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Forum / Mein Baby

Namensthread Ost-West. Was mir aufgefallen ist.

Letzte Nachricht: 24. September 2014 um 13:17
J
jalila_12234044
09.09.14 um 1:07

Folgendes ist mir aufgefallen.

Es wird ja immer über die exotischen Vornamen aus dem Osteil unseres Landes zwischen den Jahren 1970-1989 gelästert. Dort heißen viele Mandy, Rocco, Mario, Doreen, Marco, Ronny etc.
Nach meiner Theorie haben diese Namen die Sehnsucht nach der Ferne z Bsp Italien oder Amerika ausgedrückt. Dort durfte man ja nicht hinreisen.

Aber genauso schlimm finde ich die Namensgebung aus dieser Zeit im Westteil.
Denn hier wurden eiskalt Namen des Klassenfeindes von hinter dem eisernen Vorhang vergeben. Also von einem Land, wo man nicht oder nur sehr schwer hinreisen konnte, nämlich der kommunistischen Sowjetunion.
Die Kinder dieser Generation heißen: Boris, Andrej, Nikolai, Anna, Natascha, Alexander, Tamara, Sonja, Ilja und vor allem TANJA!

Warum wird denn darüber nie gelästert? Das ist doch im Vergleich genauso lächerlich. Oder ist nur mir das bisher aufgefallen?
Wen kennt ihr mit russischem Vornamen?

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G
gyneth_12530194
09.09.14 um 1:31

Seit wann
ist "Anna" denn ein russicher Vorname?!

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J
jalila_12234044
09.09.14 um 1:39
In Antwort auf gyneth_12530194

Seit wann
ist "Anna" denn ein russicher Vorname?!

.
ja

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A
ailsa_12632517
09.09.14 um 15:09

Also,
Anna, Alexander und Tamara sind keine rein russischen Namensformen
Bei Anja bzw. Alexej und den anderen können wir drüber reden...

Warum darüber nicht gelästert wird? Keine Ahnung, warum die Namen so populär wurden, aber ich denke, es wird weniger darüber gelästert, weil es den Namensvergebern bzw. -träger gar nicht so bewusst ist, dass sie russischen Namensformen haben. In meinen Klassen damals gab es etliche Tanjas, Sonjas, Katjas, Nataschas usw. Es sind halt nicht gerade seltene Namen aus dieser Zeit, also kennt hier in Westdeutschland mit Sicherheit jeder jemanden mit einem solchen Namen. Aber da gibt es wohl solche mir mehr und solche mit weniger Lästerpotenzial:
Ich selber trage zB die französischen Form von Nadeschda, also Nadine. Ich glaub, mein Vater wusste das auch, er hat den Namen einfach irgendwo aufgeschnappt, mochte ihn und hat ihn mir verpasst, obwohl wir weder Franzosen noch Russen sind. Ihm war die Herkunft einfach schnurzpiepegal.
Nur wenn du heute mal rumhörst, wird definitiv über Namen wie Nadine gelästert, weil sie einfach nicht mehr in Mode sind.

Aber lächerlich ist höchstens die Diskussion darum, nicht die Namen selber...

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J
jalila_12234044
09.09.14 um 17:52
In Antwort auf ailsa_12632517

Also,
Anna, Alexander und Tamara sind keine rein russischen Namensformen
Bei Anja bzw. Alexej und den anderen können wir drüber reden...

Warum darüber nicht gelästert wird? Keine Ahnung, warum die Namen so populär wurden, aber ich denke, es wird weniger darüber gelästert, weil es den Namensvergebern bzw. -träger gar nicht so bewusst ist, dass sie russischen Namensformen haben. In meinen Klassen damals gab es etliche Tanjas, Sonjas, Katjas, Nataschas usw. Es sind halt nicht gerade seltene Namen aus dieser Zeit, also kennt hier in Westdeutschland mit Sicherheit jeder jemanden mit einem solchen Namen. Aber da gibt es wohl solche mir mehr und solche mit weniger Lästerpotenzial:
Ich selber trage zB die französischen Form von Nadeschda, also Nadine. Ich glaub, mein Vater wusste das auch, er hat den Namen einfach irgendwo aufgeschnappt, mochte ihn und hat ihn mir verpasst, obwohl wir weder Franzosen noch Russen sind. Ihm war die Herkunft einfach schnurzpiepegal.
Nur wenn du heute mal rumhörst, wird definitiv über Namen wie Nadine gelästert, weil sie einfach nicht mehr in Mode sind.

Aber lächerlich ist höchstens die Diskussion darum, nicht die Namen selber...


ich glaube nicht, dass die namensträger nicht wissen, dass sie einen russennamen tragen. denn so gut wie jeder hat doch mal nachgeschlagen, was der eigene name bedeutet und dann steht da auch immer die herkunft dabei.
dass wirklich viele so heißen ist mir ja aufgefallen und deshalb wundert es mich. ich kenne weitaus mehr tanjas und sonjas als ronnys oder mandys.
und ich hab in beiden teilen deutschlands gelebt.
aber dein text bestätigt meine vermutung. es gibt so viele, dass es nur mir aufgefallen ist. zudem man schaut ja gern mal vom westen abschätzig in den osten.

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J
jalila_12234044
09.09.14 um 18:26

@ lissiletta
öh... die frage ist doch warum die modern waren und warum sowas entsteht? religiöse gründe waren das wohl kaum. russisch orthodoxer glauben ist ja in deutschland kaum verbreitet.bzw musst du mir die religiösen gründe mal näher erklären.
natürlich hat keiner die namen gewählt, weil er die kommunistische sowjetunion so toll fand, das schrieb ich ja bereits sondern weil es unerreichbar, mysteriös und auch romantisch verklärt war.genau wie das westliche ausland für den osten. von daher sind es sogar ziemlich exakt vergleichbare situationen. dass es der kommunistische klassenfeind war, hat vermutlich keiner geschnallt und das ist ja das groteske daran.
ich weiß, dass in den 70ern im westen so ne richtige russenwelle gab. siehe plattenstars wie alexandra, iwan rebrow, donkosaken und co.
und woher kommt sowas? siehe oben...

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A
ailsa_12632517
09.09.14 um 20:27
In Antwort auf jalila_12234044


ich glaube nicht, dass die namensträger nicht wissen, dass sie einen russennamen tragen. denn so gut wie jeder hat doch mal nachgeschlagen, was der eigene name bedeutet und dann steht da auch immer die herkunft dabei.
dass wirklich viele so heißen ist mir ja aufgefallen und deshalb wundert es mich. ich kenne weitaus mehr tanjas und sonjas als ronnys oder mandys.
und ich hab in beiden teilen deutschlands gelebt.
aber dein text bestätigt meine vermutung. es gibt so viele, dass es nur mir aufgefallen ist. zudem man schaut ja gern mal vom westen abschätzig in den osten.

Ich frag mich gerade,
worum es dir eigentlich genau geht

Interessant finde ich die Frage, warum die russ. Namensformen irgendwann ab den 70er Jahren in Westdeutschland beliebt wurden. Darauf kann ich mir auch keinen Reim machen, außer dass manche Namen so einen positiven Klang haben: Son-Ja, Kat-Ja usw.

Mensch, wo es dir ja schon so toll aufgefallen ist, und das noch vor allen anderen, mach doch ne Doktorarbeit draus

Ich bezweifle aber auch, dass man hier die Namen aus dem Grund toll fand, weil man Russland toll fand. Möglicherweise waren Ost - und Westdeutsche da einfach unterschiedlich motiviert...
Andererseits ist es aber vielleicht auch nur ein Klischee mit den Ost- und Westnamen und es gab hüben wie drüben genauso viele Tanjas im Osten wie Ronnys im Westen

Heute zb werden ja biblische Namen und Namen aus der "Großelternzeit" gerne vergeben. Ersteres ist ja ein recht interessantes Ding, weil auch viele Nichtgläubige ihren Kinder Namen aus der Bibel geben. Auch im Osten. Warum bloß...?

Selbst wenn die Träger russ. Namen, ich zähle mich jetzt einfach mal dazu, wissen, dass ihre Namen russ. sind, was sollen sie denn machen? Der Trend verrät es: Die Namen werden in der nächsten Gereration kaum noch vergeben (was aber wahrscheinlich weniger an dem Prädikat "russisch" liegt, als dass es einfach eine Frage der Mode ist.)

Oder geht es dir um das Abschätzige, das Lästern? Also, da kann ich dich "beruhigen": Für die Eltern von heute ist zb Nadine genauso ein NoGo mit ausreichend Lästerpotenzial wie Mandy. Und das in Gesamtdeutschland...

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J
jalila_12234044
09.09.14 um 21:31
In Antwort auf ailsa_12632517

Ich frag mich gerade,
worum es dir eigentlich genau geht

Interessant finde ich die Frage, warum die russ. Namensformen irgendwann ab den 70er Jahren in Westdeutschland beliebt wurden. Darauf kann ich mir auch keinen Reim machen, außer dass manche Namen so einen positiven Klang haben: Son-Ja, Kat-Ja usw.

Mensch, wo es dir ja schon so toll aufgefallen ist, und das noch vor allen anderen, mach doch ne Doktorarbeit draus

Ich bezweifle aber auch, dass man hier die Namen aus dem Grund toll fand, weil man Russland toll fand. Möglicherweise waren Ost - und Westdeutsche da einfach unterschiedlich motiviert...
Andererseits ist es aber vielleicht auch nur ein Klischee mit den Ost- und Westnamen und es gab hüben wie drüben genauso viele Tanjas im Osten wie Ronnys im Westen

Heute zb werden ja biblische Namen und Namen aus der "Großelternzeit" gerne vergeben. Ersteres ist ja ein recht interessantes Ding, weil auch viele Nichtgläubige ihren Kinder Namen aus der Bibel geben. Auch im Osten. Warum bloß...?

Selbst wenn die Träger russ. Namen, ich zähle mich jetzt einfach mal dazu, wissen, dass ihre Namen russ. sind, was sollen sie denn machen? Der Trend verrät es: Die Namen werden in der nächsten Gereration kaum noch vergeben (was aber wahrscheinlich weniger an dem Prädikat "russisch" liegt, als dass es einfach eine Frage der Mode ist.)

Oder geht es dir um das Abschätzige, das Lästern? Also, da kann ich dich "beruhigen": Für die Eltern von heute ist zb Nadine genauso ein NoGo mit ausreichend Lästerpotenzial wie Mandy. Und das in Gesamtdeutschland...

?
ich kenne keinen träger russischen namens im osten, ausgenommen die russen selbst.nicht einen einzigen. dort hat man die russen gehasst. keinem wäre es eingefallem seinem kind einen "besatzernamen" zu verpassen. genausowenig kenne ich einen ronny im westen.
eine mode kommt ja irgendwo her und ich frage mich, wie und warum das entstanden ist und warum über die ost-namen gelästert wird und über das gleiche komische phänomen im westen nicht?
dass du jetzt beleidigt bist, kann ich nicht nachvollziehen. für deinen namen kann ich ja schließlich auch nichts.

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Kannst du deine Antwort nicht finden?

A
ailsa_12632517
10.09.14 um 7:07
In Antwort auf jalila_12234044

?
ich kenne keinen träger russischen namens im osten, ausgenommen die russen selbst.nicht einen einzigen. dort hat man die russen gehasst. keinem wäre es eingefallem seinem kind einen "besatzernamen" zu verpassen. genausowenig kenne ich einen ronny im westen.
eine mode kommt ja irgendwo her und ich frage mich, wie und warum das entstanden ist und warum über die ost-namen gelästert wird und über das gleiche komische phänomen im westen nicht?
dass du jetzt beleidigt bist, kann ich nicht nachvollziehen. für deinen namen kann ich ja schließlich auch nichts.

Häh,
ich bin gar nicht beleidigt, wie kommst du denn darauf Alles locker

Ich finds die Frage ja wie gesagt auch interessant, wie bestimmte Trends entstehen usw., nur frage ich mich wirklich, warum du dich quasi beklagst, dass hier nicht über "Besatzernamen" gelästert wird. Ich denk mir immer, ist doch gut, wenn nicht so vielgelästert wird, ist besser für die Stimmung

Wenn es dir ein Bedürfnis ist, darüber zu meckern, dann mach des, aber hier ist scheinbar noch keiner auf den Zug aufgesprungen. Möglicherweise, weil hier viele der Namen als solche nicht negativ wahrgenommen werden. Anders ausgedrückt, hier denkt man nicht "oh schreck, ne Russin", nur weil jemand Tanja, Sonja oder Katja heißt.

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A
ailsa_12632517
10.09.14 um 7:17

Was zum lesen
http://muellers-lesezelt.de/aufsaetze/beliebte-vornamen.pdf

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A
ailsa_12632517
10.09.14 um 7:27
In Antwort auf ailsa_12632517

Was zum lesen
http://muellers-lesezelt.de/aufsaetze/beliebte-vornamen.pdf

Falls es nicht offensichtlich ist:
die beliebtesten Frauennamen in der DDR ab 1970 sind u.a.:
Anja
Jana
Katja

Irgendwann ab Mitte/Ende der 70er kommen auch mal Mandy und Doreen vor, aber nicht lange... Alles andere unterscheidet sich eigentlich gar nicht von der Namensvorlieben im Westen. Ich sag ja, alles nur Klischeedenken...

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J
jalila_12234044
10.09.14 um 7:59
In Antwort auf ailsa_12632517

Falls es nicht offensichtlich ist:
die beliebtesten Frauennamen in der DDR ab 1970 sind u.a.:
Anja
Jana
Katja

Irgendwann ab Mitte/Ende der 70er kommen auch mal Mandy und Doreen vor, aber nicht lange... Alles andere unterscheidet sich eigentlich gar nicht von der Namensvorlieben im Westen. Ich sag ja, alles nur Klischeedenken...

Link
also in deinem link steht es aber so.
Die häufigsten Namen in der DDR 1970 sind: Kathrin, Annett, Manula, Heike, Kerstin, Anke, Andrea, Sabine, Silke, Simone, Thomas, Jens, Andreas, Frank, Michael, Mario, Mike, René, Thorsten, Marco

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A
ailsa_12632517
10.09.14 um 10:32
In Antwort auf jalila_12234044

Link
also in deinem link steht es aber so.
Die häufigsten Namen in der DDR 1970 sind: Kathrin, Annett, Manula, Heike, Kerstin, Anke, Andrea, Sabine, Silke, Simone, Thomas, Jens, Andreas, Frank, Michael, Mario, Mike, René, Thorsten, Marco

Tabellen...
Ich bezog mich eigentlich auf die Top-10-Tabellen der häufigsten Jahren aus den Jahren 1960-90 in der DDR. Und ich fand diesen Artikel recht interessant, weil er ganz ganz nett beschreibt, welche Motivation Eltern bei der Namensvergabe haben und wie es zu Umschichtungen kommt usw....

Aber im Grunde gibt mir deine Auflistung in zwei Teilen recht:
1) Der Namensgeschmack im Osten unterscheidet sich kaum von dem im Westen, denn diese Namen waren im Westen zu der Zeit im Grunde genauso beliebt.
2) Wo sind denn die Namen, über welche die Westdeutschen denn immer so schlimm ablästern? Ich les da nichts von Doreen, Mandy oder Ronny. Das zeigt doch nur wieder, dass da mit Klischees gespielt wird, genauso wie alle Kevins sind Hartz-4ler, Ökumuddis nennen ihre Kinder Malte, blablabla, ist ne alte Geschichte mit Bart, wobei sogar der Bart schon Urenkel hat

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J
jalila_12234044
24.09.14 um 13:17

...
andrej mangold, andrej busch, andrej hunko
boris becker
ilja richter, ilja ehrenburg
tanja schuhmann, tanja szewczenko, tanja wedhorn
sonja zietlow, sonja krause, sonja fuhrmann

sonja ist schon russisch: http://de.wikipedia.org/wiki/Sonja

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