Gestern war ich mal wieder aus und habe einen Mann kennengelernt, der mich auf der Beziehungsebene rein gar nicht interessiert. Wir haben festgestellt, dass wir uns sehr gut verstehen. Vielleicht entwickelt sich eine Freundschaft, mal sehen...
Wir haben uns unterhalten, ich habe ein bisschen über mich, mein Studium und meinen Job erzählt.
Nach vielleicht 30-60 Minuten fragte er mich dann:"Kann es sein, dass du oft aneckst?"
:shock:
Ja.
Und genau das war jahrelang in der Schule, meinem Job oder auch jetzt im Studium mein Problem. Es war/ist mir bewusst, aber ich habe es ausgeblendet. Anecken klingt ja auch wirklich nicht schön....
Was mich sehr erstaunt hat, war, dass dieser Mann scheinbar eine unheimlich gute Menschenkenntniss hat. Wir kennen uns wirklich nicht lange, haben uns ja gestern erst kennengelernt und über Gott und die Welt gesprochen. Nur weil er mich bei manchen Themen nach meiner Meinung gefragt hat, oder ich von mir erzählt habe, hat er mich "durchschaut".
Andererseits sitze ich seit einem Jahr in der Uni und verstehe nicht, wieso mich keiner versteht und ich schnell den Arroganz-Stempel bekomme, nur weil ich direkt sage, was ich denke. Ich habe das Gefühl, dort als Außenseiter zu gelten. Meine Meinung interessiert dort niemanden. Wieso auch, sie ist meistens anders als die der anderen.
Wie seht ihr das ganze?
Eckt ihr auch an?
Was denkt ihr über Menschen, die anecken?
Tobi, so hieß er, hat noch lange mit mir über dieses Thema gesprochen. Er meint, ihm ginge es früher genauso, daher könne er mich verstehen. Er fände mich toll, mag Menschen, die straight sind und "gelebt" haben. Menschen mit Narben sind tough und haben aus ihrer Erfahrung gelernt. Die ecken eher an, als Leute, die in Watte gepackt wurden.
Wieso wirken eigentlich Menschen, die einfach stark sind und (Einzel-)kämpfer sind, so an? Wieso heißt es immer, sie seien anders? Sind nicht die anderen anders, weil sie einfach nur mitlaufen? Verkraftet unsere Gesellschaft keine Menschen mit eigener Meinung?
Wie sieht es im Berufsleben aus...?
Er hat gestern die These aufgestellt, dass viele Top Manager sehr extrovertiert sind, genauso wie ich nur schwarz oder weiß sehen und auf Grund ihres Auftretens (nicht mal wegen der Äußerlichkeit) anecken.
Ist anecken immer gleich Arroganz?
Wie seht ihr das?
Ich bin über eure Meinungen gespannt :)