Ich(30) bin in der 14. SSW und voellig am Ende. Ich bin vor einem 3/4 Jahr (nach 2 Jahren Fernbeziehung) zu meinem Freund ins Ausland gezogen um mit ihm zusammenzuleben und eine Familie zu gruenden. Allerdings ganz so schnell war der Nachwuchs nicht geplant. Nun ist es aber so und wir freuen uns auch drauf, sind aber beide voellig ueberfordert. Mich haut die Schwangerschaft komplett um, bin ohnehin sehr empfindsam, aber nun nur noch am heulen und depressiv und finde schwanger sein grad nicht wirklich toll. Dazu kommt, dass ich mich hier von der medizinischen Betreuung her nicht so wohl fuehle. Einerseits werde ich staendig zu einem anderen Arzt geschickt, andererseits fuehle ich mich auf Grund der sprachlichen Schwierigkeiten nicht gut beraten und informiert. Ausserdem muss ich aus aerztlicher Sicht kuerzer treten und habe so zuviel Zeit zum Nachdenken, anstatt mich mal richtig auspowern und ablenken zu koennen. Mir macht das alles einfach nur Angst.
Mein Freund ist genau wie ich total ueberfordert. Er gibt absolut sein Bestes, steht mir aber hilflos gegenueber und weiss selbst nicht, wie er dem Berg von Verantwortung bewaeltigen soll. Er hat knapp 30 Jahre lang seinen Junggesellenstiefel gelebt und sich noch nie wirklich um etwas kuemmern muessen.
Mittlerweile sind wir nur noch am streiten und dabei geht es immer lautstaerker zu. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Normalerweise bin ich sehr ruhig und sachlich, ticke jetzt aber regelmaessig aus. Manchmal bekomme ich richtig Angst, wenn er wieder sehr impulsiv reagiert und die Tueren knallt und alles umschmeisst.
Nun weiss ich nicht was ich machen soll. Ich stehe kurz davor nach Deutschland zurueckzukehren. Dort haette ich Unterstuetzung und auch mehr Ruhe, um erstmal selbst klar zu kommen.
Allerdings waere dann alles endgueltig und vorbei, denn wenn ich nochmal bei Null anfange, wuerde ich es nicht wieder einfach so aufgeben und ich bin auch sonst sehr konsequent in meinen Entscheidungen. Ich habe ihn von diesem Plan berichtigt und nun geht es uns beiden total schlecht, denn natuerlich geht es ja um viel mehr, als nur um uns beide und wir beide wissen auch, was es heisst in kaputten Familien aufzuwachsen und das ist bestimmt nicht der Plan fuer unser doch gewolltes Kind.
Die Gefuehle sind von beiden Seiten her da und stark und unser beider groesster Traum war und ist es eine gemeinsame Familie zu haben. Nur ich weiss nun nicht, ob wir jetzt einfach ganz stark sein muessen oder ob es einfach doch nicht passt. Ich fuehle mich sehr allein und stehe so neben mir und bin nicht in der Lage einen klaren Blick zu schaffen. Leider habe ich hier niemanden zum reden und koennte ein paar objektive Ratschlaege gebrauchen.