Hallo,
ich kann das in meinem Umfeld wirklich niemandem erzählen, deshalb muss ich hier Dampf ablassen.
Unsere Putzfrau (die seit 8 Jahren irgendwie zur Familie gehört, weil sie einmal die Woche bei uns und einfach superlieb ist...) hat Krebs. Man hat letzte Woche einen Tumor im Kopf gefunden, nun ist das wohl eine Metastase. Heißt also sie hat irgendwo einen anderen, fortgeschrittenen Tumor und die Prognose ist denkbar schlecht.
Derzeit liegt sie im Krankenhaus. Wir wollten sie morgen besuchen mit anderen Freunden und deren Kind. Eben so lang sie sich noch halbwegs gut fühlt, einigermaßen aussieht.... bevor die Theraphie los geht. Abgemacht war, dass wir uns bei Sonnenschein auf Kaffee in der Parkanlage des Krankenhauses treffen und sie mit Geschenken überschütten, die Kinder mit ihr spielen lassen usw.
Nun kommt meine Schwiegermutter ins Spiel. Die macht hier voll das Faß auf. Mit folgender Kernaussage:
Man nimmt keine Kinder mit ins Krankenhaus. -> ist richtig, machen wir auch nicht und haben wir nicht vor. Deshalb die Parkanlage. Thematiken, wie MRSA usw sind uns bekannt.
Darauf folgte (und darauf beharrt sie noch immer); man bringt todkranke Menschen nicht mit Kindern zusammen. Gerade bei Krebs weiß man ja nicht, wie das mit den Zellen aussieht usw :???:
Ich habe keine Ahnung, ob in ihrem Hirn Szenarien sitzen, die ihr vorgaukeln, dass Krebs ansteckend ist oder aber ob das schlicht Aberglaube ist. Ich finde die Aussage einfach Asozial und ich will mich deshalb nicht nerven lassen.
Nun sagte ich ihr beim letzten ihrer aufgebrachten Anrufe, ob diese Regel auch für sie und uns gilt. Daraufhin schweigen im Walde und Themenwechsel - zumindest für ne Weile.
Wie kann eine Großmutter so einen Quatsch erzählen ohne das zu Begründen? Wie wäre das denn bei ihr.... ich würde ihr niemals ihren Enkel vorenthalten, wenn sie daran erkrankt wäre.
Der Aufreger musste sein. So ein verrücktes Weibsbild.