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Forum / Mein Baby

Ot: wenn die eigene mutter sich das leben nehmen möchte

Letzte Nachricht: 6. Oktober 2016 um 1:13
carpe3punkt0
carpe3punkt0
22.09.16 um 7:25

Hallo Mädels,

ich mag mal eure Meinung hören.

Ich bin ja jetzt seit über 6 Jahren hier unterwegs und einige der alten Hasen wissen wahrscheinlich noch, dass ich nie das liebevollste Verhältnis zu meiner Mutter hatte, weil sie krank ist.
In meiner Kindheit hatte sich ja alles um ihre psychische Erkrankung gedreht. Meine Kindheit bestand daraus sie von ihren Selbstmordversuchen abzuhalten, mit ihr ihre Angstzustände und ihre Schizo. durchzustehen.
Bis ich 22 war habe ich mich um sie gekümmert. Ab meinem 20 Lj. wurde sie langsam stabiler und ihr Charakter kam immer mehr zum Vorschein (Lügen, Hetze etc.). Dann wurde ich selbst Mutter und ich wollte mich von ihr lösen, weil ich gemerkt habe, dass Mutterliebe auch anders geht.
Wir hatten 5 Jahre keinen Kontakt und es ging mir sehr gut damit. Letzten Sommer kam es wieder zum Kontakt...sie war da bereits 2 Jahre stabil. Es lief ganz gut, ihr Charakter machte bisschen Probleme, aber darüber konnte ich stehen.

Seit 3 Wochen ist sie wieder labil. Ganz plötzlich durch ein Trauma. Am Dienstag kam der Höhepunkt und sie wollte sich umbringen. Sie konnte gerade noch die Reissleine ziehen und hat gemerkt, dass sie in die Klinik will. Sie selbst ist aber nicht in der Lage sich zu kümmern.
Problem ist auch, dass sie in einem anderen Einzugsgebiet lebt als vor ein paar Jahren und sie somit nicht in die gewohnte Klinik konnte.
Die Klinik in die sie soll, in der war sie schon als Jugendliche und das würde ihr Trauma (was aus der Kindheit stammt) negativ beeinflussen.
Also habe ich mich ans Telefon gehangen und mit ihrem Psychiater und ihrer Psychologin gesprochen und mit der Klinik diskutiert.
Naja Ergebnis ist: nächste Woche Freitag kann sie auf Station.
Für psychisch kranke Menschen ist das eine Ewigkeit. Habe es jetzt so geregelt, dass sie auch erstmal in der Geschlossenen einen Platz bekommt, wenn sie in die Notfallaufnahme geht.
Will sie eigentlich nicht, weil es die Geschlossene ist und sie will noch das Wochenende abwarten. Mehr kann ich nicht machen...

Mich nimmt das mit. Mich nimmt das richtig mit. Meine Geschwister haben die Einstellung "Soll sie doch sterben.". Ich kann das nicht...so bin ich nicht. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ich würde mir einen Vorwurf machen, wenn etwas passiert und ich nichts versucht habe. Das nimmt zwar keinen Einfluss auf ihre endgültige Entscheidung, aber ich habe zumindest alles gemacht um ihr zu helfen.

Mich nehmen die letzten Tage emotional mit. Ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen, aber mein Mann kennt mich und er versteht es nicht, dass es mich so mitnimmt. Er kennt nur Brocken aus meiner Kindheit und das reicht ihm schon. Er kann es nicht nachvollziehen, dass es für mich trotzdem noch meine Mutter ist, ich mich so kümmere und es mich trifft. Aus Selbstschutz soll ich es doch lassen, aber ich kann das einfach nicht.
Ich will ihr ja gar nicht Händchen halten. Ich will mich nur kümmern, dass sie in die richtige Klinik kann und danach ihre Kur macht. Ein paar Pflichtbesuche ja, aber keinen intensiven Kontakt mehr.

Ist es wirklich so falsch was ich mache? Ist meine "sie ist trotzdem meine Mutter"-Einstellung so falsch? Ist es so falsch, dass es mich mitnimmt? Mal davon abgesehen, dass ich jedem Menschen helfen würde in so einer Situation. Ich gehe doch nicht an jemandem vorbei, der sich umbringen will...selbst wenn es da mal einschlägige Differenzen gab.
Versteht mich einer oder will mir jemand den Kopf waschen?

Grüsse von Carpe

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H
hooda_12167180
22.09.16 um 8:02

8 tage sind zu lang
Bei schizo zaehlt jeder tag. Sie gehoert in sofortige behandlung. Nimmt sie denn irgw an medikamenten? Ich hab aehnliches mit meiner mutter durch. Also sie hat auch schizo und ich musste sie ein paar mal einweisen. Mittlerweile merken wir,wann es wieder soweit ist und reagieren schneller. So das sie schon seit jahren nicht mehr eingewiesen werden musste.dafuer muss sie aber medikamente nehmen,hauptsaechlich ihre spritze. Das ist immer so ein akt,weil sie der auffassung ist,nicht krank zu sein.auf mich reagiert sie in diesen phasen total aggressiv und macht mir vorwuerfe. Da ich weiss das es die krankheit ist und nicht meine mutter ,steh ich dadrueber.bei euch scheint ja mehr passiert zu sein? Aber das sind sicher auch alles auswirkungen dieser elendigen krankheit.die ersten jahre,da war ich kind,gab es noch keine diagnose. Seit wir davon wissen,haben wir mehr verstaendnis. Diese krankheit veraendert so das wesen,das ich meine mutter dann kaum wiedererkenne.trotzdem wuerde ich sie nie aufgeben oder den kontakt abbrechen.sie,sowie auch deine mutter koennen nichts dafuer. Das ist die krankheit.

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H
hooda_12167180
22.09.16 um 8:28
In Antwort auf hooda_12167180

8 tage sind zu lang
Bei schizo zaehlt jeder tag. Sie gehoert in sofortige behandlung. Nimmt sie denn irgw an medikamenten? Ich hab aehnliches mit meiner mutter durch. Also sie hat auch schizo und ich musste sie ein paar mal einweisen. Mittlerweile merken wir,wann es wieder soweit ist und reagieren schneller. So das sie schon seit jahren nicht mehr eingewiesen werden musste.dafuer muss sie aber medikamente nehmen,hauptsaechlich ihre spritze. Das ist immer so ein akt,weil sie der auffassung ist,nicht krank zu sein.auf mich reagiert sie in diesen phasen total aggressiv und macht mir vorwuerfe. Da ich weiss das es die krankheit ist und nicht meine mutter ,steh ich dadrueber.bei euch scheint ja mehr passiert zu sein? Aber das sind sicher auch alles auswirkungen dieser elendigen krankheit.die ersten jahre,da war ich kind,gab es noch keine diagnose. Seit wir davon wissen,haben wir mehr verstaendnis. Diese krankheit veraendert so das wesen,das ich meine mutter dann kaum wiedererkenne.trotzdem wuerde ich sie nie aufgeben oder den kontakt abbrechen.sie,sowie auch deine mutter koennen nichts dafuer. Das ist die krankheit.

Ich wuerd dir raten
Sie einweisen zu lassen. Man tut ihr keinen gefallen,weiter zu warten. Sie ist selbstmordgefaehrdet,was wenn sie sich doch was antut? Sie kann gar nicht in dieser phase klar denken. Auch fuer dich ist es besser! in der klinik wird man sich um sie kuemmern.
Meine mutter war nie selbstmordgefaehrdet,aber in ihrem wahn ,waer sie staendig in gefahr einen unfall zu bauen oder sonst irgw zu verungluecken.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
22.09.16 um 12:02

Genau das ist der punkt
Ich bin gerade so am weinen...
Mein Mann und der Freund meiner Mutter ist das Problem...sie verstehen das gar nicht.
Meine Schwiegermutter hatte Krebs...im Mai kam die Diagnose. Sie hatte ne Chemo und Bestrahlung. Vor einer Woche kam das Ergebnis der Nachuntersuchung...sie ist krebsfrei. Ich habe die Monate so mitgelitten, habe täglich mit seiner Mutter geschrieben und telefoniert, habe ihr gut zugeredet, sie motiviert weiter zu machen. Das hat uns allen an den Nerven gezerrt.
Und jetzt kommt diese Nachricht und mein Mann regt sich auf, dass es mir nahe geht....nach der Krankheit seiner Mutter muss endlich Ruhe in unser Leben kommen. Na Herzlichen Glückwunsch! Ich versuche es mir wirklich nicht anmerken zu lassen, dass es mich beschäftigt. Ich hatte ihn am Tag danach gebeten nicht zum Fussball zu fahren, weil ich einfach nicht allein sein wollte. Er sollte nur da sein. Er kam der Bitte knurrend nach und macht mir heute deswegen einen Vorwurf, dass er wegen mir daheim geblieben ist, weil mir das mit meiner Mutter zu nah geht, obwohl sie nie eine Mutter für mich war.
Er versteht es nicht.
Ich hatte Anfang des Jahres auch eine situationsbedingte Depression...bin aber heute stabil. Er hat es nicht mal im Ansatz verstanden...nach dem Motto "Das Leben ist doch schön...du musst nur hinschauen.".
Wegen meiner Mutter meinte er "Sie soll mal nachdenken was sie sie dir damit antut.". Jawohl...da kann man sich jede Erklärung sparen.

Ihr Freund ist nicht anders. Der sagt direkt zu ihr "werde wieder normal.". Er kennt sie nur stabil. War sie durch die Tabletteneinstellung auch sehr lamge, aber jetzt kam es durch ein Erlebnis wieder hoch.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
01.10.16 um 17:00

Die situation spitzt sich zu
Meine Mutter ist jetzt in der Klinik. Sie hat mich heute total verheult angerufen. Ihr Freund hat die Besuchstermine für das ganze Wochenende abgesagt. Er geht nicht ans Telefon und antwortet nicht auf SMS.
Ich habe ihn gerade erreicht...er ist total besoffen. Genau das was meine Mutter jetzt nicht gebrauchen kann. Sie war so positiv eingestellt. Hat die gesamte letzte Woche keine Beruhigsmittel genommen, war total klar und mit positiven Gedanken und jetzt das. Sie würde am liebsten nach Hause, aber das bringt rein gar nichts. Sie muss die Therapie machen. Ihr Freund war ihre Motivation das durchzuziehen und jetzt hängt er besoffen daheim, meldet sich nicht und fährt nicht zu ihr.
Ich habe ihr nicht die Wahrheit gesagt...ich habe ihr nicht gesagt, dass er total besoffen ans Telefon gegangen ist. Wie soll ich ihr das bitte erklären? Dann packt sie gleich ihre Tasche und steigt in den nächsten Zug.
Ich weiss nicht wie ich ihr helfen soll.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
01.10.16 um 17:32

Mit meinem freund hat sich alles geklärt
Wir haben nochmal in Ruhe miteinander gesprochen und er hat seine Bedenken geäussert. Er hat mir gesagt, dass er Angst um mich hat. Angst, dass es mich runterzieht, wenn ich mich kümmere. Ich hatte Anfang des Jahres selbst ein extremes Tief, aber bin wieder stabil. Er hat da eine Seite an mir gesehen, die ihm Angst gemacht hat...Angst um mich, Angst um mein Kind und Angst um unsere Beziehung.
Ich habe ihm versprochen, dass ich auf mich aufpasse und keine Grenze überschreite, denn unsere kleine Familie geht vor.

Ich bin das jüngste Kind. Meine 3 Geschwister sind um einiges älter als ich. Sie sieht mich in der Pflicht, weil ich mit ihrer Krankheit aufgewachsen bin und selbst unter Depressionen litt. Ihr Argument ist immer "Du weisst wie ich denke und fühle. Du kennst das ja selbst.". Deswegen klammert sie an mir.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
01.10.16 um 17:38

Er ist/war trockener alkoholiker
Meine Mutter hat ihn als Alkoholiker kennengelernt. Sie hat ihm da raus geholfen. Er ist 3 Jahre trocken gewesen...nicht ein Schluck. Er konnte den Geruch nicht mal ab und war strickt dagegen, wenn jemand in seiner Nähe etwas getrunken hat. Als sie bei uns auf Urlaub waren, da hatte ich mit meiner Mutter mit einem Glas Hugo angestossen im Restaurant. Da gab es schon Ärger.
Jetzt hat meine Mutter auf seine Unterstützung gehofft und er besäuft sich. Mich ärgert das so. Sie hat wirklich positiv gedacht, hat immer gesagt, dass jemand daheim auf sie wartet und ihr Freund sie bei jeder Möglichkeit besucht.
Jetzt ist sie frisch im Krankenhaus und so eine Enttäuschung.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
04.10.16 um 11:47

Ich bin gerade so wütend
Ich habe den Latz echt voll.
Seit Freitag telefoniere und schreibe ich ständig mit ihr...teilweise auch nachts, wenn es ihr schlecht geht.
Gestern gab es wieder Ärger mit ihrem Freund...wie jeden Tag seit sie in der Klinik ist. Er bringt ihr nicht ihre Sachen vorbei, weil er besoffen ist. Wollte sogar besoffen in ihr Auto steigen. Sie rief mich Nachmittag an und hat am Telefon geheult, dass sie nicht mehr will. Habe dann rumtelefoniert, dass sie diese Woche von den Ärzten Ausgang bekommt, damit sie ein paar Sachen daheim holen kann...war schwierig, aber ich habe eine Begleitung für sie organisiert und die Ärzte haben zugestimmt. Den halben Feiertag!!! habe ich damit verbracht.
Seit gestern Nachmittag höre ich nichts mehr von ihr. Handy ist aus. Das Handy vom Freund ist auch aus. Gerade rufe ich auf ihrer Station an und was sagt man mir? Sie hat eine Auskunftssperre unterschrieben. Ich platze gleich. Ich bin so wütend. Spricht gestern wieder Selbstmordgedanken aus, ich gebe den Ärzten bescheid und kümmere mich, dass sie an ihre nötigen Klamotten kommt und dann lässt sie nichts mehr von sich hören und keiner darf mir mehr was sagen.
Wenn sie das gemacht hat wegen ihren anderen Kinder und wegen ihrem Freund, dann kann ich das ja nachvollziehen, aber bei mir?
Ich bin bedient...ich habe die Nase gestrichen voll.

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K
karza_12360953
04.10.16 um 12:40

Carpe wer nicht will der hat schon
sorry aber wenn sie dich so ausnutzt und dann sowas abzieht ja dann hat sie Pech gehabt wenn sie keine sich sorgenden Menschen um sich haben will Pech...Du hast alles versucht mehr als die meisten wohl gemacht hätten also...

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A
alexis_11985390
04.10.16 um 12:42

Das ist selbstschutz!
Warum soll Carpe sich kaputt machen um ihrer Mutter zu helfen? Am besten selbst noch Depressiv werden?

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Kannst du deine Antwort nicht finden?

K
karza_12360953
04.10.16 um 12:45

Carpe hat doch alles versucht
kann man doch alles gut lesen mehr geht eben nicht und ich würde nichts mehr machen wenn man nicht mal Infos bekommt

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H
hooda_12167180
04.10.16 um 13:15

Sie ist krank
Und gar nicht bewusst,was sie da bei carpe anrichtet. Bei uns ist es wohl auch in den naechsten tagen soweit...keine ahnung ,wie ich meine mutter zum arztbesuch ueberreden kann.ich hoffe das sie einsicht zeigt und freiwillig geht. Bei der erkrankung ist das halt so. Ich hoffe du hast die nerven. Anscheinend ist sie aber in der klinik ,oder? Das ist doch zumindest der richtige weg. Sei zu hoffen,das sie da bleibt. Nimm es nicht persoenlich,sie weiss nicht was sie tut. Das ist wie eine fremde macht,ein daemon der sie beherrscht.

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carpe3punkt0
carpe3punkt0
04.10.16 um 13:27

Es ist jetzt der punkt erreicht
an dem ich sage: Ich will das nicht mehr!
Ich weiss, dass sie krank ist. Ich habe das nicht irgendwo mal gesehen...ich habe es selbst erlebt. Ich bin selbst in Behandlung und wenn ich in der Therapie eins gelernt habe, dann ist es, dass man sich nicht aufopfern darf als Angehöriger. Wenn ich etwas aus meiner Depression gelernt habe, dann, dass man einen depressiven Menschen nicht zu "seinem Glück" zwingen kann...das bringt nichts. Motivieren ja, aber ein Nein muss akzeptiert werden. Rücksicht ja, aber nicht über die eigenen Grenzen hinaus und so langsam komme ich einfach an meine Grenzen. Es kann nicht sein, dass mein stabiler Zustand durch die Krankheit meiner Mutter gefährdet wird. Kava...ich habe meine eigene Familie. Ich habe einen Mann und meinen Sohn und denen bringt es rein gar nichts, wenn ich total kaputt bin.
Seit Wochen esse ich schlecht, ich schlafe wenig und meine Gedanken kreisen nur noch darum wie ich ihr helfen kann...es geht an meine Psyche. Mein Mann und ich, wir haben deswegen Streit, weil er Angst hat, dass ich mich damit kaputt mache und er hat Recht. Ich muss an meine kleine Familie denken.
Meine Mutter ist in der Klinik...da ist sie gut aufgehoben und so lange sie nicht versteht, dass sie das für sich selbst macht und nicht für ihren Freund, werde ich da gar nichts bewegen können. Ich befürchte, dass das nicht mal die Ärzte schaffen, denn sie wird immer wieder einbrechen, wenn es in der Beziehung Probleme gibt, weil sie das alles nur für ihren Freund macht und nicht für sich selbst. Da kann ich noch so oft hinfahren, telefonieren und gut zureden...sie will es nicht verstehen!
Ich lasse sie nicht im Stich. Ich schütze mich selbst. Mein Sohn ist knapp 6 Jahre alt und braucht eine Mutter, die sich um ihn kümmern kann. Ich hatte das als Kind selbst durch. Ich gefährde das nicht nochmal und schon gar nicht für eine Person, die die falsche Motivation hat stabil zu werden. Wenn eine Besserung in Sicht wäre, dann würde ich nicht aufeben, aber da sie es für ihre Beziehung macht, ist der nächste Tiefpunkt in Sicht.
Nein, ich will das nicht mehr! Ich habe den Ranzen voll.

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K
karza_12360953
04.10.16 um 13:42

Klar ist diese person krank und kann vielleicht selbst gar nichts für ihr momentanes verhalten
aber wenn das Maß voll ist dann ist es voll man kann nicht reinstecken und machen und tun und sieht dann keinen Fortschritt und man muss auch irgendwann dann anfangen an sich selbst zu denken das hat ja auch nichts mit im Stich lassen oder ähnlichem zu tun es ist einfach für den eigenen Frieden besser wenn man sich entfernt

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C
carly_12635829
04.10.16 um 19:36
In Antwort auf karza_12360953

Klar ist diese person krank und kann vielleicht selbst gar nichts für ihr momentanes verhalten
aber wenn das Maß voll ist dann ist es voll man kann nicht reinstecken und machen und tun und sieht dann keinen Fortschritt und man muss auch irgendwann dann anfangen an sich selbst zu denken das hat ja auch nichts mit im Stich lassen oder ähnlichem zu tun es ist einfach für den eigenen Frieden besser wenn man sich entfernt

Hier!! ich!!
Ja, ich verstehe dich!! Das was ich lese könnte ich geschrieben haben.
Meine Mutter war alleinerziehend und hatte schlimme Depressionen. Auch ich habe den Kontakt abgebrochen, als ich merkte, dass sie mir nicht gut tut.
Vor ein paar Jahren hatte sie einen sehr schweren Schlaganfall und ist seitdem im Pflegeheim.
Keines meiner Geschwister kümmerte sich oder besucht sie.
Somit kümmerte ich mich um alles und bin die einzigste, die sie alle paar Wochen besucht.
Sie ist meine Mutter und bleibt es. Auch wenn sie viel falsch gemacht hat.
Ich bin nicht stolz auf mich, da ich ihr keinen Platz in meinem Heim gebe und deshalb habe ich ein schlechtes Gewissen.
Mein Mann hätte sie aufgenommen. Nur ich war dagegen.
Ich drücke dich Carpe!! Du hast schon Recht.

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J
jia_11966925
05.10.16 um 9:28

Oh Carpe
es tut mir sehr leid, was du da mitmachen musst.

2009 war ich in einer ähnlichen Situation. Meine Eltern bereiteten mir über Monate hinweg große Sorgen. Ich mag jetzt hier nicht so ins Detail gehen. Jedenfalls war es so schlimm, dass ich nicht mehr meinem Beruf nachgehen konnte, weil ich durch die private Situation komplett ausgebrannt war. Ich wendete mich an einen Priester, weil ich in einem moralischen Dilemma steckte. Die Pflicht zur Ehre der Eltern (was ja die Hilfe einschließt) oder der Selbstschutz.
Seine Antwort lautete: Man soll für andere da sein und man soll auch dabei sein Bestes geben und auch mal seine eigenen Interessen hinten an stellen, aber keinesfalls soll man sich dabei selbst aufgeben. Wenn man an den Punkt der "Selbstzerstörung" kommt, hat man eine Grenze erreicht, die nicht überschritten werden darf. Bis dahin soll man für andere da sein, aber nicht weiter. Davon hat man selbst nichts und der andere noch viel weniger.
Er nannte als Beispiel den heiligen Sankt Martin (grad passend zu dieser Jahreszeit). Sankt Martin wird als der große Wohltäter gefeiert, der einem frierenden und verhungerndem Mann geholfen hat. Aber Sankt Martin gab dem Bettler auch nur den halben Mantel, nicht den ganzen. Hätte er ihm den ganzen Mantel gegeben, wäre er selbst erfroren. Diesen Aspekt übersehen viele. Nächstenliebe und Helfen ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Vielleicht hilft dir diese Sichtweise ein bisschen. Sei für deine Mutter da, aber nur in dem Maße, in dem du selber noch gut leben kannst. Du musst dich nicht für sie aufopfern. Das wird dir keiner danken. Aber wenn du nur ein kleines bisschen was für sie tust, ist das schon enorm viel. Ein schlechtes Gewissen brauchst du dabei nicht zu haben.

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I
imene_986250
05.10.16 um 11:09
In Antwort auf jia_11966925

Oh Carpe
es tut mir sehr leid, was du da mitmachen musst.

2009 war ich in einer ähnlichen Situation. Meine Eltern bereiteten mir über Monate hinweg große Sorgen. Ich mag jetzt hier nicht so ins Detail gehen. Jedenfalls war es so schlimm, dass ich nicht mehr meinem Beruf nachgehen konnte, weil ich durch die private Situation komplett ausgebrannt war. Ich wendete mich an einen Priester, weil ich in einem moralischen Dilemma steckte. Die Pflicht zur Ehre der Eltern (was ja die Hilfe einschließt) oder der Selbstschutz.
Seine Antwort lautete: Man soll für andere da sein und man soll auch dabei sein Bestes geben und auch mal seine eigenen Interessen hinten an stellen, aber keinesfalls soll man sich dabei selbst aufgeben. Wenn man an den Punkt der "Selbstzerstörung" kommt, hat man eine Grenze erreicht, die nicht überschritten werden darf. Bis dahin soll man für andere da sein, aber nicht weiter. Davon hat man selbst nichts und der andere noch viel weniger.
Er nannte als Beispiel den heiligen Sankt Martin (grad passend zu dieser Jahreszeit). Sankt Martin wird als der große Wohltäter gefeiert, der einem frierenden und verhungerndem Mann geholfen hat. Aber Sankt Martin gab dem Bettler auch nur den halben Mantel, nicht den ganzen. Hätte er ihm den ganzen Mantel gegeben, wäre er selbst erfroren. Diesen Aspekt übersehen viele. Nächstenliebe und Helfen ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Vielleicht hilft dir diese Sichtweise ein bisschen. Sei für deine Mutter da, aber nur in dem Maße, in dem du selber noch gut leben kannst. Du musst dich nicht für sie aufopfern. Das wird dir keiner danken. Aber wenn du nur ein kleines bisschen was für sie tust, ist das schon enorm viel. Ein schlechtes Gewissen brauchst du dabei nicht zu haben.

Hej Claire,
auch wenn Dein Text nicht für mich war - DANKE!!!

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F
flutra_11861406
06.10.16 um 1:13
In Antwort auf jia_11966925

Oh Carpe
es tut mir sehr leid, was du da mitmachen musst.

2009 war ich in einer ähnlichen Situation. Meine Eltern bereiteten mir über Monate hinweg große Sorgen. Ich mag jetzt hier nicht so ins Detail gehen. Jedenfalls war es so schlimm, dass ich nicht mehr meinem Beruf nachgehen konnte, weil ich durch die private Situation komplett ausgebrannt war. Ich wendete mich an einen Priester, weil ich in einem moralischen Dilemma steckte. Die Pflicht zur Ehre der Eltern (was ja die Hilfe einschließt) oder der Selbstschutz.
Seine Antwort lautete: Man soll für andere da sein und man soll auch dabei sein Bestes geben und auch mal seine eigenen Interessen hinten an stellen, aber keinesfalls soll man sich dabei selbst aufgeben. Wenn man an den Punkt der "Selbstzerstörung" kommt, hat man eine Grenze erreicht, die nicht überschritten werden darf. Bis dahin soll man für andere da sein, aber nicht weiter. Davon hat man selbst nichts und der andere noch viel weniger.
Er nannte als Beispiel den heiligen Sankt Martin (grad passend zu dieser Jahreszeit). Sankt Martin wird als der große Wohltäter gefeiert, der einem frierenden und verhungerndem Mann geholfen hat. Aber Sankt Martin gab dem Bettler auch nur den halben Mantel, nicht den ganzen. Hätte er ihm den ganzen Mantel gegeben, wäre er selbst erfroren. Diesen Aspekt übersehen viele. Nächstenliebe und Helfen ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Vielleicht hilft dir diese Sichtweise ein bisschen. Sei für deine Mutter da, aber nur in dem Maße, in dem du selber noch gut leben kannst. Du musst dich nicht für sie aufopfern. Das wird dir keiner danken. Aber wenn du nur ein kleines bisschen was für sie tust, ist das schon enorm viel. Ein schlechtes Gewissen brauchst du dabei nicht zu haben.

Ach ich habe neulich die St. Martins Geschichte
den Kindern vorgelesen und mir ähnliches gedacht.
GlG

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