... mal wieder ein "Hunde-Differenzen-Thema" ;-)
"Angeklagter" ;-) :
unser Hund (15 Monate alt), Schulterhöhe ca. 35-40 cm, ziemlich schmales Kerlchen
Ausgangssituation:
Mann will mit Hund Gassi gehen, Hund rennt aus der Wohnungstür (nicht angeleint ...) und erschrickt, weil an der gegenüberliegenden Wohnungstür der Nachbarn (ca. 2m entfernt) die Enkelin (10 Jahre) der Nachbarin steht. Er bellt. Daraufhin schreit das Mädel. Der Hund bellt wieder.
Die Omma der Kleenen (unsere Nachbarin) kommt die Treppe hoch und brüllt "So geht das nicht !!!!"
Hund war da aber schon wieder beruhigt.... und hat auch nicht mehr gebellt.
Wichtig: der Vierbeiner hat nicht nach dem Kind geschnappt und erst recht nicht versucht, zu beißen - er hat lediglich gebellt.
Nachdem mein Mann vom Gassigehen zurück war, meinte er, dass er die Aufregung der Nachbarin nicht verstehen könne ...ich schon. Die sind eben beide (Enkelin und Nachbarin) erschrocken - da hätte ich ähnlich reagiert, auch wenn es nur Gebelle war.
Mann hat dann doch auch Verständnis gezeigt - Hund wird künftig also auch von ihm schon im Treppenhaus angeleint.
2 Tage später, ich treffe besagte Nachbarin im Kiosk, nachdem sie kurz vor mir das Haus verlassen hat.
Dann ergab sich folgende Unterhaltung:
"Sie machen den Hund wenigstens an die Leine - Ihr Mann sieht das zu locker !"
... gebe ich ihr recht, aber das war intern ja bereits geklärt - das habe ich ihr dann auch gesagt.
"Sie können Ihrem Mann sagen, dass wenn er weiterhin eine gute Nachbarschaft möchte, sowas nicht wieder passiert !"
... ich habe ihr nochmal verdeutlicht, dass ja nichts passiert ist und der Hund nur gebellt hat. Keiner wurde angegriffen,
"Wir haben alle Angst vor Hunden, mein Mann hat eine Narbe, ich sag Ihnen: der kennt da nichts, wenn das nochmal ist dann ..." und machte dabei eine Geste, wie wenn man ein Handtuch auswringt.
Ich habe gar nichts groß dazu gesagt, hatte in dem Moment andere Dinge im Kopf und diskutiere zudem ungern in Kiosken...
Nach und nach, nach längerem Überlegen, finde ich Ihr Verhalten aber reichlich derbe... !
Wie gesagt: ich kann es sehr, sehr gut nachvollziehen, wie es ist, wenn jemand Angst vor Hunden hat. Hatte ich selbst jahrzehntelang. Und es ist kein Thema, dass der Hund nicht mehr unangeleint durchs Treppenhaus spaziert.
Dennoch: außer Gebell war wirklich nichts. Nada. Niente.
Kann man das dann nicht ganz normal bereden ? Die gute Dame tut, als wenn der Hund das Kind angesprungen und nach ihr geschnappt hätte. Und dann die Drohung von wegen "nichts mehr mit guter Nachbarschaft" und noch schlimmer: wird unserem Hund beim nächsten Bellen die Gurgel rumgedreht ?????
Bislang hatten wir ein wirklich gutes nachbarschaftliches Verhältnis. Die Nachbarn sind Rentner, und sie ist schon etwas "speziell": Plaudertasche, weiß alles über jeden, recht forsch - bisher kein Problem für mich, mit dem ich nicht hätte umgehen können.
Nun frage ich mich, wie ich ihr bei der nächsten Begegnung entgegen trete ?!
Ich meine, Drohungen auszusprechen ohne einen wirklich triftigen Grund > das mag ich so gar nicht und reagiere ziemlich empfindlich.
Meine Mann hab ich nur Teile des Gesprächs erzählt. Spätestens wenn ich gesagt hätte, dass "für nichts garantiert werden kann" - wäre er nebenan auf der Matte gestanden und hätte die Nachbarin zur Schnecke gemacht oder ihr auch gedroht. Das bring ja nun erstmal gar nichts.
Wie würdet Ihr euch denn bei einer nächsten Begegnung verhalten ?
Vielen Dank & liebe Grüße
Friederike