ajith_12071562Was embryotox schreibt ist doch nicht ganz ohne
www.embryotox.de/codein.html
Klinik: Der Hauptmetabolit des Codeins ist Morphin. Ein Fallbericht beschreibt eine schwere Opioid-Intoxikation bei einem gestillten Säugling, dessen Mutter, genetisch determiniert, Codein "ultraschnell" zu Morphin metabolisierte. Unter der mütterlichen Tagesdosis von 60 mg Codein entwickelte der Säugling zunehmend Trinkschwierigkeiten, wurde lethargisch und verstarb am 13. Lebenstag bei hohen Morphinkonzentrationen in seinem Blut und in der Muttermilch. Die Häufigkeit dieses genetischen Polymorphismus des Cytochrom P 450 2D6 Allels, das für den Metabolismus des Codeins zu Morphin zuständig ist, variiert deutlich zwischen unterschiedlichen Populationen und soll in Nordeuropa bei 1% der Bevölkerung zu finden sein (bei Äthiopiern bis 29%). Der ursächliche Zusammenhang zwischen der Codein-Analgesie bei der stillenden Mutter und dem Tod des jungen Säuglings wird von anderen Autoren infrage gestellt, u.a. weil der Säugling zunehmend Trinkschwierigkeiten entwickelte und deshalb gar nicht mehr zur Aufnahme letaler Medikamentenmengen imstande gewesen sein könne. Abgesehen von diesem Fallbericht werden analgetische und antitussive (Einzel-) Dosen in der Regel gut vertragen. Bei Müttern, die nicht zu den schnellen Metabolisierern gehören, führten Tagesdosen unter 240 mg Codein (analgetische und antitussive Dosen liegen wesentlich niedriger) nicht zu schwerwiegenden Symptomen beim gestillten Kind.
Empfehlung: Bei zwingender Indikation kann Codein als Antitussivum kurzzeitig (nicht länger als zwei bis drei Tage) auch während der Stillzeit verwendet werden. Alternativ kommt Dextromethorphan in Frage. Als Schmerzmittel sollte es mit Paracetamol kombiniert oder Ibuprofen bevorzugt werden. Sollte ein Opioid notwendig sein, können Fentanyl oder Morphin primär eingesetzt werden, da hier die oben genannte genetische Komponente keinen Einfluss hat. Alle Opioidanalgetika sollten in der Stillzeit nur für kurze Zeit angewendet werden. Bei Kindern mit Apnoeneigung ist besondere Vorsicht geboten.
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www.embryotox.de. Letzte Änderung am 06.11.2014.