mave_12759364Ursache und Wirkung!
Liebste Manu,
ich bin kein Doktor, aber könnte es sein, dass Du durch das Stillen zuerst einen normalen erhöhten Prolaktinspiegel hattest, diesen dann durch die Pille auf nicht stillen wieder runtergeschraubt hast und Dein Körper damit im Chaos war?
Könnte es weiter sein, dass Dein Kind bewusst diesen Cocktail nicht zu sich nehmen wollte und so die Brust nicht leer getrunken hat?
Bei ca. 20% aller Frauen ohne Eisprung und/oder normaler Regelblutung findet sich eine Störung des Prolaktinhaushaltes. Die sogenannte Hyperprolaktinämie ist die häufigste Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).
Erhöhte Prolaktinwerte müssen nicht zwangsläufig immer therapiert werden. Bei Frauen ohne konkreten Kinderwunsch ist es auch ausreichend, den Östrogenmangel, der durch die unterdrückte Eizellreifung entsteht, z. B. mit Gabe einer "Pille" auszugleichen.
Dopamin ist im Zwischenhirn der Gegenspieler der prolaktinfreisetzenden Hormone. Daher behandelt man die Hyperprolaktinämie mit dapominähnlichen Substanzen (Dopaminagonisten).
Die bekannten Nebenwirkungen Dopaminagonisten sind: Niedriger Blutdruck, Schwindel, Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen, Trockene Nase, Verstopfung, Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen
Von einem Milchstau spricht man, wenn die Brust vom Säugling nicht in ausreichendem Maß geleert wird und es somit zu teils schmerzenden Verhärtungen in der übervollen Brust kommt.
Restart?
Hat eine Mutter abgestillt, kann sie auch Monate später die Stillbeziehung zu ihrem Baby/Kind wieder aufnehmen. Dies nennt man Relaktation.
Und wir Männer können doch stillen:
Da auch der Mann über rudimentäre Brustdrüsen verfügt, kann es prinzipiell auch bei Männern zur Bildung von Milch kommen. Alexander von Humboldt berichtete 1799 über einen venezolanischen Bauern, der nach dem Tod seiner Frau sein Kind monatelang gestillt haben soll.
Grüße Ludwig