AW:
Ich kann alles so sehr nachvollziehen was Du schreibst. Es ist immer ein Kampf mit der Uhr. Ich arbeite auch Vollzeit. Meine Kinder sind 4 und 5.
Sie gehen den ganzen Tag in den Kindergarten. Wenn ich auf Arbeit bin frage ich mich oft, was sie jetzt wohl gerade machen, ob sie auch wirklich glücklich sind. Aber wenn ich sie um 16 Uhr aus der Kita hole und sie mich fragen, was ich denn schon so früh kommen muß und ich solle doch morgen erst um 17 Uhr kommen, wenn die Kita zumacht, weil sie wollen noch unbedingt dort spielen, dann weiß ich: es ist schon okay. Sie sind so unheimlich selbstständig, viel selbstständiger als all die Kinder von Müttern die ich hier kennengelernt habe, die den ganzen Tag zu hause sind.
Ich habe großes Glück mit meinem Kindergarten. Dort bekommt man nur bestärkende Dinge gesagt und absolut nichts was einen runterzieht. Die Erzieherinnen kümmern sich gerade nachmittags viel internsiver um die 14 Ganztagskinder und meinen diese Kinder haben es viel besser als diese Massenabfertigung am Vormittag.
Trotz alle dem vermisse ich meine Süßen jeden Tag. Wenn ich mit ihnen nach Hause komme, bleibt für eine Stunde alles stehen und liegen und ich spiele mit ihnen und bin nur für sie da. Ja und abends geht für mich der ganz normal e Warnsinn los. Wäsche waschen, Brotbüchsen fertigmachen, saugen, wischen, Sachen rauslegen, aufräumen und und und. Dann falle ich für eine halbe Stunde erschöpft aufs Sofa und dann ab ins Bett. Gott sei Dank habe ich einen lieben Freund vor einem Jahr kennengelernt, der mit anpackt. Er fährt die Kiddis in den Kindergarten und kümmert sich wie ein Papa.
Ich würde auch gerne 30 Stunden arbeiten und arbeite fest an dem Vorhaben, gerade weil ich ein drittes Kind erwarte. Aber zu Hause bleiben und von Harz4 leben ist für mich keine Lösung. Ich möchte meinen Kindern nicht so ein Leben vorleben und ihnen im Leben auch etwas ermöglichen. Mutter: Harz4, dann irgendwann Kinder: Harz4, weil sie kennen ja nichts anderes. Das ist ein Kreislauf ohne Ende. Sie sollen schon wissen das das tägliche Brot und alle Unternehmungen hart erkämpft werden müssen.
Sei lieb gegrüßt