Wir haben heute beim Pekip dieses Infoblatt bekommen. Vielleicht hat der ein oder andere ja eine andere Meinung dazu.
Bewegung beginnt im Liegen.
Heute sitzt nicht nur der Erwachsene viel zuviel. Auch Säuglinge sitzen immer länger und immer häufiger: in Babywippen, Autositzen, Buggys und Kinderkarren. Das scheint praktischer, handlicher, sicherer zu sein. Doch der unbedachte Umgang mit den Neuerungen, die für das Baby angeboten werden, kann fatale Folgen haben.
Das sich entwickelnde Gehirn des Säuglings braucht Nahrung in vielfältiger Form. Diese Nahrung besteht nicht nur aus Essen und Trinken, sondern auch aus Erlebnissen und Erfahrungen.
Zum Spielen wird dem Baby heutzutage der "Babytrainer" angeboten. Das Kind liegtin der Wippe oder auf dem Rücken; über ihm ein Gestell an dem optisch interessantes Plastikspielzeug hängt.
Mit den Händchen bringt es bunte Ringe in Bewegung. Es ist was los, es gibt was zu gucken, aber nichts zu fühlen. Die Gegenstände können nicht in den Mund gesteckt werden, nicht mit Zunge und Lippen erfahren werden.
Struktur und Umrisse von Gegenständen muss das Kind nihct nur mit den Händen, sondern auch mit dem Mund erspüren. Das fördert die Flexibilität der Zungenbewegung - Vorraussetzung für die spätere Sprachentwicklung.
Und nicht nur das: Eine amerikanische Studie hat nachgewiesen, dass Menschen deren Mund als Säugling bzw. als Kleinkind nicht mit dem Schnuller verschlossen war, sondern den Daumen und alles Mögliche mit Lippen und Zunge spüren konnte, später besser küssen können.
Ob ein Baby schon sitzen kann, sollte bei der kindlichen Entwicklung nicht überbewertet werden. Denn oft kann es tatsächlich NUR sitzen. Dabei wäre es viel wichtiger zu beobachten: Kann und will das Kind sich am Boden in Bewegung, und in Fortbewegung bringen?
Das Kind das hingesetzt worden is, weiß nicht, wie es in diese Position gekommen ist. Es hat Angst, sie wieder zu verlassen.
Der Weg, den der kleine und später auch der grosse Mensch vom Liegen zum Sitzen zurückbringt, ist mit vielen Bewegungsabläufen gespickt.
Sitzkinder schaukeln später beim Gehen von einem Bein auf das andere Bein, unbeweglich und steif in den Gelenken.
Ein größeres Maß an Beweglichkeit spiegelt sich auf dem Gesicht der Kinder wieder. Denn so wenig sich ein Kind das nur Sitzen gelernt hat, bewegen kann so spärlich ist auch seine Mimik
Daher gehört der kleine Mensch auf den Boden, denn alle vielfältige Bewegung beginnt dort.Das Kind, das sich am Boden entwickelt, geht mit reichhaltigen, wichtigen Erfahrungen ins Leben. Es hat alles selbst erarbeitet, es beherrscht seinen Körper, es kennt seine Grenzen. Es hat viel gespürt, gefühlt, gerochen und geschmeckt.