Hallo ihr Lieben,
wie einige wissen, habe ich nach drei Wochen mit Medikamenten abgestillt, da ich große Stillprobleme hatte und sehr viele sehr schlechte Ratschläge bekommen habe. Zudem hatte ich in meiner Familie sehr wenig Unterstützung fürs Stillen.
Ich glaube ich habe zwei Wochen, nachdem ich abgestillt hatte, wieder angefangen abzupumpen. Ich hätte es natürlich vor dem Abstillen wissen sollen, dass ich doch stillen will, aber manchmal sieht man erst, wie wichtig etwas ist, wenn man es nicht mehr hat. Zum Glück habe ich es wieder bis zum Voll-Stillen geschafft.
Da mich nun schon Einige danach gefragt haben, schreibe ich es hier einfach mal auf für die, die es interessiert. Ich möchte hiermit aber auf keinen Fall diejenigen mamis angreifen, die nicht mehr stillen. Ich kenne die Gründe sehr gut und verstehe das :-). Ich möchte nur auch einmal klarstellen, dass Stillen in der Hauptsache eine Frage der Hormone ist, die durch Nachfrage geregelt werden. Man kann also sogar voll stillen, obwohl die Milch ganz weg war.
Zuerst habe ich nur tagsüber alle 3 Stunden gepumpt, da ich mir Zeit lassen wollte. Als nach ein paar Tagen wieder etwas Milch kam, habe ich öfter gepumpt und mir die doppelpumpe Medela symphony ausgeliehen. Nach ein paar Tagen habe ich angefangen, meinen Kleinen wieder an die Brust zu gewöhnen. Das war sehr sehr nervenaufreibend, da er ganz schrecklich geschrien hat und ich das natürlich nicht wollte. Ich habe dann immer etwas Milch aus der Flasche auf die Brust tropfen lassen und dann ging es gut und ohne Schreien. Zusätzlich musste ich natürlich immer abpumpen. Leider kam nie viel Milch (30-50ml) und ich habe lange gedacht, dass ich einfach nicht genug habe (das war aber sehr wahrscheinlich Quatsch denn auch später, als ich ihn voll gestillt habe und er 250g pro Woche zugenommen hat, konnte ich nur so wenig abpumpen. ).
Als er wieder etwas an die Brust gewöhnt war habe ich ihn immer zuerst gestillt, dann zugefüttert, später abgepumpt, ihn wieder gestillt... Nachts habe ich nur gestillt, nie gepumpt.
Als ich ihn eine Zeit lang nur mit Brust und abgepumpter Milch ernähren konnte, habe ich das Pumpen weggelassen und nur noch gestillt.
Er wird auch heute noch sehr oft gestillt und ich habe mich seit längerem davon verabschiedet, dass Babys nur alle 3 Stunden Hunger haben;-)
Alles in allem hat es 8 Wochen gedauert von gar keiner Milch bis zum Vollstillen. Ich habe dann aber noch oft panische Phasen gehabt, in denen ich dachte, dass die Milch ihm nicht reicht.
Heute beräue ich es, dass ich nicht mehr Zutrauen zu mir hatte. Ich weiß jetzt, dass Stillen auf der Seite der Mutter nur eine Sache der Hormone ist - kein Stilltee ist so effektiv wie die Hormone, die das Baby durch sein Saugen auslöst. Der kritische Punkt ist einfach, ob das Baby wieder an die Brust gewöhnt werden kann. Aber auch da gibt es einige Tipps, wie man es ohne Tränen schaffen kann.
Ich schreibe sie hier gerne einfach mal auf :-) :
-ganz wichtig ist, dass das Trinken sich lohnt - also z. B. etwas Milch oder Tee auf die Brust tröpfeln, oder ein Brusternährungssett von Medela
-das Baby und die mama müssen ganz enspannt sein und es sich gemütlich machen.
-Schön ist eine Atmosphäre wie nach der Geburt - z. B. das Baby baden, und es danach in einem warmen Raum direkt an die Brust legen, ohne es anzuziehen
-Es soll für Mama und Baby immer ein Spiel sein und nie Zwang oder Ernst
-wenn das Baby nicht möchte, ist das überhaupt nicht schlimm, dann probiert man eben später nochmal
-Das Baby sollte nicht zu hungrig sein, sonst ist es zu schnell frustriert
Als Mutter muss man sich immer wieder sagen, dass genug Milch ansolut nichts geheimnisvolles ist. Die Milchmenge hängt fast nur davon ab, wie oft gestillt wird bzw gepumpt und natürlich davon, wieviel das Baby trinken möchte.
Wenn man eine Relaktation machen möchte, sollte man auch stolz sein, wenn man es schafft teilweise zu stillen. Jeder Tropfen Muttermilch ist sehr gut fürs Kind.
Man darf aber nicht vergessen, dass es eine große nervliche und zeitliche Belastung sein kann. Dann ist die Kunstmilch vielleicht die bessere Lösung, um Mutter und Baby glücklich zu machen.
Tja, so hat das bei uns sehr gut geklappt und ich habe meinen Sohn wieder ab der 5 Woche teilgestillt und ab der 12 Woche bis 6 Monate habe ich ihn voll gestillt. Jetzt ist er 9 Monate alt und wird immer noch sehr oft gestillt, da er bisher jeden Brei verweigert.
Liebe Grüße,
Anna