Hallo alle miteinander,
hiermit eröffne ich einen Thread für all jene Mamas, die so mutig, sorglos, naiv, verantwortungslos oder wie auch immer unser Umfeld uns nannte, waren, ihr Kind per Steißlage zur Welt zu bringen...
Ich fänd es sehr spannend, uns hier auszutauschen, wie die Geburt gelaufen ist, warum Ihr Euch dafür entschieden habt, und vielleicht können wir all jenen Mamas Mut machen, ihr Kind ebenfalls natürlich zur Welt zu bringen, deren Babies falsch rum liegen, oder, wie es eigentlich richtiger heißen sollte, einfach nur "anders rum"!
Erzählt doch einfach mal Eure Geschichte....
Ich fang mal an:
Ich hab schon zwei Kinder spontan und natürlich entbunden, beide lagen von Anfang an in Schädellage. Beim dritten rumpelte es in der 36. SSW und ich ahnte schon, was passiert war: Das Baby hatte sich andersherum gedreht. Erst hab ich auch noch an einen KS gedacht, aber ein Besuch bei meiner Frauenärztin hat mich doch umdenken lassen. Sie trat völlig überzeugend auf und vertritt die Ansicht, dass "Anders herum" genauso normal ist und es früher tausendmal mehr BEL-Geburten hab, weil es keinen Ultraschall gab und man es deshalb nicht vorher wußte.
Für mich war und ist es ganz wichtig, dass ich meinen Sohn natürlich auf die Welt bringen konnte. Habe mich dann schnell für eine Steißgeburt entschieden und ab dann nichts mehr gegoogelt und vor allem niemand mehr um Rat gefragt. Man wird ja zum Teil für verrückt erklärt.
Aber ich hatte keine Angst und hab mich drauf gefreut wie auf die anderen Geburten.
Hab mir dann noch ein Krankenhaus gesucht, die das machen, und wurde auch dort ganz toll motiviert.
Dann gings nachts von alleine los, normale Wehen, und
4 Stunden später war er da. Dazu muss man sagen, dass er sich die ungünstigste Steißlagenvariante rausgesucht hatte mit Füßen zuerst und Arme über dem Kopf verdreht. Also komplizierter geht wohl kaum. Aber die Ärztin war ganz toll, wußte genau, was zu tun war.
Ich bin heute sehr stolz, dass ich es geschafft hab, war auch ganz ohne PDA und ähnliches, und ich möchte gerne anderen Frauen Mut machen, es auch zu versuchen. Nur weil man von jemandem, der jemanden kennt, der jemanden kennt, gehört hat, dass da während einer Steißgeburt mal was schief lief, heißt das noch lange nicht, dass Steißgeburten prozentual gesehen gefährlicher sind. Sie werden nur heutzutage viel, viel seltener durchgeführt und deshalb erscheint es so, als ob bei jeder zweiten Steißgeburt etwas passiert. Würde es genauso viele Steiß- wie Normale Geburten geben, wäre der Risikofaktor gleich hoch. Und jeder von uns kennt auch jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, bei dem während einer Schädellagengeburt etwas passiert ist.
Also, ich bin gespannt auf Berichte und danke übrigens allen, die mir vor 9 Wochen Mut gemacht haben, eine BEL-Geburt zu wagen!