Hallo liebe Frauen
Ich bin 37 Jahre alt und Mutter von 2 Kindern (ein Sohn,5 Jahre alt,eine Tochter,2,5 Jahre alt).
Ich bin 3 Monate nach der Geburt meiner Tochter an einer schweren postpartalen Depression erkrankt.
1,5 Jahre später habe ich per Zufall den Grund meiner Depression erfahren:Hashimoto Thyreoiditis,einer autoimmunen Entzündung der Schilddrüse ,die zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen führt.
Seitdem nehme ich synthetische Schilddrüsenhormone und es geht mir sehr gut:Depression und Stimmungsschwankungen sind endlich verschwunden!
Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine zu 80-100% vererbbare autoimmune Krankheit (oft haben andere Familienmitglieder wie Mutter,Tante,Schwester,Cousine eine Schilddrüsenunterfunktion,Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow) ,bricht aber oft erst nach hormonellen Umstellungsphasen wie die Pubertät,die Schwangersacht ,die Geburt und Wechseljahre aus.
Wenn sie nach der Geburt ausbricht,wird sie fachlich postpartale Thyreoiditis genannt.ca. 9 % der Frauen erkranken nach der Geburt an postpartaler Thyreoiditis.
Oft fängt die Krankheit mit einer sogenannten Hashitoxikose an:das Immunsystem zerstört plötzlich große Mengen an Schilddrüsengewebe und dadurch werden große Mengen an Schilddrüsenhormonen ins Blut freigelassen.Es kommt zu Überfunktionssymptomen wie Nervosität,Reizbarkeit,Schwitzen,Schlafstörungen.G-leichzeitig können schon Muskelschwäche,Müdigkeit und depressiven Gedanken auftreten.Ein paar Wochen später geht der Stoffwechsel aufgrunde der weiteren Zerstörung der Schilddrüse in Unterfunktion über,was sich durch zunehmende Müdigkeit,Antriebslosigkeit,Kraftlosigkeit,Depress-ion oder Angstusw. zeigt.Oft leiden die Frauen unter starken Stimmungsschwankungen mit schweren depressiven Einbrüchen.
Leider denken die Allgemeinärzte,Psychiater und Frauenärzten bei depressiven Symptomen nach der Geburt immer noch zu wenig an die Möglichkeit einer Schilddrüsenunterfunktion.Oft werden den Frauen nur ein Antidepressivum und eine Psychotherapie verschrieben,die Schilddrüsenwerte werden in der Regel nicht kontrolliert (außer nach Einlieferung im psychiatrischen Krankenhaus).
Dabei kann eine Schilddrüsenunterfunktion übersehen werden,welche das Ansprechen auf Antidepressiva und Psychotherapie verringert und die Gefahr ist beim Vorhanden einer autoimmunen Entzündung vom Typ Hashimoto Thyreoiditis groß,dass die Symptome chronisch werden,da die Krankheit nicht von allein ausheilt,sondern ein Leben lang besteht.
Es ist deswegen wichtig,dass eine Frau,die an Depression und/oder Angst nach der Geburt leidet,ihre Schilddrüsenwerte durch einen erfahrenen und kompetenten Facharzt untersuchen lässt, um diese mögliche Ursache ihrer depressiven Symptome rechzeitig zu erkennen und eine notwendige Behandlung einzuleiten.Liegt dann eine Schilddrüsenunterfunktion bzw. eine autoimmune Schilddrüsenentzündung vor,wird der Arzt das synthetische aber körperidentische Schilddrüsenhormon L-Thyroxin verschreiben,welches das Ansprechen auf das Antidepressivum und die Chance auf Heilung der depressiven Symptome erhöhen wird.
Manchmal kann auch eine Überfunktion der Schilddrüse zu Angst,Panikattacken und Depression führen.Eine Überfunktion wird meist durch die autoimmune Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow oder eine Schilddrüsenautonomie (heiße Knoten,die unkontrolliert Schilddrüsenhormone produzieren) ausgelöst.Hier werden den Patienten meist Schilddrüsenhormonehemmer verschrieben.
Da es leider immer noch viele Ärzte gibt,die eine Schilddrüsenunterfunktion (oder eine Schilddrüsenüberfunktion)aus verschiedenen Gründen übersehen (mangelnde Ausbildung und Forschung über Hashimoto Thyreoiditis,TSH Normwerte in Deutschland zu weit gefasst,neue internationale TSH-Normwerte mit geringerer TSH Obergrenze unerkannt oder ignoriert, keine Berücksichtigung der freien Werte fT3 und fT4 bzw. ihrer Lage in der Norm,keine Messung der Antikörper TPO und TG-Aks,kein Ultaschall,falsches Interpretieren des Ultraschall),ist es sehr wichtig,sich an einen guten Arzt zu wenden.
Ich habe ein Forum gegründet,um depressiven Frauen über dieses Thema zu informieren und ihnen zu helfen,einen kompetenten Facharzt zu finden:
http://postpartalethyreoiditis.siteboard.de/
Falls ihr an Depression oder Angst nach der Geburt leidet ,seidt ihr dort herzlichst willkommen!
Liebe Grüsse
Hashimota
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