Meine Mutter ist Wochenend-Alkoholikerin. Sie trinkt zwar nicht jedes WE, aber wenn, dann gerne mal von Fr. - So., ohne dass sie das Zeug verträgt. Sie wechselt dann von anfangs heiter/Lustig zu agressiv und am Ende melancholisch-depressiv.
Ich kenne dies seit meiner Kindheit nicht anders. Sie hat sich damals scheiden lassen und neu geheiratet. Die Ehe kriselte und meine Mutter ertrank regelmäßig ihren Frust in Alkohol. Meine beiden Brüder folgten. Entweder stritt und schlug sie sich mit ihrem Mann oder - wenn's ganz blöd kam - verprügelte sie halt mich. Ich hatte eine entspr. beschissene Kindheit, bis dass ich irgendwann mit 14 dafür gesorgt habe, dass mein Vater das Sorgerecht bekam und ich bei meinen Großeltern aufwachsen durfte. Ich war ehrgeizig und machte meine Ausbildung mit 1,2 und nachfolgenden Weiterbildungen, weil ich in die Wirtschaft wollte. Habe also trotz der ganzen Scheiße und Prügel zu Hause irgendwie was aus meinem Leben gemacht. Sie wirft mir bis heute vor, dass ich sie "damals verlassen" hätte, welche Schande einer Mutter gegenüber usw.
Dass ich aber zT Montagsmorgens wach wurde, sie war immer noch nicht zurück von ihren Sauftouren, und stand alleine dort mit einem kleinen Baby und einem Kleinkind, das in den Kindergarten musste, von diesen Geschichten will sie heute nichts mehr wissen. Ich war damals gerade mal 13. Auch nicht, dass ich ständig in der Schule lügen musste, weil ich irgendwie meine Kratzer und Beulen beim Sportunterricht erklären musste....sie ist eine Verdrängungskünsterlin, da sie ihr halbes Leben nur im Suff erlebt hat. Sie versteht auch nicht, dass ich heute ein recht gespaltenes Verhältnis zu ihr habe, schließlich sei ich ja nur aus purem Egoismus ausgezogen, weil ich wusste, ich hätte bei meinen Großeltern Narrenfreiheit....
Ihre Ehe zerbrach damals und sie heiratete neu: GEORG. Georg ist spülsichtig und hat in den letzten 10 Jahren meine Mutter an das Existenzminimum gebracht, weil er alles verzockt hat. Sie musste mehrfach umziehen und immer waren es ihre Kinder, die alles miterleben und sie aus der Scheiße ziehen durften. Ich meistens finanziell.
Im Jan 2009, als ich noch schwanger war, ist wieder mal Georgs Lügenkonstrukt geplatzt, als herauskam, dass er wieder monatelang Miet- u. Stromeinzahlungen unterschlagen und verzockt hatte. Wir haben ihn rausgeschmissen, meiner Mutter das Schloss ausgewechselt und ich habe mal wieder tief in die Tasche gegriffen, damit sie ihre Wohnung nicht verliert und Strom hat!
Jetzt wohnt Georg zwar nicht mehr dort, ist aber wieder regelmäßig am WE dort und ich fühle mich total verarscht. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht besuchen komme, wenn dieses ... dort gemütlich in ihrem Wohnzimmer sitzt. Ich kann nicht so tun, als wäre nie was gewesen und möchte auch nicht, dass mein Sohn derartiges Pack in seinem Leben kennenlernen muss. Zumal die Beiden sich eh immer nur streiten und meine Mutter ihm vorwirft, was er alles schreckliches gemacht hat. Kann aber nicht ohne ihn, weil sie ja sonst total einsam wäre.
Gestern war sie dann mal wieder in der Kneipe. Um 22h kam ihr Anruf, sie hätte alles an Tabletten geschluckt, was sie so zu Hause hätte. Ich saß hier alleine mit dem Baby, mein Freund war noch beim Training. Also habe ich einen Krankenwagen gerufen und mein Bruder ist hingefahren. Sie musste zwecks Entgiftung auf die Intensiv und muss das ganze WE dortbleiben, weil die Organe evlt. was abbekommen haben. Außerdem steht das Gespräch mit dem Psychologen noch aus. Jetzt sind wir Kinder natürlich wieder die Doofen. Das Ganze war wieder mal so ein Aufmerksamkeits-Hilfe-Ruf, denn wer sich umbringen will, ruft nicht parallel seine 3 Kinder an.
Es kotzt mich so an, dass sie ihr Leben nicht in den Griff bekommt. Sie will nicht wahrhaben, dass sie ein Alkoholproblem hat, sie will keine Therapie und überhaupt, sie ist das Opfer, alle anderen sind Schuld und so suhlt sie sich ihr Leben lang schon in Selbstmitleid. Ich hasse sie so dermaßen dafür, dass sie keine Sekunde mal darüber nachdenkt, was sie ständig ihren Kindern damit antut. Ich kriege Bauchweh, wenn ich daran denke, sie nachher besuchen und mir wieder stundenlang ihr Geheule anhören zu müssen, auch wenn das so verdammt hart klingt!
Sorry, ich weiß, das gehört nicht ins Babyforum, aber ich bin mit meinen Kräften am Ende und möchte endlich mal ein normales Leben führen!
Alles scheiße!