Ach weißt du,
ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass man es als Frau einfach überhaupt nicht "richtig" machen kann:
Gibt man den Beruf auf und bleibt ausschließlich für Kind(-er) und Haushalt zu Hause, dann heißt es, die ruht sich aus und lässt den Mann arbeiten, lebt auf Kosten des Sozialstaats, versauert, verdummt usw....
Fängt man so schnell wie möglich wieder an zu arbeiten und sucht sich eine Kinderbetreuung, dann heißt es, die Rabenmutter, stellt ihre Karriere über das Kind usw. - die Vorwürfe kennst du ja bestens :-)
Versucht man den Spagat zwischen beidem - ich z.B. arbeite mit 3 Kindern freiberuflich in Teilzeit zu Hause - dann kann man sich anhören, die kann wohl nie genug kriegen, die macht alles halb und nichts richtig, der Mann verdient ihr wohl noch nicht genug und andere hübsche Dinge mehr.
Männer hingegen machen, wie ich ebenfalls festgestellt habe, in der öffentlichen Wahrnehmung immer alles richtig. Gehen sie auch nach der Geburt von Kindern weiter in Vollzeit arbeiten, dann heißt es, naja, der muss sich halt strecken, hat ja auch Frau und Kinder zu ernähren, der Ärmste.
Arbeitet ein Mann hingegen verkürzt oder bleibt gar ganz zu Hause, dann heißt es, seht her, welch aufopferungsvoller Vater, stellt die Karriere für die Familie zurück.
(Mein Mann hat meine Beobachtungen übrigens bestätigt, nicht dass ihr eine versteckte Feministin in mir vermutet - bin ich nicht...)
Was will ich damit sagen? Ärgere dich nicht, wenn andere Leute an deinem Lebensmodell rumkritisieren. Ihr habe euch ganz genau überlegt, wie ihr euer Leben organisieren wollt, ihr habe eure Gründe dafür und ihr seid zufrieden. Das muss reichen... Insbesondere wir Frauen können es offensichtlich nicht jedem recht machen! Das Wichtigste ist, dein Mann und du seid einig und keiner von euch lässt sich durch das Getratsche beirren. Ich wünsche euch ein starkes Rückgrat und dir eine erfolgreiche Promotionszeit!
tiny