der Karre, hüllte es in eine gemeinsam mit der Retterin ausgewrungene Decke und rannte mit stark blutenden Knien heim zu seiner Wohnung in einer nahe gelegenen Straße auf der anderen Seite des Kanals. Die Helferin brachte beiden den Kinderwagen hinterher, die Karre in der einen, ihr Fahrrad in der anderen Hand.
"Es ist mein schönstes Geburtstagsgeschenk, dass ich ein Kind gerettet habe", sagte die Frau später. Denn am Sonntag feierte sie ihren 69. Geburtstag.
Heute Vormittag habe ich bei der Zeitung angerufen und mir die Telefonnummer der älteren Dame geben lassen. Der Herr von der Zeitung meinte die Frau hatte gesagt, wenn das Baby nicht überlebt hätte dann hätte sie ihren Geburtstag nicht gefeiert. Jetzt wollen wir uns bei ihr bedanken ich dachte so einen Blumenstrauß und Pralinen. Oder was könntet ihr mir so vorschlagen? Ich kann es immer noch nicht glauben und ich bin jeden Tag dankbar dass es meinen Schatz noch gibt, ein Leben ohne ihn will ich und kann ich mir nicht vorstellen.
LG alina + alexander (der jetzt friedlich schläft) 4 Monate