Lass dir da von niemandem reinreden!!!!
Hallo Karo,
ich stand im vergangenen Jahr vor der gleichen Entscheidung. In der 24. SSW (Montags) habe ich die gleiche Diagnose erhalten wie du. Ein Abbruch wäre dann nur noch bis spätestens Donnerstags in Frage gekommen. Wir mussten also schnell entscheiden.
Schweren Herzens haben wir uns dann entschieden, unser Baby gehen zu lassen. Bereuen tuen wir es nicht, aber es tut so unendlich weh (am 16. Juni ist es schon ein Jahr her).
Wir haben überlegt und überlegt. Pro und Contra abgewogen. Eine der wichtigsten Fragen die wir uns stellten war folgende: Wer ist für unser Kind da, wenn wir mal nicht mehr leben? Keiner! Weder Freunde noch Verwandte. Unser Kind müsste im schlimmsten Fall in ein Heim und nur sehr wenige Menschen würden ein behindertes Kind adoptieren.
Ich musste mich mit schweren Vorwürfen anderer Mütter (gesunder Babys) auseinandersetzten. Wir wurden als Mörder bezeichnet, viele meiden seither den Kontakt zu uns oder verhalten sich anderst als vorher.
Diese Entscheidung kann euch leider niemand abnehmen. Lass dich nicht von dem Geschwätz anderer beeindrucken bzw. verunsichern.
Es gibt Eltern, die sich in so einem Fall FÜR das Kind entscheiden - vor denen ziehe ich den Hut und bewundere diese Menschen. Sie haben meinen höchsten Respekt!!!
Wir konnten es nicht. Wir hatten Angst vor der Zukunft und Zweifel, ob wir das überhaupt
schaffen würden.
In drei Wochen erwarte ich nun unseren "zweiten Sohn", und obwohl ich mich darüber sehr freue, dass er gesund ist, plagt mich das Gewissen unserem "ersten Sohn" gegenüber.
Aber er wird in unseren Herzen immer bei uns sein!!!
Wir wünschen dir ganz viel Kraft zur richtigen Entscheidung und sind in Gedanken bei dir.
Solltest du jemanden zum Reden brauchen, dann melde dich einfach bei mir!!!
Ganz liebe Grüsse
Melanie