Hallo Mädels!
Ich hab mich unter einem Zweitnick angemeldet, weil ich auf Rückmeldung von euch hoffe, und das aber nicht als bekannte Userin will, das Ziel ist auch keine Selbstbeweihräucherung, ich möchte es aber gerne teilen, und meine Gedanken loswerden.
Gestern war ich, wie so viele Menschen, mit meinem Kindern im Freibad.
Wir sind gerade erst gekommen und auf dem Weg zu unserem Stammplatz, als ich schon von weiten eine dieser Frauen sehe, denen ich nicht sehr viel abgewissen kann. Vielleicht kennt ihr die: Heulendes Kind, die Tränen laufen, die Mutter packt es noch grob an und giftet das Kind an.
Versteht mich richtig, ich bin ein schüchterner Mensch.
Als ich grad an den beiden vorbeikomme, gibt die Frau dem Kind (ich schätze das Mädchen auf etwa 5 Jahre) eine hinten drauf, dass es klatscht.
Und da bin ich hingegangen.
Ich hab ihr gesagt dass das Schlagen von Kindern in diesem Land verboten ist und dass die ihr Kind nicht schlagen soll.
Das Gespräch lief in die Richtung, dass sie meinte: Ich solle mich nicht in andere Familien einmischen, dass das ihr Kind sei und ich nicht mitbekommen hätte, was vorher war. Ich solle weitergehen und sie in Ruhe lassen.
Ich hab ihr gesagt, dass man Kinder nicht schlägt, dass es mir auch egal ist, was vorher war, dass ich nicht weitergehe, wenn Stärkere Schwächere schlagen und dass sie das in Zukunft lassen soll.
Ich war danach furchtbar aufgewühlt, habe vor Emotionen gezittert. Wäre am liebsten schreiend davongelaufen.
So viele Menschen saßen drumherum und ich gebe es zu: ich habe einige Sekunden gezögert bevor ich beschloß, ich müsse etwas sagen.
Erreicht habe ich die Frau mit meiner Ansprache vermutlich nicht.
Und ich fühlte mich so allein. So als hätte sie recht. So als ginge mich das wirklich nichts an, als hätte ich so tun sollen, als hätte ich nichts mitbekommen, so wie alle anderen drum herum auch.
Mein innerer Schweinehund sagt dann zu mir, dass es "nur ein Klaps" war. Dass sich doch außer mir keiner dran gestört hat. Dass ich vor Aufregung vielleicht jetzt ein Magengeschwür bekomme und dass ich das nächste Mal besser auch die Augen zumachen sollte.
Ich brauche jetzt in meinem Mauseloch ein paar aufmunternde Worte.
Ich will kein Schulterklopfen.
Ich will dass ihr mir sagt, dass auch eine kleine Stimme was bewirken kann. Damit ich in einer ähnlichen Sitation meinen Mut nicht verliere. Dass ich nicht schweige, weil es alle tun. (Ich zweifle grad schon, ob ich mir nicht doch zu viel rausgenommen habe)
Dass auch so eine Vorstellung mitwirkt beim Umdenken.
Und vor allem hätte ich gerne Tipps, was ich vielleicht besser machen könnte. Was mir mehr Sicherheit geben würde. Dass ich nicht wirke wie... ich weiß nicht, wie ich gewirkt habe. Aber ich würde gerne so wirken, dass es die Leute beschäftigt. Dass sie nicht weggucken. Dass eine solche Mutter jedes Mal, wenn sie die Hand erhebt an das denken muss, was ich gesagt habe. Dass es einfach nachwirkt.
Ich glaube ohne einen Plan für die Zukunft trau ich mich sonst nicht mehr. Ich wäre ja gestern schon fast dran vorbeigelaufen.
Danke für eure Vorschläge.