Hm...
Da kann man sich wirklich drüber streiten. Mal ein paar Gedanken von mir:
Argument: "Das kann sich entzünden"
Wenn man die Wundpflege konsequent durchführt sollte das kein Problem sein.
Die Wunde vom Nabel und die von einer Beschneidung sind weitaus größer und können sich genauso entzünden. Wichtig ist wirklich sauberhalten und pflegen.
"Schießen allgemein"
Mit dem Schießen von Ohrlöchern wär ich vorsichtig, bzw. würde es gar nicht machen. Besser ist es generell stechen zu lassen, weil die Geräte (Braunüle, Zange, etc.) viel besser sterilisierbar sind und bei den Pistolen eine Infektionsgefahr mit Hepatitis B, HIV, etc. viel höher ist, da man die Pistolen nur mit Desinfektionsmittel abgewischt werden können, wohingegen die Geräte vom Stechen dampfsterilisierbar sind, bzw. die Braunülen Einweg-Material sind.
Dazu kommt, daß beim Schießen das Gewebe ziemlich beansprucht wird, weil da ein Loch reingestanzt wird. Beim Stechen wird das Gewebe auseinandergedrängt, was für den Heilungsprozess viel vorteilhafter ist.
Ganz wichtig ist auch das Material der Ohrringe. Oft werden beim Schießen irgendwelche Chirurgenstähle oder irgendwelche anderen Mixturen verwendet. Bei so kleinen Kindern würde ich nur Gold oder sogar Platin verwenden, weil die Materialien eigentlich so gut wie nie Allergien auslösen.
Am besten ist es das von einem professionellen Piercer oder Heilpraktiker machen zu lassen, der einen Akupunkturpunkt-Sucher dafür einsetzt und die zu piercenden Stellen so auswählt, daß kein Akupunkturpunkt getroffen wird.
Zum Thema Rausreißen solltest Du die Familie Deines Mannes interviewen, die werden da ja Erfahrungsberichte haben und außerdem gibts so kleine, feine Ohrringe, die nicht wirklich schnell rausgerissen werden können. Fette Creolen sind für nen Säugling natürlich nicht wirklich geeignet. ;-)
Im Endeffekt musst Du da auf Dein Bauchgefühl hören und Dich im Zweifel auch wirklich gegen die Familie Deines Mannes durchsetzen. Wenn Du Dir nicht sicher bist was das gesundheitliche Argument anbelangt, sprich am besten mal mit einem Kinderarzt und frag ihn, ob medizinisch was dagegen spricht. Mach aber auch sehr deutlich, daß es da um eine kulturelle Frage und nicht um irgendeinen Modewahn geht.
Liebe Grüße,
Joolez (1 abgebrochene Heilpraktiker-Ausbildung, 7 Piercings im Ohr, 1 in der Nase, 1 in der Zunge, 1 in der BW, 1 im Nabel, 1 wo die Sonne nicht hinscheint, 6 davon zugewachsen, mit keinem Probleme gehabt :mrgreen: )