Ich stimme Mamatarek zu
Bei meinem Kleinen ist es ganz ähnlich. Er ist jetzt 15 Monate alt und von 10 bis 12 Monaten war es ganz schlimm, auch mit dem Nicht-Schlafen-Wollen, weil es die Phase war, wo er mobil geworden ist. Mit 10 Monaten ist er aufgestanden. Laufen tut er erst seit knapp 2 Wochen ganz alleine. Aber das mit dem Schlafen ist jetzt viel besser. Die Bockphase geht jetzt erst richtig los.
Das Bockige ist ganz normal und gehört zur gesunden Entwicklung dazu. Wenn er bockt, weil er etwas nicht bekommt o.ä., ist es am effektivsten, wenn man nicht emotional reagiert. Also nicht schimpfen, das machts nur schlimmer und irgendwann wird er es nicht mehr hören. Einfach neutral sein, warten, bis er sich beruhigt hat, aber bei ihm bleiben, damit er das Gefühl hat, nicht alleine gelassen zu werden. Ich habe das aus einem guten Buch "Babyjahre" von Remo H. Largo, einem schweizer Kinderarzt (übrigens ein sehr gutes Buch, wo man immer wieder situationsbedingt reinschauen kann)
Wenn Du selbst aufgebracht bist und schimpfst oder weinst, dann überträgt sich das wiederum auf Dein Kind und ihr seid in einem Teufelskreis. Nur Du kannst diesen unterbrechen. Das ist gut geredet, ich weiß, ich kenne diese Situationen zu gut und ich schimpfe trotzdem ab und zu, aber ich versuche mich dann schnell wieder einzukriegen und dann klappt das ganz gut. Die Kleinen lernen dann mit der Zeit, dass schreien und bocken gar keine Auswirkung hat.
Natürlich schimpfe ich auch mit meinem Sohn, aber nur wenn er was wirklich blödes anstellt oder wenn es gefährlich wird oder so. Manchmal sitzen wir am Essenstisch und wenn er satt ist, fängt er an mit dem Essen zu spielen, matscht immer mehr rum. Dann nehm ich es ihm weg und er bockt, schleudert alles was auf dem Tisch vor ihm liegt durchs Zimmer. Mittlerweile sag ich dann kräftig NEIN, das macht man nicht und ich zeig ihm dann die Misere auf dem Boden. Wenn er ganz schlimm bockt, hab ich ihn auch schon mal angedroht, ihn ins Bett zu stecken (ob das so gut ist???), weil er nicht gerne schläft... Aber viel kann man da glaub echt nicht machen.
Wichtig ist glaub ich immer, konsequent zu bleiben, also Sachen die er nicht darf auch IMMER verbieten und nicht mal so und mal so. Das musste ich selbst erst lernen bzw. bin dabei =D
Zum Schlafen kann ich auch was erzählen. Mein Sohn hat nur von 8 bis 10 Monaten durchgeschlafen. Vorher und nachher gar nicht. Von 1 Mal bis zu stündlich war er immer wach, irgendwie nervös kam er mir immer vor. Er hat zum Einschlafen immer unsere Hilfe gebraucht und nachts musste er sich vergewissern, dass wir auch da sind. Vielleicht ist es bei Deinem Kind genauso, gerade in der Zeit wo er lernt, dass er sich frei bewegen kann und eine eigenständige Person ist- das kann doch einen so kleinen Menschen ganz schön verängstigen, oder?
Unser Kleiner schläft im eigenen Zimmer seit er 8 Monate alt ist. Wir haben dann vor ca.2 Monaten angefangen, ihm zu lernen, alleine einzuschlafen. Und zwar folgendermaßen:
Er bekam ja die Milchflasche noch auf dem Arm. Zunächst haben wir ihm im Bettchen die Milch gegeben und dann bei ihm gesessen, bis er schlief. Der nächste Schritt war, dass er selbst die Flasche hielt, wir gewartet haben, bis sie leer war und dann ein paar Meter weiter saßen, bis er schlief. Wenn er aufgestanden ist (das tat er meistens), bin ich oder mein Mann aus dem Zimmer gegangen. Dann gabs Geschrei, wir haben ein bisschen gewartet (1-2 Minuten höchstens, von "Ferbern" halte ich nichts) , wieder rein, nochmal hingelegt und beruhigt und das Spiel von vorne. Nach 3 Tagen stand er nur noch einmal auf. Dann immer weniger, bis er sich gemerkt hat, dass Mama dann rausgeht und er liegen blieb. Zum Schluss hab ich mich immer mehr zur Tür entfernt und wenn er ruhig dalag (und noch plapperte oder so), bin ich einfach mal raus, die Tür einen Spalt offen, und siehe da, er schläft mittlerweile alleine ein.
Dadurch ist es nachts auch besser, er wird kaum mehr wach und schreit, weil er ja die Einschlafsituation ohne unsere Hilfe kennt und somit nachts auch wieder alleine einschlafen kann. Manchmal nehmen wir ihn auch zu uns, weil er nicht gut schlafen kann. Dann fühlt er sich aber wohl und schläft gut.
Wichtig sind ja auch Rituale etc. und ein gutes Verhältnis untereinander. Ich denke, wenn es tagsüber ein bisschen entspannter wird, wird es nachts auch besser sein.
Ich denke mir immer : "Er macht das Bocken nicht um mich zu ärgern, es ist normal und er denkt ja noch nicht so wie wir. Er testet nur aus und versucht seinen Willen zu bekommen. Wenn ich ruhig bleibe, erreiche ich am meisten."
So, viel geschrieben. Ich hoffe, dass ich ein paar Tipps geben konnte, die helfen